Auf seiner Generalversammlung hat der Schweizerische Fachverband für Solarenergie – besser bekannt als Swissolar – erste Marktzahlen zur Entwicklung der Photovoltaik im vergangenen Jahr veröffentlicht. Er bestätigte, dass erstmals die Marke von einem Gigawatt neuer Photovoltaik-Leistung auf Jahresbasis geknackt wurde. Dies hatte auch Solarpower Europe bei der Vorstellung seines „Global Market Outlooks“ auf der Intersolar-Konferenz in München bestätigt.
Die ganz genauen Zahlen werden dann wohl erst mit der „Statistik Sonnenergie“ am 13. Juli vom Bundesamt für Energie veröffentlicht. Dies sei im dritten Jahr in Folge eine Steigerung des Zubaus um mehr als 40 Prozent, so Swissolar. Der Anteil des Solarstroms an der Schweizer Stromversorgung habe demnach bei 5,8 Prozent im vergangenen Jahr gelegen.
Etwa 200.000 Photovoltaik-Anlagen sind mittlerweile in der Schweiz installiert. Für dieses Jahr rechnet der Verband mit einem weiteren Wachstum des Photovoltaik-Marktes um mehr als 20 Prozent. Die Auftragsbücher vieler Unternehmen seien gut gefüllt.
„Ich bin zutiefst beeindruckt von der Dynamik in dieser Branche. Dank hoher Motivation, Kreativität und Unternehmergeist haben die Solarfirmen ein Rekordwachstum bewältigt. So sind wir auch fähig, das von der Politik verlangte zusätzliche Wachstum – 7 mal mehr Solarstrom bis 2035 – zu bewältigen“, sagte der Swissolar-Geschäftsführer Matthias Egli.
Im Zuge des Photovoltaik-Ausbaus entstünden zudem neue Arbeitsplätze. Swissolar zählt aktuell mehr als 1000 Mitglieder mit insgesamt mehr als 10.000 Mitarbeiter. Es sei aber auch klar, dass mehr Fachkräfte gebraucht werden, um die ambitionierten Ausbauziele im Klimagesetz zu erreichen. Swissolar hält mittelfristig jährlich weitere 1000 neue Fachkräfte im Solarbereich für notwendig. Dafür soll das Angebot an Aus- und Weiterbildungen ausgebaut werden. Immerhin besuchten im vergangenen Jahr mehr als 1140 Menschen eine Aus- und Weiterbildung von Swissolar – eine Verdopplung gegenüber 2021. Zudem wird es ab dem Sommer 2024 eine neue Solarlehre geben. Die Verordnung dazu tritt im Oktober in Kraft. Ab dann können Ausbildungsverträge geschlossen und erste Schnupperkurse angeboten werden. Bereits 130 Betriebe hätten angekündigt, Lehrlinge ab 2024 ausbilden zu wollen, so Swissolar.
„Das Volk hat sich erfreulich deutlich für den Klimaschutz und den Ausstieg aus den fossilen Energien ausgesprochen. Solarenergie wird den größten Teil des erforderlichen zusätzlichen Stroms liefern können – sowohl von Dächern und Fassaden als auch von alpinen Großanlagen“, sagte Swissolar-Präsident Jürg Grossen mit Blick auf die Abstimmung am vergangenen Wochenende.
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