Oranienburg genehmigt aktuell keine neuen Netzanschlussbegehren mehr

Kundencenter Stadtwerke Oranienburg

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Die Stadt Oranienburg – unweit von Berlin gelegen – hat ein Netzproblem. Die Stadtwerke teilten in der vergangenen Woche mit, dass sie „ab sofort keine Neuanmeldungen oder Leistungserhöhungen von Hausanschlüssen mehr genehmigen“. Davon betroffen seien unter anderem der Anschluss von Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur, aber auch neue Gewerbe- und Industrieflächen, die derzeit nicht an das Netz angeschlossen und mit Strom beliefert werden könnten. Bestehende Verträge seien von den Maßnahmen nicht betroffen, hieß es von den Stadtwerken weiter.

Die Bundesnetzagentur sei bereits über den Kapazitätsengpass informiert. Im vorgelagerten Hochspannungsnetz kann demnach keine ausreichende Leistung für den wachsenden Bedarf der Stadt Oranienburg zur Verfügung gestellt werden. Die Stadt forderte die zusätzlichen Kapazitäten am Umspannwerk bereits seit Jahren. Die Absage bedeutet nun, dass „die Versorgungsmöglichkeiten in der Stadt Oranienburg ausgeschöpft“, wie Peter Grabowsky, Geschäftsführer der Stadtwerke, erklärte. Betroffen davon seien aktuelle Anschlussbegehren in der Oranienburger Kernstadt und dem Ortsteil Sachsenhausen.

Die Ablehnung neuer Anlagen soll das Netz stabil halten. Grabowsky erklärte weiter, dass die Stadtwerke bereits mit Eon Edis als Hochspannungsnetzbetreiber „mit Hochdruck an einer Zwischenlösung“ arbeiten. Diese soll den Engpass bis zum Bau eines neuen Umspannwerks beseitigen.

„Der Strombedarf unserer wachsenden Stadt hat sich enorm entwickelt, schneller, als es in der Vergangenheit vorausgesehen wurde“, erklärte Bürgermeister Alexander Laesicke. Er ist ebenfalls in die Gespräche zwischen den Stadtwerken und Eon Edis involviert. „Hier zeigt sich die Herausforderung, die Infrastruktur genauso schnell auszubauen. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, Stadtentwicklung nicht komplett auszubremsen, sondern ausreichend Leistung zur Verfügung zu stellen, für unsere großen Industrieunternehmen, genau wie für private Häuslebauer“, so Laesicke weiter.

Den höheren Strombedarf erklärt die Stadt mit dem wirtschaftlichen Wachstum, dem starken Zuzug sowie einem vermehrten Einbau von Wärmepumpen. Das neue Umspannwerk der Stadtwerke kann voraussichtlich Ende 2026 in Betrieb gehen. Dafür gibt es bereits einen Haushaltsbeschluss, der für das laufende Jahr insgesamt 13,8 Millionen Euro an Eigenkapital für den Neubau zur Verfügung stellt.

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