Letzten Mittwoch hat das Bundeskabinett die Gesetzentwürfe für das Solarpaket beschlossen. Es soll den Ausbau der Solarenergie stark beschleunigen und den Bürokratieaufwand für die Solar-Investitionen reduzieren.
Über 84 Prozent Zuwachs beim Zubau Photovoltaik und Wind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
Der Markt für Wind- und Solaranlagen wächst in Deutschland deutlich. Von Januar bis Juli 2023 sind Wind- und Solaranlagen mit einer Leistung von zusammen knapp über 10.000 Megawatt neu in Betrieb gegangen (Januar bis Juli 2022: 5426 Megawatt). Das ist ein Zuwachs um 84,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Photovoltaik-Zubau liegt über Rekordjahr 2012
Am stärksten wuchsen Solaranlagen mit 7927 Megawatt. Damit liegt in Deutschland erstmals der Jahreszubau 2023 wieder über dem Rekordzubau von 2012. Das ist erfreulich und ein Ergebnis der positiven Veränderungen in der Politik unter der Verantwortung des grünen Klima- und Wirtschaftsministers Robert Habeck. Bei der Windkraft (Onshore und Offshore) wird aber auch 2023 das Rekordausbauergebnis von 2017 mit ca. 5,5 Gigawatt nicht erreicht werden.
Doch so erfreulich die Steigerung des Ausbaus ist, sind die Ausbauzahlen immer noch bei Weitem nicht ausreichend, um selbst die äußerst bescheidenen Klimaziele der Bundesregierung (Klimaneutralität bis 2045 und 80 Prozent Ökostrom bis 2030) zu erreichen.
Die verheerenden Gesetzesnovellen unter den Merkelregierungen wirken weiter nach. Insbesondere auch dadurch, dass im Wirtschaftsministerium (BMWK) von den über 2000 Beschäftigten immer noch geschätzt über 90 Prozent arbeiten, die unter den Ministern der SPD (Gabriel), Union (Altmaier) und FDP (Rösler) eingestellt wurden. Sie haben jahrelang die Vorschläge zum Dezimieren des Ausbaus der erneuerbaren Energien in bürokratieaufbauenden Gesetzen, insbesondere beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), erarbeitet. Der Geist des Bremsens und Kontrollierens des Ausbaus, des Behinderns der Bürgerenergie zum Schutze der großen Energiekonzerne, ist weiterhin in den meisten Köpfen des BMWK präsent – außer auf der Führungsebene. Dadurch gelangen nach wie vor Vorschläge und Maßnahmen ans Tageslicht, die dem Ausbau der erneuerbaren Energien nicht solch freien Lauf lassen, wie von der Gesellschaft erreicht werden könnte.
Der Photovoltaik-Zubau könnte drei mal so hoch sein und Subventionen für einen Industriestrompreis überflüssig machen
Die garantierten Vergütungen bei den Photovoltaik-Anlagen der Ausschreibung liegen zwischen fünf und sechs Cent. Damit sind die Anlagen voll wettbewerbsfähig. Wird die Industrie mit diesem Strom direkt versorgt, erübrigt sich die Subvention eines Industriestrompreises. Die Ergebnisse der jüngsten Solarausschreibungsrunde bei Photovoltaik zeigen, dass die Branche bereit ist, schneller und mehr zu installieren. 4,66 Gigawatt neue Solaranlagen wurden als Angebote eingereicht. Nur 1,66 Gigawatt erhielten einen Zuschlag. Damit wurden also ca. drei Gigawatt dringend benötigter Photovoltaik-Investitionen verhindert – Investitionen, die geplant, finanziert und genehmigt sind, ein in Deutschland ohnehin schwieriges Unterfangen.
Aus den Ministerien oder den Verbänden der erneuerbaren Energien skandalisiert niemand diese für den Klimaschutz verheerende Ausschreibungsbremse, sondern begrüßt nur das (auf viel zu niedrigem Niveau) stattfindende Wachstum. Auch die „Allianz pro Brückenstrom“, bestehend unter anderem aus den großen Gewerkschaften, erwähnt nur, wie wichtig ein günstiger Strompreis für die Industrie ist. Kein Wort allerdings dazu, dass mehr Wind und Solarstrom und eine bessere Integration der Erneuerbaren die Energiekosten gerade für die Industrie senkt.
Diese zu geringe Ausbaugeschwindigkeit der Solarenergie sowie die schwache industrielle Unterstützung durch die Bundesregierung sind Ursachen, warum Meyer Burger seine in Deutschland geplante Solarfabrik nun doch in den USA baut.
Auch Solarpaket unzureichend
Natürlich wissen Robert Habeck und viele Bundestagsabgeordnete darüber Bescheid, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien weiter massiv beschleunigt werden muss. Daher hat das Bundeskabinett kürzlich Novellen von EEG und anderen Gesetzen beschlossen, mit den Zielen Bürokratieabbau und Wachstumsbeschleunigung.
Diese beiden Ziele sind sehr zu begrüßen. Stellen sie doch eine Korrektur der Zielvorstellung unter den Merkelregierungen dar, die mit dem Aufbau einer erstickenden Bürokratie und Deckelungen den Ausbau der Solarenergie in Deutschland einst stark gedrosselt hat.
Zur Erinnerung: Insbesondere die Umstellung auf Ausschreibungen anstelle von festen, gesetzlich garantierten Einspeisevergütungen hatte einen enormen Bürokratiedschungel geschaffen. Dieser Dschungel könnte stark abgebaut werden, wenn die Ausschreibungen wieder zugunsten einer festen gesetzlich festgelegten Einspeisevergütung abgeschafft würden. Auch verschiedene Ausbaudeckel hatten unter Kanzlerin Merkel den Ausbau der erneuerbaren Energien stark gedrosselt.
Im Solarpaket wird das Ziel Bürokratieabbau größtenteils verfehlt
Bei genauer Betrachtung der anstehenden EEG- und EnWG-Novellen zeigt sich jedoch, dass das Ziel des Bürokratieabbaus, abgesehen von Teilbereichen wie Balkonsolar, Mietersolar und gewerblichen Dachanlagen, verfehlt wird. Im Gegenteil: besonders bei Agri-PV und anderen Freiflächen wird eine neue Bürokratie aufgebaut, die es vorher noch gar nicht gab.
Der im Bundeskabinett verabschiedete „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und weiterer energiewirtschaftsrechtlicher Vorschriften zur Steigerung des Ausbaus photovoltaischer Energieerzeugung“ hat alleine 50 eng beschriebene Seiten, zusammen mit erklärender Begründung sind es ganze 140 Seiten.
Auf jeder Seite werden Unmengen neuer Detailvorschriften erlassen. Neue Verordnungen, insbesondere im Bereich Agri-PV, wird es geben, die alle zusätzliche hohe Bürokratiehürden aufbauen.
Das hochbürokratische Ausschreibungssystem soll sogar noch erweitert werden. Nun sollen auch Agri-PV, Parkplatz-PV, Floating-PV und Moor-PV in das bürokratische Ausschreibungskorsett gezwungen werden. Damit werden Bürgerenergien in diesen Segmenten weitgehend behindert und das Feld wieder den großen Finanzstrukturen überlassen. Ich höre schon erste Stimmen von Landwirten, die sagen, dass sie mit ihren Feldern nicht an der Agri-PV teilnehmen können, da sie die hohe Bürokratie der Ausschreibungen wohl neben ihrer bäuerlichen Arbeit nicht schaffen können. Dann wird es eben wieder nur große Konzerne geben, die auf dem Feld der Landwirte ihre Anlagen bauen. Bürgerenergie wird wieder verhindert.
Neue Ausbaudeckel vorgesehen
Zudem sind die Ausschreibungsvolumina viel zu niedrig gefasst. Sie soll das Volumen bestehender Freiflächenausschreibungen schrittweise auf nur drei Gigawatt pro Jahr erhöht werden. Mit der Erfahrung der steten Überzeichnungen in den Photovoltaik-Ausschreibungen der letzten Jahre ist außerdem zu erwarten, dass die Investitionsbereitschaft der Gesellschaft weiterhin massiv ausgebremst wird. Die viel zu niedrigen Ausschreibungsvolumina wirken wie staatlich verordnete Ausbaudeckel.
Sogar ein neuer Ausbaudeckel wird eingeführt: Bis 2030 sollen insgesamt nur 80 Gigawatt Freiflächenanlagen gefördert werden.
Auf Seite 106 der Begründung zur EEG-Novelle steht: „Eine Teilnahme an den Ausschreibungen ist für Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen bis einschließlich des Jahres 2030 nur möglich, bis eine installierte Leistung von 80 GW auf solchen Flächen erreicht ist.“
Schon einmal hatte die Merkel Bundesregierung mit einem 40-Gigawatt-Deckel für die geförderte Photovoltaik einen erheblichen Schaden für den Ausbau der Solarenergie geschaffen, der erst in letzter Minute im Gesetz wieder abgeräumt werden konnte.
Der 80-Gigawatt-Deckel für Freiflächen-Photovoltaik ist jedenfalls viel zu niedrig, um 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2030 zu erreichen, was aus Klimaschutzgründen zwingend nötig ist. Nach der EWG-Analyse für eine Vollversorgung mit 100 Prozent erneuerbaren Energien bis 2030 braucht es etwa 40 Gigawatt jährlichen Zubau an Freiflächen und gleich viel an Dachanlagen. Der Gesetzesentwurf des Solarpakets orientiert sich jedoch am völlig unzureichenden Regierungsziel von 80 Prozent Ökostrom bis 2030 und nicht an einer Zielsetzung von 100 Prozent erneuerbaren Energien bis 2030.
Mieterstrom und Balkonsolar werden durch das Solarpaket tatsächlich von hoher Bürokratie entlastet
Die Regelungen für die gemeinsame Nutzung von Photovoltaik-Anlagen etwa auf einem Mehrfamilienhaus werden stark vereinfacht: Mit der sogenannten „Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“ wird es ermöglicht, Solarstrom innerhalb eines Gebäudes gemeinsam und unbürokratisch zu nutzen – ohne wie bisher alle Pflichten eines Stromversorgers erfüllen zu müssen. Gleichzeitig wird Mieterstrom vereinfacht und auch für Gewerbegebäude ermöglicht.
Damit werden im Bereich der Mieter erstmals nennenswerte Maßnahmen für das Energy Sharing (Energieteilen) festgesetzt. Energy Sharing sollte jedoch nicht nur für Mieter möglich werden, sondern für alle, einschließlich Hausbesitzer untereinander, ganze Quartiere oder Gewerbebetriebe.
Vereinfacht werden auch die Regeln für Balkonsolar: Statt wie bisher zwei Anmeldungen wird in Zukunft lediglich eine stark vereinfachte Anmeldung erforderlich sein. Auf den Einbau eines neuen Zählers muss auch nicht mehr gewartet werden – ein rückwärtslaufender Zähler kann vorübergehend weiterverwendet werden.
Dies sind durchaus wichtige Neuerungen, wenn sie denn so alle den Bundestag passieren und dann 2024 in Kraft treten.
Der Bundestag kann noch viel am Solarpaket verbessern
Der Bundestag hat mit diesem Solarpaket im Herbst wieder eine Herkulesaufgabe vor sich. Um den Solarausbau so stark zu beschleunigen, wie es der Klimaschutz erfordert, sollte er sich an folgenden Leitlinien orientieren:
- Keine neuen Deckel. Der Deckel für Freiflächen von 80 Gigawatt bis 2030 muss wieder aus dem Gesetzesentwurf gestrichen werden.
- Es sollte eine feste Einspeisevergütung für Agri-PV, Parkplatz-PV, Floating-PV und Moor-PV eingeführt werden, statt sie nun in lähmende und bürgerenergiefeindliche Ausschreibungen zu zwingen.
- Einführung des Energy Sharings für alle, wie es die EU Richtline RED II schon seit 2021 auch für Deutschland fordert. Es ist gut, dass der SPD-Bundestagabgeordnete Timo Gremmels genau dies schon für die Bundestagsberatungen gefordert hat, wie es der Tagesspiegel Background berichtete. Er braucht viel Unterstützung dafür.
- Unterstützung von systemdienlichen Investitionen wie die Ergänzung der Solaranlagen mit anderen erneuerbaren Energien und Speichern. Geeignet dafür wäre eine Kombikraftwerksvergütung, die systemdienliche Investitionen dezentral mit den Solarinvestitionen fördern würde.
Vollkommen zu Recht hat auch der BDWE darauf hingewiesen, dass es an Unterstützung für die Integration der Solarenergie in die Netze fehlt. „Neben dem Ausbau regenerativer Stromerzeugung sieht der BDEW eine besondere Herausforderung bei der notwendigen Netzintegration der Photovoltaik-Anlagen. Bereits heute geraten auch die Verteilnetze, an die nahezu 100 Prozent der Photovoltaik-Anlagen angeschlossen sind, zunehmend an ihre technischen Grenzen und stehen vor fundamentalen Herausforderungen.“
Der Bundestag muss also endlich auch die Systemintegration der erneuerbaren Energien fördern. Das Solarpaket sollte dafür genutzt werden. Bisher ist nichts dazu vorgesehen.
— Der Autor Hans-Josef Fell ist Präsident der Energy Watch Group. Er war 1998 bis 2013 Bundestagsabgeordneter für Bündnis/Die Grünen und ist Mit-Autor des Entwurfs des Erneuerbare-Energien-Gesetzes von 2000. https://hans-josef-fell.de/ —
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Zu zwei, für mich markanten Punkte im Artikel von H.J. Fell möchte ich was sagen
1. ) Zitat Die verheerenden Gesetzesnovellen unter den Merkelregierungen wirken weiter nach. Insbesondere auch dadurch, dass im Wirtschaftsministerium (BMWK) von den über 2000 Beschäftigten immer noch geschätzt über 90 Prozent arbeiten, die unter den Ministern der SPD (Gabriel), Union (Altmaier) und FDP (Rösler) eingestellt wurden. Sie haben jahrelang die Vorschläge zum Dezimieren des Ausbaus der Erneuerbaren Energien in bürokratieaufbauende Gesetze, insbesondere beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), erarbeitet. Der Geist des Bremsens und Kontrollierens des Ausbaus, des Behinderns der Bürgerenergie zum Schutze der großen Energiekonzerne, ist weiterhin in den meisten Köpfen des BMWK präsent – außer auf der Führungsebene. Dadurch gelangen nach wie vor Vorschläge und Maßnahmen ans Tageslicht, die dem Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht solch freien Lauf lassen, wie von der Gesellschaft erreicht werden könnte. Zitat Ende
Da hat der H.J. Fell vollkommen Recht. Das ist so ähnlich als wenn Bayern München einen neuen Vereinsvorsitzenden bekommen hätte, der Trainer und die Spieler aber noch die selben sind. So muss man das sehen, was Habeck trotzdem durchsetzt
Zitat 2.)
Auch die „Allianz pro Brückenstrom“, bestehend u.a. aus den großen Gewerkschaften, erwähnt nur, wie wichtig ein günstiger Strompreis für die Industrie ist. Kein Wort allerdings dazu, dass mehr Wind und Solarstrom und eine bessere Integration der Erneuerbaren die Energiekosten gerade für die Industrie senkt. Zitat Ende.
„Eine bessere Integration“ der Erneuerbaren. Da drückt sich der H.J. Fell zu oberflächlich aus, wobei meine Kommentare dazu schon einigen auf die Nerven gehen, wenn ich hier bis ins Detail darstelle, warum die EE wieder in die Bilanzkreise der Versorger gehören, damit der preis mindernde Merit Order Effekt den sie auslösen, den Strompreisen auch zugute kommen kann.
Wer meine Kommentare liest, weiß wie auf der Merit Order Grafik „P1 zu P2“ wird.
Wer nicht, siehe hier meinen Kommentar vom 06. Jan. um 21.49 Uhr.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Das BMWK hat sich also unter Habeck von einer 5+ auf eine 3- (deutsches Schulnotensystem) verbessert?
Die Aussagen:
Der Photovoltaik-Zubau könnte drei mal so hoch sein und Subventionen für einen Industriestrompreis überflüssig machen.
„Die garantierten Vergütungen bei den Photovoltaik-Anlagen der Ausschreibung liegen zwischen fünf und sechs Cent“.
Der Strom kann nur max 6cent kosten wenn die Herstellkosten / Vergütung auf 6 cent begrenzt werden. Gerne so durchführen dann wird der Ausbau von Wind und PV einbrechen wie bei Altmeier. Zudem fallen weiter Kosten an, Strom muss gespeichet oder abgeregelt werden. um dennoch 6 cent der Industrie anbieten zu können, müssen die Herstellkosten unter 6 cent sein oder im Durschnitt bei 6 cent liegen.. An alle Hausbesitzer wollt ihr weniger wie 6cent für Eure Vergütung / Einspeisung haben???
Und wer zahlt 2024 das EEG-Konto, wenn alles Geld abgehoben wurde und das EEG Konto ins minus dreht!
@Sabine Glock
Da hat er vollkommen Recht der H.J. Fell.
Er nennt das Kind nur nicht genau beim Namen, wie ich das hier gebetsmühlenartig tue. Mit meinem obigen Kommentar habe ich mit Zitat 2 ein weiteres mal darauf hingewiesen, wie „P1 zu P2 werden könnte, wenn die Erneuerbaren integriert wären wie H.J. Fell fordert.
Sonne und Wind schicken keine Rohstoffrechnungen. Diese Tatsache will der H.J. Fell der Allgemeinheit, besonders der Industrie zugute kommen lassen, und nicht wie gegenwärtig der Fall in lukrativen Geschäftsmodellen der Stromwirtschaft untergehen lassen.
Ich erinnere, je mehr Sonne und Windstrom die Börsenpreise senken, – Merit Order Effekt – desto günstiger können die EE Strom kaufen und lukrativ verkaufen, dazu kommt, dass die EEG Umlage steigt wenn die Börsenpreise sinken. Geld, dass auch noch untergebracht werden muss.
Dieses Paradoxon spiegelt sich dann wie folgt
Siehe hier.
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/rwe-legt-jahresbilanz-vor-gewinne-mehr-als-verdoppelt-100.html
ZITAT:…Strom aus erneuerbaren Energien besonders lukrativ
An Hans Diehl
Mathematik und Marktwirtschaft ist, wenn ich für 6 cent etwas verkaufe, dann kann ich es nicht für 8 cent einkaufen. Da nützt der Satz nichts „Die Sonne schickt uns keine Rechnung“ WAS IST BITTE DARIN SO SCHWER ZU VERSTEHEN!!! Wenn grüne Energie so günstig ist, warum muss dann der CO2 Preis so hoch steigen. Dieses zeigt doch wie teuer PV und Wind ist. Selbst nach 23 Jahre EEG, muss man in den Markt eingreifen damit Wind und PV eine Chance haben.
Die Frage in die Runde: Die 6 cent Industriesrompreis, ist dort alles inklusive, mit allen Abgaben, Umlagen, Steuern….?
Ich bin für Klmaschutz nur was mich richtig ärgert sind solche Sätze:
Grüner Strom ist so günstig und die Sonne schickt uns keine Rechnung.
Mit PV und Wind sind Strompreise von 6 cent kein Problem.
Meine Meinung: Weil es einfach eine Lüge ist!
Sabine Glock schreibt.
Ich bin für Klmaschutz nur was mich richtig ärgert sind solche Sätze:
Grüner Strom ist so günstig und die Sonne schickt uns keine Rechnung.
@ Sabine Glock.
Sie sollten sich nicht über solche Sätze ärgern, sondern über die Lobbyisten die dafür gesorgt haben, dass Sonne und Wind missbraucht werden, und nur deshalb bei Ihnen in Ungnade gefallen sind.
Ich versuche es Ihnen an einem vereinfachten Beispiel mit fiktiven Zahlen deutlich zu machen, wie Sonne und Wind die Preise senken, aber nach der gegenwärtigen Gesetzeslage gerade das Gegenteil daraus entsteht, was Sie so ärgerlich macht.
Siehe hier:….
1) ohne EEG-Strom: Es werden in einer Mittagsstunde an der Börse 100 kWh zu je 0,25€/kWh gehandelt. Das macht einen Gesamtpreis von 25,00€
2) mit EEG-Strom: Es werden 15 kWh nach EEG für durchschnittlich 0,30€/kWh eingespeist und an der Börse die restlichen 85kWh für nur noch 0,20€/kWh. Der EEG-Strom kostet 4,50€, der an der Börse 17,00€, macht zusammen 21,50€, also 3,50€ weniger als ohne EEG-Strom! Obwohl der doch teurer ist…Der Merit Order Effekt machts möglich
Nach dem paradoxen System seit 2010, wird der Merit Order Effekt von 3,50 Euro nicht nur unterschlagen, sondern die 100 kWh werden noch 4,50 Euro teurer.
Der Merit Order Effekt den die EE auslösen wird gerade umgedreht, und somit kontraproduktiv zum Kosten/Nutzen Prinzip.
Seit 2010 verursacht der Nutzen „Kosten“ Das meint H.J.Fell wo er schreibt die Erneuerbaren müssen besser integriert werden.
Sie sehen um bei der Energiewende geht es um mehr als nur Mathematik,
.
Lassen wir doch bitte mal das Gedankenkarrussel um Merit-Order von Hans Diehl außer betracht.
Die Bundesregierung hat einen Plan ausgerufen, in 2030 / 2045 eine bestimmte Quote an EE zu erreichen zu wollen. Hierfür wird ständig appelliert, daß ein Vielfaches der bisherigen Installationsleistung für die EE nötig sein würde.
Die Rückläufer aus aktuellen Ausschreibungen zeigen durch ihre Mehrfachüberzeichnung, daß ein erhebliches Interresse zur Investition in EE besteht, es aber durch die Restriktion in der Energiemenge der Ausschreibung nicht erfüllt werden könnte..
Welcher Maulwurf im Wirtschaftsministerium traut sich denn da, in den neuesten Ausschreibungen zur PV oder Windenergie von einem Bruchteil der erforderlichen Installationsmenge auszugehen? Ausreichend Kompetenz?
Wer im Wirtschaftsminsterium hat diese offensichtliche willkürliche Mengenrestiktion abzuzeichnen?
Wieso fällt dieserlei Beschränkung nicht vorher auf?
Gibt es einen definierten „Heilungsprozess“?
Wenn soviel Interresse besteht, eine Energieerzeugung für 6 €cent/kWh mit gesicherten Erlösen bereitstellen zu wollen, warum kommt dann Niemand im Ministerium auf den Gedanken, hierfür einen Direktvertrag mit Teilnehmern der Energieintensiven Industrie anbieten und vermitteln zu wollen?
Ich finde es ehrlich gesagt eine Frechheit, dass Herr Fell hier seinen Unmut über 90% der Mitarbeiter des BMWK auskübeln darf, die angeblich allesamt Herrn Habecks Pläne vereiteln wollen. Ich habe selbst mit vielen Mitarbeitern insbesondere der Abteilungen II und III beruflich zu tun. Das sind fähige und auch inhaltlich motivierte Leute. Ich habe noch niemanden mit einem „Geist des Bremsens und Kontrollierens des Ausbaus, des Behinderns der Bürgerenergie“ dort kennengelernt. Es gilt allerdings eine Menge Aspekte im Blick zu behalten, Netz- und Versorgungsstabilität kommen bei Herrn Fell quasi nicht vor, muss man aber mitdenken. Dann die Abstimmungen mit anderen Häusern. Und man muss auch nicht jeden Quatsch fördern nur weil jemand „Bürgerenergie“ sagt, denn die Kosten zahlt immer die Allgemeinheit.
Ich bewundere Herrn Fell für seinen Beitrag mit der Erfindung des EEG. Das ist aber 24 Jahre her. Mittlerweile ist Herr Fell selbst zu einem alten weißen Mann geworden, der bei jeder Gelegenheit die Ausschreibungen verteufelt, weil „sein“ EEG damit angeblich kaputtgemacht worden sei. Anstatt mal anzuerkennen, dass mit den festen Einspeisevergütungen für Großanlagen viel zu viel Luft im System war.
JCV schreibt.
Ich habe selbst mit vielen Mitarbeitern insbesondere der Abteilungen II und III beruflich zu tun. Das sind fähige und auch inhaltlich motivierte Leute. Ich habe noch niemanden mit einem „Geist des Bremsens und Kontrollierens des Ausbaus, des Behinderns der Bürgerenergie“ dort kennengelernt
@ JCV
Wenn das alles so fähige Leute sind, was ich nicht infrage stelle, warum ist dann noch keinem aufgefallen, dass die Tatsache, dass Sonne und Wind keine Rohstoffrechnungen schicken, nicht bei den Stromverbrauchern ankommt, sondern lediglich zur Ertragsoptimierung der „Altgedienten“ geeignet ist. Was ich damit meine, können Sie meinem vorhergehenden Kommentar entnehmen.
Ich erinnere an das Folgende.
https://de.wikipedia.org/wiki/Externe_Mitarbeiter_in_deutschen_Bundesministerien
Zitat:….Einer breiteren Öffentlichkeit wurden Personalaustauschprogramme und die Mitarbeit Externer in Bundesministerien durch das Fernsehmagazin Monitor am 19. Oktober 2006 bekannt. Der Beitrag wurde anmoderiert mit den Worten:„Lobbyisten versuchen, die Politik zu beeinflussen, um ihrem Arbeitgeber Vorteile zu verschaffen. Dazu sprechen sie auch in Ministerien vor. Manche Lobbyisten haben das gar nicht mehr nötig – sie sind nämlich schon da. Ja, richtig, das ist neu: Lobbyisten haben in unseren Ministerien mittlerweile eigene Büros – Tür an Tür mit Regierungsbeamten und […] mit eigener Durchwahl, und schreiben an Gesetzen mit. Bezahlt werden sie von ihren Unternehmen. Leihbeamte – gut für die Wirtschaft, schlecht für Bürger. Zitat Ende.
Sind Sie der Meinung, dass die Lobbyisten nun nicht mehr da sind.?? Möglicherweise sind Sie sogar einer davon, wenn Sie beruflich mit denen zu tun haben.
Korrektur.: Gemeint ist natürlich der „JVC “ und nicht der JCV
Nein bin ich nicht. Das Modell Externer von Beratungsfirmen gibt es auch schon lange nicht mehr.
JVC schreibt.
Nein bin ich nicht.
@ JVC
Wenn Sie uns jetzt noch verraten würden in welcher Branche Sie beruflich tätig sind, hätte Ihr „Nein bin ich nicht“ auch die nötige Aussagekraft.
Bravo: endlich spricht einmal jemand die bremsende Rolle der von Altmaier etc. ‚angeheuerten‘ Beamten – darunter sicher auch Spitzenverwalter mit sehr, sehr hohen Bezügen an. Eine mögliche Hauptmotivation für die Verzögerungstaktik wird aber m.E. auch hier nicht genannt: Aktienbesitz! 2 Arten:
1) Direkte Aktieninvestitionen bei Energie- und Netzmonopolisten, Fossilkraftwerken, in Firmen, die an der Erschließung neuer !!! Gas- und Ölfeldern beteiligt sind etc.
2) Indirekte Beteiligung an solchen Fiermen über Aktienfonds
In beiden Fällen würde bei starkem Ausbau der EEn eine schnellere Wertminderung und / oder
ein Gewinnrückgang zu befürchten sein!
Die letzten Vorfälle im BMWK , die Habecks Ansehen geschadet haben: vorzeitige Bekanntgabe von Gesetzentwürfen, m.E. falsches dem Minister vorgelegtes Zahlenmaterial etc. dürften auf die Wühlarbeit solcher egoistischer angeblicher ‚Staatsdiener‘ zurückzuführen sein. M.E. kann Habeck in seinem Ministerium fast niemandem trauen!
Is ist doch klar das wenn ich als PV Stromerzeuger 6ct für die kWh nehme diese nicht an die Industrie zu ebenfalls ct verkauft werden kann. Netzentgelte, Investition in Netze, Kosten Redispatch, Steuern usw.
Zweitens was macht die Industrie nachts wenn die PV nicht liefert, Speicher kosten …
Diese Behauptungen PV und Windstrom zu 6ct sind absurd.