RWE legt fünf weitere Kohlekraftwerksblöcke endgültig still

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RWE Power wird zum Monatsende fünf Kraftwerksblöcke mit insgesamt 2100 Megawatt im Rheinischen Revier endgültig stilllegen. Die betroffenen Kohleeinheiten befänden sich an den Standorten Grevenbroich-Neurath und Bergheim-Niederaußem, so der Energiekonzern am Dienstag. Ihre Laufzeit war durch die Bundesregierung vorübergehend verlängert worden, um die Stromversorgung nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine und der damit verbundenen Gasmangellage sicherzustellen. Alle Kraftwerksblöcke waren zwischen 1970 und 1976 ans Netz gegangen.

Nach eigenen Angaben ist die finale Stilllegung der Kohlekraftwerksblöcke ein weiterer Schritt von RWE für einen Kohleausstieg bis 2030. Insgesamt habe das Unternehmen seit Ende 2020 bereits 12 Braunkohlekraftwerksblöcke mit insgesamt 4200 Megawatt vom Netz genommen. Auch sei 2022 die Brikettproduktion mit 120 Megawatt Kraftwerksleistung eingestellt worden. Für den Jahreswechsel ist zudem die Abschaltung des Block F des Kraftwerks Weisweiler mit 300 Megawatt vorgesehen. 2025 werden damit nur noch 7 von ursprünglich 20 Kraftwerksblöcken in Betrieb sein, wie es von RWE weiter hieß. Die Braunkohle-Kapazität sei dann auf die Hälfte der ursprünglichen Kraftwerksleistung reduziert. Weitere Stilllegungen seien für die kommenden Jahre geplant.

Neben dem zuverlässigen Betrieb unserer verbleibenden Kraftwerksblöcke stehen in den kommenden Jahren weiterhin die Vorbereitung des Kohleausstiegs und die abschließende Rekultivierung im Mittelpunkt unserer Arbeit“, erklärte Frank Weigang, Vorstandschef von RWE Power. Als Kompensation zum Kohleausstieg plane der Konzern bis 2030 den Bau von wasserstofffähigen Gaskraftwerken mit mindestens drei Gigawatt Leistung an den eigenen Kraftwerksstandorten. Allerdings knüpft RWE Power diese Pläne an Bedingungen: „sofern die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine Investition erlauben und das Unternehmen bei den von der Bundesregierung angekündigten Ausschreibungen für wasserstofffähige Gaskraftwerke erfolgreich ist.“

Daneben investiert RWE weltweit in Erneuerbare. Allein für Deutschland seien Investitionen von bis zu elf Milliarden Euro nett in Photovoltaik, Windkraft an Land und auf See, Speicher sowie flexible Backup-Kapazitäten und Wasserstoff vorgesehen.

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