EUPD Research: Europäische Lager halten zum Jahresende 65 Gigawatt an überschüssigen Modulen vor

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EUPD Research prognostiziert, dass Ende 2023 rund 65 Gigawatt an unverkauften Photovoltaik-Modulen in den Lagern der EU liegen werden. Das Bonner Marktforschungsunternehmen hat seine Schätzungen pv magazine zur Verfügung gestellt, um die heiß diskutierte Prognose der EU-Lagerbestände an Modulen zu quantifizieren.

Die Autoren, CEO Markus Hoehner und Senior Data Manager Ali Arfa, erklären in dem Bericht, dass die EU im Jahr 2022 etwa 40 Gigawatt an neuen Photovoltaik-Systemen installiert und China Module mit einem Volumen von 87 Gigawatt in die EU exportiert hat. Die neu installierte Photovoltaik-Leistung der EU wird bis Ende dieses Jahres 60 Gigawatt erreichen, so die beiden Experten in dem Bericht, und die chinesischen Modulexporte werden auf 100 Gigawatt steigen.

Das bedeutet, dass der EU-Bestand an Photovoltaik-Modulen 2022 einen Höchststand von 47,2 Gigawatt erreicht hat und bis Ende des Jahres auf 40 Gigawatt zurückgehen wird, so Höhner und Arfa. „Selbst wenn man die geschätzten 100 Gigawatt chinesischer Exporte in die EU bis Ende 2023 annimmt und davon ausgeht, dass 25 Prozent des Überschussbestands (87,2 Gigawatt) dem normalen Lagerfluss (etwa 22 Gigawatt) entsprechen, haben wir es mit einem Überschussbestand von etwa 65 Gigawatt an Photovoltaik-Modulen für 2023 zu tun“, schreiben die beiden Experten.

Die Kommentare folgen auf die Behauptung des norwegischen Beratungsunternehmens Rystad Energy, dass Ende August 2023 80 Gigawatt an Photovoltaik-Modulen in EU-Lagern lagen – was doppelt so viel ist wie die 40 Gigawatt, die sie für Ende September 2023 geschätzt hatten.

EUPD Research beziffert Importe aus China bis Ende August auf 66 Gigawatt

Photovoltaik-Experte und Gründer des pv magazine Karl-Heinz Remmers mischte sich in die Diskussion ein und widersprach der Zahl von 80 Gigawatt. Er sagte, dass es zu diesem Zeitpunkt einen „normalen Bestand“ von etwa acht Gigawatt überschüssiger Module in den Lagern gab und dass die EU bis Ende 2022 46 Gigawatt an Photovoltaik-Anlagen installiert hatte.

Die EUPD-Autoren erklärten, dass es sich bei Remmers‘ Angabe von 46 Gigawatt installierter Photovoltaik-Leistung um einen „Rechenfehler“ gehandelt habe, ihre Analyse kommt auf 40 Gigawatt.

Remmers stützte seine Behauptung, dass bis August schätzungsweise 78 Gigawatt chinesische Photovoltaik-Module in die EU exportiert wurden, auf Zahlen der Londoner Denkfabrik Ember. Diese Zahlen hätten „mit Vorsicht“ behandelt werden müssen, so Hoehner und Arfa.

Nach ihren Berechnungen, die sich auf „mehrere Datenpunkte einschließlich gewichteter Modulexporte“ stützen, exportierte China bis Ende August rund 66 Gigawatt an Modulen in die EU, so das Duo. Dies „verringert natürlich die Sorge um ein Überangebot“, sagten sie.

Ergänzung der Redaktion: Wir werden in den kommenden Tagen noch einen ausführlichen Kommentar von EUPD Research veröffentlichen.

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