Groningen richtet Photovoltaik-Fußweg ein

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von pv magazine International

Platio hat einen beschädigungssicheren Weg aus Photovoltaik-Fliesen entwickelt. Der 400 Quadratmeter große Solarpfad des ungarischen Unternehmens ist kürzlich im niederländischen Groningen im Zuge des EU-Projekts „Making City“ installiert worden.

„Unsere patentierte Technologie wurde so entwickelt, dass keine Mikrorisse in der Solarzelle entstehen und die Leistung nicht beeinträchtigt wird“, sagte Helga Ruscsák, Marketingmanagerin bei Platio, pv magazine auf die Frage nach mechanischer Belastung. „Diese Regel gilt bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, das heißt wenn ein Platio-Photovoltaik-Pflaster keinem Druck von mehr als zwei Tonnen ausgesetzt ist. Daher ist er sicher zu begehen.“

Der Photovoltaik-Fußweg besteht aus 2544 Solarpflastern. Er wird jährlich 55.000 Kilowattstunde* Solarstrom erzeugen und damit das Rathaus von Groningen versorgen. Die Photovoltaik-Pflastersteine von Platio bestehen aus vier monokristallinen Zellen mit einer Leistung von 21,5 Watt und einem Wirkungsgrad von 21,8 Prozent. Die Leerlaufspannung beträgt 2,69 Volt und die Kurzschlussstrom* 10,5 Ampere. Jede Zelle misst 158,75 mal 158,75 Millimeter, während das Photovoltaik-Pflastermodul 353 mal 353 mal 41 Millimeter misst und 6,5 Kilogramm wiegt. Das Modul ist mit einem 10 Millimeter dicken, gehärteten Opalglas abgedeckt und sein Rahmen besteht aus einem recycelten Polymerverbundstoff. Es wird Platio zufolge mit einer Fünf-Jahres-Garantie geliefert.

Das Platio-Photovoltaik-Pflaster eignet sich unter anderem für Gehwege, Terrassen, Einfahrten und Radwege. Angeblich können Fahrzeuge mit einem Gewicht von bis zu acht Tonnen auf ihm fahren.

„Platio-Photovoltaik-Pflastersteine sind doppelt nachhaltig, weil sie nicht nur grüne Energie liefern, sondern auch aus recyceltem Kunststoff hergestellt sind“, sagt Philip Broeksma, Energierat der Gemeinde Groningen. „Außerdem wird der Raum doppelt genutzt: Der Photovoltaik-Pflasterweg erzeugt Strom, und die Menschen können ihn einfach und sicher begehen.  Es ist ein Beispiel dafür, wie man den Raum in der Stadt auf intelligente und nachhaltige Weise nutzen kann.“

Die Leistung des Systems wird über eine App überwacht. Als es am 24. März eingeweiht wurde, produzierte der Fußweg Berichten zufolge genug Strom, um 47 niederländische Haushalte einen Tag lang zu versorgen. Das EU-Projekt „Making City“ zielt darauf ab, sogenannte positive Energy Districts (PED) zu entwickeln und das Potenzial innovativer Lösungen zum Erreichen der Klimaziele zu demonstrieren.

*Anmerkung der Redaktion: Wir haben nachträglich zwei Korrekturen vorgenommen: Es sind auch im Text natürlich 55.000 Kilowattstunde und es handelt sich um den Kurzschlussstrom, nicht die Kurzschlussspannung.

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