Fast zwei Millionen Euro für „Innovationspark Erneuerbare Energien“ im Rheinischen Revier

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Das Rheinische Revier steht vor einem Strukturwandel. Die Kohleförderung läuft aus und die Landschaften sollen wiederhergestellt oder weiterentwickelt werden, um künftig mit Erneuerbaren weiter zur Energieerzeugung genutzt werden zu können. Ein solches Vorhaben ist der „Innovationspark Erneuerbare Energien“ in Jüchen im Rheinischen Revier. Er wird vom Zweckband Landfolge Garzweiler, der Technischen Hochschule (TH) Köln und dem Wuppertal Institut vorangetrieben. Für ihr Strukturwandel-Projekt mit einer Laufzeit von vier Jahren erhalten sie nun insgesamt 1,94 Millionen Euro an Fördergeldern.

Die Grundlage für das Vorhaben ist eine mehr als 100-seitige Konzeptstudie der Projektpartner vom Sommer 2021. Die Kernidee sei, die neu entstehende Landschaft im Tagebau Garzweiler für erneuerbare Energien im Einklang mit anderen Nutzungen zu nutzen. In einem integrierten Konzept soll erneuerbare Energie in großem Maßstab unmittelbar vor Ort erzeugt, gespeichert und genutzt werden. Umrahmt ist die Tagebaufolgelandschaft, die für die Rekultivierung vorgesehen ist, von der Autobahn 46 im Süden sowie 44n im östlichen und westlichen Teil.

Die konkrete Entwicklung der Teilprojekte wird nun über das Programm zur „Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten“ (STARK) sowie dem Land Nordrhein-Westfalen gefördert. In den vier Jahren sollen mit den Fördermitteln die Machbarkeitsstudien erstellt werden, um die Umsetzung des Innovationsparks konkret vorzubereiten, wie es von den Beteiligten hieß.

In fünf Teilprojekten ist das Vorhaben aufgeteilt, die nun in Machbarkeitsstudien weiterentwickelt werden. Die geplante „Energielandschaft“ südlich von Jüchen soll nach Angaben der Partner für Hybridkraftwerke aus Photovoltaik und Windkraft genutzt werden. Dabei sei m Einklang mit der Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen und dem Naturschutz auch die Realisierung von Agri-Photovoltaik-Anlagen geplant.

„Mit dem Konzept der Agri-Photovoltaik werden Land- und Energiewirtschaft verbunden, was eine mehrfache Nutzung der knappen Flächen ermöglicht. Die vorhandenen Erfahrungen in der Region sollen nun in einem großflächigen Maßstab angewandt werden“, erklärt Thorsten Schneiders vom Cologne Institute for Renewable Energy der TH Köln.

Ein anderes Teilprojekt soll eine sogenannte Solarautobahn werden. Lärm- sowie Windschutzanlagen entlang der angrenzenden Bundesautobahnen sollen dabei zur Erzeugung von Solarstrom genutzt werden.

„Das Gelingen der Energiewende ist für das Rheinische Revier und seine wirtschaftliche Entwicklung elementar. Wir wollen durch den gezielten Ausbau erneuerbarer Energien im Verbandsgebiet dazu beitragen“, erklärte Gregor Bonin, Verbands­vorsteher des Zweckverbands Landfolge Garzweiler. „Zukunftsweisend ist das Projekt nicht nur aus technischer Sicht, sondern vor allem in Bezug auf die partizipative Gestaltung des Konzepts. So werden die konkreten Entwicklungsperspektiven der geplanten Teilprojekte mit relevanten Akteursgruppen vor Ort integrativ und auf Augenhöhe erarbeitet“, ergänzte Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts.

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