Im Vorfeld der Messe The smarter E Europe, zu der auch die Intersolar Europe gehört und die vom 19. Bis 21. Juni in München ihre Pforten öffnet, hat der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) „sonnige Zeiten für Firmen- und Wohngebäude“ proklamiert. Die Solarbranche erwarte zweistellige Wachstumsraten bei der installierten Leistung von Photovoltaik-Anlagen und der Kapazität von Solarstromspeichern.
Aufgrund weiterhin sinkender Preise lässt sich diese Prognose zwar nicht eins zu eins in Umsatzerwartungen übersetzen. Angesichts einer glatten Verdopplung der Installationszahlen im vergangenen Jahr gegenüber 2022 sowie eher zurückhaltender bis deutlich pessimistischer Einschätzungen von Solarteuren zur Entwicklung für 2024 ist der Optimismus des BSW dennoch überraschend.
Der Verband beruft sich auf die Zahlen im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Dort wurden für die Monate Januar bis April dieses Jahres Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund fünf Gigawatt neu gemeldet. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr entspräche dies zwar rund 15 Gigawatt und damit einer Stagnation des Marktvolumens gegenüber 2023. Der BSW vergleicht die bis einschließlich April verzeichneten Meldungen aber mit dem Stand zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres – was sachgerecht ist, weil sich der Zubau in aller Regel nicht gleichmäßig über das Jahr verteilt. Und hier, so rechnet der BSW vor, ergebe sich für die ersten vier Monate 2024 ein Zuwachs von rund 35 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023.
Doch damit nicht genug: Auch über 2024 hinaus sieht der BSW-Solar die Zeichen auf Wachstum gestellt. Gut die Hälfte aller Unternehmen (56 Prozent) und mehr als 60 Prozent der privaten Immobilieneigentümer in Deutschland seien an einer Solarstromanlage interessiert. Dies habe eine beim Marktforschungsunternehmen YouGov in Auftrag gegebene Befragung ergeben, für die Ende Mai Entscheidungsträger in 438 Unternehmen „mit solargeeigneter Dachfläche“ sowie 1.042 Immobilieneigentümer befragt worden seien. „Nachdem sich die neu installierte Leistung auf Deutschlands Eigenheimdächern in den letzten fünf Jahren nach Berechnungen des BSW-Solar verzehnfacht hat, setzen jetzt verstärkt Unternehmen auf eine solare Elektrifizierung ihrer Firmendächer und investieren in Gewerbespeicher“, fasst der Verband seine Einschätzung zusammen.
Daneben nehme auch der Bau großer Freiflächenanlagen „immer weiter an Fahrt auf“. Hier sei die 2024 neu installierte Leistung beinahe ebenso schnell gewachsen wie auf Dächern von Gewerbegebäuden: Letztere hätten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 81 Prozent zugelegt, Solarkraftwerke auf Freiflächen um 74 Prozent.
Bei seinem Ziel, bis Jahr 2030 den Anteil der Photovoltaik am Stromverbrauch auf rund 25 Prozent zu steigern, sei Deutschland somit auf gutem Weg, auch durch das im Mai in Kraft getretene „Solarpaket 1“. Nach dem „regelrechten Solarboom in Deutschlands Eigenheimsiedlungen“ würden nun verstärkt Gewerbedächer und ertragsschwache Freiflächen zum Schauplatz. Und auch im Mehrfamilienhaus-Segment sei mit Wachstum zu rechnen: „Nicht zuletzt der Run auf solare Balkonkraftwerke zeigt sonnenklar, wo die Reise hingeht“, erklärt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig: „Der vom Bundestag auf den Weg gebrachte Bürokratieabbau ermöglicht es, dass jetzt auch die Wohnungswirtschaft verstärkt größere Solaranlagen errichten kann, um so die Stromrechnungen ihrer Mieterinnen und Mieter zu drücken und einen Klimaschutzbeitrag zu leisten.“
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