Pexapark registriert zum Jahresbeginn deutlichen Preisrückgang bei PPAs in Europa

Pexaparkt, PPA, Europa, Januar 2023 bis Januar 2024

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von pv magazine global

Das auf die Analyse von Marktbedingungen für erneuerbare Energien außerhalb staatlicher Förderung spezialisierte Schweizer Unternehmen Pexapark sieht gesunkene Strom- und Rohstoffpreise als Hauptgrund für einen Rückgang der Preise bei Stromabnahmeverträgen (Power Purchase Agreements, PPA) für Erneuerbare-Energien-Anlagen in Europa. Pexapark zufolge unterzeichneten europäische Projektentwickler im Januar 21 PPAs für eine Erzeugungskapazität von insgesamt 916 Megawat.

Die Zahl der Abschlüsse im Januar ist damit gegenüber den 26 PPAs im Dezember gesunken. Auch die wichtigere Kennzahl, nämlich das Gesamtvolumen, sank im Vergleich zum Vormonat um 6 Prozent und blieb rund 23 Prozent hinter dem Januar 2023 zurück, als Verträge für 1.194 Megawatt registriert wurden. Dies ist jedoch hauptsächlich auf einen einzelnen großen PPA für Offshore-Windkraft zurückzuführen, der im Januar 2023 unterzeichnet wurde und mehr als 580 Megawatt umfasste.

Trotz dieses Rückgangs sind die Ergebnisse für Januar 2024 nach Einschätzung von Pexapark Ausdruck einer anhaltenden Dynamik nach einem „goldenen Jahr“ für den europäischen PPA-Markt im Jahr 2023.

Die in den erfassten PPAs im Januar vereinbarten Lieferpreise fielen im Vergleich zum Vormonat um durchschnittlich 12,8 Prozent und lagen am Ende des Monats bei 4,38 Cent je Kilowattstunde. Pexapark führt diesen Rückgang auf die niedrigeren Strom- und Rohstoffpreise zurück, die auf mehrjährige Tiefststände gefallen sind. Das Unternehmen erfasste insbesondere für die deutschen Stromlieferverträge im Januar einen Zwei-Jahres-Tiefststand und prognostiziert, dass die Preise „angesichts der schlechten Marktbedingungen, einschließlich des milden Wetters, der Gasspeicherstände und der Emissionshandelspreise“ weiter fallen werden.

Am stärksten sanken die PPA-Preise indes in den Niederlanden und in Polen mit 16,3 beziehungsweise 15,7 Prozent, während die französischen PPA-Preise mit einem Rückgang von 6,8 Prozent die geringste Bewegung aufwiesen. In Frankreich wurden im Januar außerdem mehr Verträge als in jedem anderen Land verzeichnet, nämlich sechs mit insgesamt 179 Megawatt. Pexapark zufolge betrafen die meisten dieser Verträge Photovoltaik-Anlagen, aber der größte war ein Vertrag zwischen Equinix und WPD. Diese Vereinbarung, die als einer der größten Unternehmens-PPAs in der Geschichte Frankreichs bezeichnet wird, umfasst sieben 20-Jahres-Verträge mit einer Kapazität von mehr als 100 Megawatt für fünf Onshore-Windprojekte.

In Deutschland wurde zwischen den Unternehmen Lhyfe und EDPR Renewables ein bemerkenswerter PPA mit 15 Jahren Laufzeit für eine Photovoltaik-Anlage mit 55-Megawatt in Thüringen abgeschlossen. Der ab 2025 geltende Vertrag ist der erste langfristige PPA von EDPR in Deutschland und die erste Zusammenarbeit mit einem Hersteller von grünem Wasserstoff.

Polen verzeichnete ebenfalls einen starken Januar 2024. Hier wurden zwei Verträge über insgesamt 41 Megawatt erfasst, darunter ein 10-Jahres-Vertrag für 21 Megawatt Photovoltaik-Leistung und einen voraussichtlichen Jahresstromertrag von 24 Gigawattstunden zwischen GoldenPeaks Capital Trading und Boryszew Green Energy & Gas.

Fast ein Drittel des PPA-Marktvolumens vom Januar entfiel auf den größten Käufer des Monats, den US-Konzern Amazon. Das Unternehmen vereinbarte zwei Verträge mit einer Gesamtkapazität von mehr als 280 Megawatt. (Patrick Jowett)

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