Viel Photovoltaik im Süden

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Bayern ist beim Photovoltaik-Zubau in Deutschland führend. Dies ist nicht neu, doch an diesem Wochenende sollen weitere Impulse gesetzt werden, dass gerade Privatmenschen weiter in solche Anlagen investieren. Startschuss dafür war die Inbetriebnahme der 400.000 Photovoltaik-Anlage im Verteilnetz von Bayernwerk Netz. Dort befindet sich damit knapp die Hälfte der Photovoltaik-Anlagen im Freistaat. Deren Gesamtleistung lag Stand Mai bei knapp 20 Gigawatt. Deutschlandweit sind Photovoltaik-Anlagen mit 72,5 Gigawatt installiert.

Zum Auftakt der Bayerischen Energietage „Energiewende. Hier. Jetzt.“ Mit rund 130 Veranstaltungen erklärte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler): „Die Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Es freut mich, dass Bürger in Eigeninitiative Photovoltaik-Module installieren. Der Staat soll sich hier raushalten, den Bürgern vorzuschreiben, was sie machen müssen. Mit Pflicht und Du, lieber Bürger, musst Module aufs Dach bauen, werden wir die Energiewende nicht schaffen.“ Er forderte die Bundesregierung auf, nicht ständig neue Vorschriften zu erlassen, sondern stattdessen die Rahmenbedingungen für den Photovoltaik-Eigenverbrauch zu verbessern.

Verdoppelung in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg gibt es dagegen bereits seit einiger Zeit eine Photovoltaik-Pflicht, zunächst für Neubauten, mittlerweile auch bei Dachsanierungen und zudem beim Bau neuer Parkplätze. Auch dies scheint Früchte zu tragen. Nach Angaben des Solar Cluster Baden-Württemberg sind im ersten Halbjahr 2023 neue Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 810 Megawatt zugebaut worden. Damit liegt die neu installierte Leistung bereits über dem Gesamtjahr 2022, als 803 Megawatt hinzukamen. Die Zahlen basieren dabei auf dem Marktstammdatenregister sowie Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Aufgrund von Nachmeldungen und Korrekturen könnten sich die Zahlen aber noch ändern.

Die Erwartungen für das Gesamtjahr liegen etwa bei der Verdopplung der Zubauzahlen. „Die guten Zahlen sind eine erfreuliche Entwicklung“, sagt Franz Pöter, Geschäftsführer des Solar Clusters Baden-Württemberg. „Die für die Energiewende erforderlichen 2000 Megawatt pro Jahr sind damit in Reichweite gerückt.“

In Baden-Württemberg führt man die anziehende Nachfrage auf rechtliche Änderungen auf Bundes- und Landesebene zurück. Hürden seien abgebaut und Anreize erhöht worden. Zudem habe die Energiepreiskrise des vergangenen Jahres zum Nachfrageboom beigetragen. Die Stromkosten seien zwar gesunken, dennoch sollte der Trend zu mehr Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und Freiflächen verstetigt werden. Hilfreich sei, dass die Preise für Photovoltaik-Anlagen relativ stabil seien und eher sinken würden, so die Vereinigung.

Pro Tag müssten in Baden-Württemberg rund 280 mittelgroße Anlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern in Betrieb gehen und vier neue Anlagen auf Gewerbegebäuden mit einer installierten Leistung von 300 Kilowatt, um den notwendigen Zubau von 2000 Megawatt im Jahr zu erreichen. Zudem seien dafür jährlich 60 neue Solarparks mit einer installierten Leistung von zehn Megawatt notwendig.

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