ZSW und BDEW: Erneuerbare haben in den ersten drei Quartalen 52 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt

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Erneuerbare Energien haben in den ersten drei Quartalen 2023 rund 52 Prozent des Bruttostromverbrauchs gedeckt – das sind knapp fünf Prozentpunkte mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das melden das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW auf Grundlage vorläufiger Berechnungen. Demnach lag zwischen März und September der Anteil der Erneuerbaren jeden Monat konstant bei rund 50 Prozent oder mehr, Spitzenmonate waren die Monate Mai und Juli mit einem Anteil von 57 beziehungsweise 59 Prozent.

Da die Erneuerbaren-Quote als Anteil am Stromverbrauch bemessen wird, wirkt sich der aktuell niedrigere Stromverbrauch positiv auf die Erneuerbaren-Quote aus. Aber ZSW und BDEW wiesen am Freitag darauf hin, dass auch in absoluten Zahlen lag die Erzeugung erneuerbarer Energien mit 199 Milliarden Kilowattstunden knapp vier Prozent höher lag als im Vorjahreszeitraum. Im Juni erreichte die Stromerzeugung aus Photovoltaik mit 9,8 Milliarden Kilowattstunden sogar einen neuen Rekord.

Einen neuen September-Rekord für die Photovoltaik haben Analysten des Energieanbieters Eon berechnet. Demnach wurden bis einschließlich 27. September insgesamt mehr als 6,06 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom wurden ins allgemeine deutsche Stromnetz eingespeist. Bereits vor Monatsende wurde somit mehr Solarstrom gewonnen als in allen vergangenen Septembermonaten. Der letzte Photovoltaik-Höchstwert für einen September stammt demnach aus dem 2021 und lag bei rund 4,8 Milliarden Kilowattstunden.

Im Einzelnen lag laut BDEW und ZSW in den ersten drei Quartalen 2023 die Bruttostromerzeugung nach vorläufigen Berechnungen bei 373 Milliarden Kilowattstunden und damit 13 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden gut 199 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Photovoltaik, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (Q 1-3 2022: 192,5 Kilowattstudnen). Davon stammten knapp 78 Milliarden Kilowattstunden aus Wind an Land, knapp 56 Milliarden Kilowattstunden aus Photovoltaik, knapp 33 Milliarden Kilowattstunden aus Biomasse (einschließlich biogenen Siedlungsabfällen), knapp 16 Milliarden Kilowattstunden aus Wind auf See und knapp 14 Milliarden Kilowattstunden aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern und Kernenergie wurden knapp 174 Milliarden Kilowattstunden erzeugt – im Vorjahreszeitraum waren es noch knapp 237 Milliarden Kilowattstunden.

ZSW und BDEW weisen darauf hin, dass das die gängige Berechnungsgrundlage ist, den Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch zu bemessen. Sie gehe auf europäische Vorgaben zurück und stehe im Einklang mit den Zieldefinitionen der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Eine andere Möglichkeit sei, den Anteil der Erneuerbaren an der Bruttostromerzeugung zu messen. Diese umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten und importierten Strommengen. Bei dieser Methode liegt der Anteil der erneuerbaren Energien in den ersten drei Quartalen bei rund 53 Prozent (Quartal 1-3 2022: 45 Prozent).

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