Meyer Burger erwägt Solarzellen-Produktion in den USA

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von pv magazine USA

Meyer Burger prüft Möglichkeiten zur Herstellung von Solarzellen in den USA. In einem Interview mit der Investmentfirma Roth MKM erklärte der Vorstandsvorsitzende des Photovoltaik-Herstellers, Gunter Erfurt, dass das Interesse an einer heimischen Produktion nach den neuen Richtlinien für den Inlandsanteil deutlich gestiegen sei.

Das Unternehmen erklärte, dass es plant, zwei Gigawatt pro Jahr an Solarzellen für die Anlage in Goodyear im US-Bundesstaat Arizona an seinem derzeitigen Standort in Deutschland herzustellen. Erfurt erklärte, dass Meyer Burger sich im deutschen „Solarvalley“ genügend Produktionsfläche gesichert habe, um eine Produktionskapazität von bis zu 15 Gigawatt jährlich zu erreichen.

Nach der Veröffentlichung der Internal Revenue Service's domestic content guidance am 12. Mai begann Meyer Burger jedoch mit der Suche nach Flächen für die Herstellung von Solarzellen in der Nähe des Werks in Arizona. Erfurt sagte weiter, dass es zwar keine expliziten Zeitvorgaben gibt, aber je früher die Produktion in den USA beginnt, desto besser.

Auf die Frage von Phillip Shen von Roth MKM, ob Meyer Burger glaube, dass sie die Anforderung von 40 Prozent Inlandsanteil durch die Verwendung von im Inland hergestellten Solarzellen in ihren Modulen erfüllen könne, bestätigte Erfurt, dass dies der Fall sei.

Meyer Burger wandte sich zudem an das Loan Programs Office des Department of Energy (DOE). Erfurt stellte fest, dass das DOE die Herstellung von Solarzellen fördern will und möglicherweise den Bau einer Solarzellenfabrik finanzieren könnte.

Der Photovoltaik-Hersteller stellt derzeit rund 800.000 seiner Heterojunction-Solarzellen pro Tag her, mit denen etwa 6.000 Solarmodule befüllt werden. Sobald das Unternehmen seine Expansion auf eine Produktionskapazität von 1,4 Gigawatt pro Jahr abgeschlossen hat, wird es einen Ausstoß der Zellen für die Herstellung von etwa 10.000 Modulen täglich reichen.

Shen fragte Erfurt auch nach möglichen Verträgen für die Produktionskapazität der Goodyear-Anlage. Der Meyer-Burger-CEO stellte klar, dass noch keine Vorverträge für den Verkauf der der Module für private und kleine gewerbliche Dachanlagen abgeschlossen seien. Shen, der auch diese Gruppen als potenzielle Investoren untersucht, schlug vor, dass die Installationsfirmen Sunrun und Sunnova an den Produkten von Meyer Burger interessiert sein könnten, da sie die Anforderungen an den inländischen Anteil erfüllten. Auf die Frage von Shen an Erfurt, ob Meyer Burger mit einem dieser Unternehmen Gespräche über Modulabnahmevereinbarungen führe, bestätigte Erfurt, dass diese Gespräche geführt würden.

Nach Aussage von Gunter Erfurt verfügt das Unternehmen über ausreichende Ressourcen, um die angestrebte Produktionskapazität von 3,4 Gigawatt zu erreichen, einschließlich der bereits erwähnten 2 Gigawatt für die Solarzellenproduktion, die in naher Zukunft benötigt werden.

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