Das niederländisch-norwegische Unternehmen Solarduck, spezialisiert auf die Entwicklung von Photovoltaikanlagen für den Einsatz auf dem Meer (OFPV, Offshore Floating Solar Photovoltaic), hat mit dem italienischen Vermögensverwalter Green Arrow Capital und dem italienischen Projektentwickler New Developments eine Kooperation für eine große Windkraft- und Photovoltaik-Hybridanlage vereinbart. Hierbei sollen vor der Mittelmeerküste nahe der italienischen Gemeinde Corigliano-Rossano in der Region Kalabrien 420 Megawatt Windkraft- und 120 Megawatt Photovoltaikleistung installiert werden.
Damit wird in ähnlichen Größenordnungen geplant wie bei dem kürzlich bekanntgegebenen Projekt, das ein Konsortium um das niederländische Unternehmen Oceans of Energy in der Nordsee umsetzen will. Hier spielt allerdings die Offshore-Photovoltaik durch die Kombination mit konventionellen Offshore-Windkrafanlagen mit ungleich höherer Leistung in der Gesamtbilanz eher eine Nebenrolle. Auch Solarduck ist bereits 2022 eine konzeptionell ähnliche Kooperation mit dem deutschen Energiekonzern RWE eingegangen.
Für das Projekt in Kalabrien ist der Einsatz der von Solarduck entwickelten Plattform vorgesehen, bei der die Solarmodule auch bei beträchtlichem Seegang noch oberhalb der Wellen bleiben sollen. Dieses Konzept soll unter anderem den Zugang für Wartungsarbeiten sicherer gestalten. Die gleichzeitige Nutzung von Windkraft und Photovoltaik soll die komplementäre Nutzung der beiden Energiequellen ermöglichen. Die Projektpartner wollen außerdem „das aktuelle Momentum“ nutzen, um mit ihrem Projekt bei der Etablierung eines verlässlichen regulatorischen Rahmens beizutragen. „Dies ist nicht nur für Italien wichtig, sondern auch für andere Länder im Mittelmeerraum“, sagt Solarduck-CEO Koen Burgers. Die Kooperation der Projektpartner „kann auch als Katalysator für OFPV in Italien dienen.“
Das Projekt ist Teil des von Green Arrow Capital für Investitionen in erneuerbare Energien und digitale Infrastruktur in europäische Märkte aufgelegten „Infrastructure of the Future Fund“ (GAIF). Derzeit befindet das Vorhaben sich in der Genehmigungsphase, die Partner gehen von einem Abschluss im Jahr 2028 aus. Neben der OFPV-Anlage sind 28 schwimmende Windkraftanlagen geplant.
Italien hat nach Einschätzung der Projektpartner mit der Ankündigung, die Anforderungen für Offshore-Windprojekte im Mittelmeer zu vereinfachen, „den Grundstein für erneuerbare Energien im Meer gelegt“. Mit weiteren Schritten sei zu rechnen, nachdem im Rahmen des nationalen Konjunkturprogramms Verpflichtungen für die weitere Vereinfachung von Genehmigungsverfahren für Offshore-Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien eingegangen worden seien. Das „Dekret FER2“ werde voraussichtlich bald „Mechanismen zur Förderung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien, einschließlich OFPV, einführen“.
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