Neue EnBW-Tochter Levl will nicht genutzte Kapazitäten von Gewerbespeichern an der Strombörse vermarkten

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Das neu gegründete Stuttgarter Start-Up Levl möchte Betreibern von Gewerbespeichern helfen, ihre Batterien wirtschaftlicher einzusetzen: Eine IT-Lösung des Unternehmens soll es möglich machen, mit den nicht genutzten Speicherkapazitäten am Spotmarkt der Strombörse Geld zu verdienen.

Levl geht auf ein Innovationsprojekt der EnBW-Tochter Enpulse Ventures zurück, die für das frühphasige Innovationsgeschäft des Energiekonzerns verantwortlich ist. Die Ausgründung soll das Wachstum von Levl beschleunigen. Das Start-Up akquiriert derzeit Pilotkunden, erweitert sein Team und entwickelt seinen Prognose- und Aggregationsalgorithmus weiter.

Keine neue Hardware nötig

Nach Angaben von Levl benötigen Kunden keine Steuerbox oder andere neue Hardware, um das Angebot nutzen zu können. Levl baut Schnittstellen zum Batteriemanagementsystem der Kunden auf, sodass die Unternehmen den Zugriff über ihre gewohnte Benutzeroberfläche verwalten können. Levl arbeitet nach eigenen Angaben heute mit gut einem Drittel der Batteriehersteller zusammen. Die Zahl der Partner soll stetig wachsen.

Das System von Levl analysiert die Verbrauchs- und Erzeugungsdaten und bildet daraus eine Prognose. So kann das Unternehmen vorhersehen, wann die Kunden wie viel Leistung und Kapazität benötigen. Zudem können die Kunden manuell Grenzen setzen, an denen Levl die Vermarktung stoppt.

Vermarktung unabhängig vom jeweiligen Speicherstand

„Bis 2030 werden in Deutschland etwa 100 Gigawatt Speicherleistung benötigt“, sagt Hauke Lapschies, CEO von Levl. Auch wenn der Zubau zügig voranschreite, biete ein Großteil der bestehenden und neu hinzukommenden Speicherkapazitäten Potenzial für zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten. „Mit Levl ermöglichen wir die Vermarktung dieser Kapazitäten an der Strombörse unabhängig vom jeweiligen Speicherstand – also auch dann, wenn der Speicher bereits voll ist.“

„Flexibilität ist für das Gelingen der Energiewende unerlässlich“, betont Karin Klaus, Geschäftsführerin von Enpulse Ventures. Levl adressiere hier mit einem nachweislich attraktiven Geschäftsmodell enorme noch ungenutzte Potenziale im Bereich industrieller Speicher.

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