Um die schnelle Integration steuerbarer Verbraucher in das Netz und den Markt zu gewährleisten, setzt die Bundesnetzagentur auf eine „zeitnahe und vorausschauende Ertüchtigung der Verteilernetze“. Wie die Behörde in einem Eckpunktepapier zur Integration von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen und steuerbaren Netzanschlüssen nach Paragraf 14a Energiewirtschaftsgesetz darlegt, wird diese Ertüchtigung allein jedoch nicht ausreichen. Daher sollen die Verteilnetzbetreiber die Möglichkeit bekommen, im Bedarfsfall steuernd einzugreifen, um den sicheren Netzbetrieb aufrecht erhalten zu können – beim Strombezug von Wärmepumpen, Anlagen zur Erzeugung von Kälte und Ladestationen sowie hinsichtlich der Strombezugsrichtung bei Batteriespeichern. Das Festlegungsverfahren läuft seit Ende November 2022, die Abgabe von Konsultationsbeiträgen ist bis spätestens 27. Januar 2023 möglich.
Wie aus dem Papier weiter hervorgeht, dürfen die Unternehmen den Komfort des Kunden nur so wenig wie möglich einschränken. „Daher erlaubt der Steuerungsmechanismus auch keine vollständige Abschaltung einzelner Verbrauchseinrichtungen, sondern nur eine temporäre Reduzierung des Strombezugs aus dem Netz.“
Für die Steuerung selbst werden in dem Papier unterschiedliche Varianten dargelegt, je nachdem ob sie sich auf die Verbrauchseinrichtung oder den Netzanschluss bezieht. Verbrauchseinrichtungen sollen demnach auch im Fall des Eingriffs weiterhin ein Wirkleistungsbezug in Höhe von 3,7 Kilowatt ermöglicht werden. Steuerbaren Netzanschlüssen soll auch im Fall der maximalen Herunterreglung für jedes Anschlussnutzungsverhältnis hinter dem Netzanschluss weiterhin bezogen auf eine Viertelstunde ein Leistungsbezug in Höhe von 5 Kilowatt zugestanden werden. Als Gegenleistung soll es einen pauschalen Rabatt auf das Netzentgelt geben.
„Die Integration der Ladeinfrastruktur in das Stromnetz sollte höchste Priorität haben“, kritisiert Adriana Fricke von Chargepoint die angedachte Regelung. Der Vorschlag könnte sich negativ auf das Vertrauen der Verbraucher in E-Fahrzeuge auswirken und den Weg zur vollständigen Elektrifizierung verlangsamen. „Komforteinbußen beim Laden können sich unsere Umwelt und E-Fahrer nicht leisten, besonders jetzt nicht, da der Klimawandel sofortige Maßnahmen erfordert“, so Fricke weiter. Statt dessen müsse an einer beschleunigten Einführung von intelligenten Zählern und Messsystemen und damit einer intelligenten und effizienten Ladeinfrastruktur gearbeitet werden. So könne man etwa Schwachlastzeiten nutzen und Lastausgleichsstrategien anwenden, um Strom netzdienlich, günstig und komfortabel in die Fahrzeuge zu bekommen.
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Ich finde den Weg okay. Die garantierte Momentanleistung wird zukünftig vermutlich sowieso zu einem guten Teil den Strompreis beeinflussen, da dies ein erheblicher Kostenfaktor beim Stromnetz sein wird. Hauptsache, es wird nicht strohdumm komplett abgeregelt. So, wie ich das verstanden habe, soll diese Reduzierung nur (selten) im absoluten Notfall geschehen. Tritt das häufiger ein, ist der Versorger verpflichtet, schnell in der Infrastruktur für Abhilfe zu sorgen…
Jetzt kommt es sehr darauf an, wie die Möglichkeit der Abregelung auf 5 kW honoriert wird… ich hoffe, da ist man nicht knauserig.
Ich habe ohnehin so sehr sehr selten mehr als 5 kW Verbrauch, abgesehen von Zeiten der Ladung des E-Autos… damit könnte ich für ein niedrigeres Netzentgelt im Jahr gut leben, wenn es nur wenige mal im Jahr vorkommt… und natürlich Besserung beabsichtigt und in Sicht ist.
So ähnlich betreibt man das seit 7/2022 hier in Norwegen. Allerdings nicht mit Abregelung, sondern über ein Tarifsystem.
Damit entlastet man allerdings nicht das Netz, sondern zwingt den Verbraucher, sich dem Momentanverbrauch anzupassen.
Das funktioniert aber nur mit digitalen Meßeinrichtungen, welche hier in N seit 2018 fast flächendeckend eingesetzt werden.
In DE gibt es, glaub ich, da noch einiges an Vorarbeit zu leisten…
Diese Möglichkeit über den Tarif haben wir auch heute schon und muss ab 2025 jeder Anbieter im Portfolio haben… ohne teure Smartmeter-Kosten, die werden in „normalen“ Haushalten auf 20 Euro pro Jahr gedeckelt. Das wird dann also zukünftig auch hier ein üblicher Alternativtarif sein, die hier genannte Abregelung betrifft nur den absoluten Ausnahmefall und soll auch schnellstens mit Infrastrukturmaßnahmen wieder aufgelöst werden.
„Damit entlastet man allerdings nicht das Netz, sondern zwingt den Verbraucher, sich dem Momentanverbrauch anzupassen.“
… verstehe nicht. Natürlich wird damit das Netz entlastet, wenn es teure Lastspitzen einspart und eine Dämpfung der Erzeugerspitzen mit einer Direktabnahme erfolgt. Und niemand wird gezwungen, die Einsparung ist vollkommen freiwillig… man kann natürlich auch jederzeit teuer Strom einkaufen, wenn man das nur will. Wobei ich mit der Automatik keinerlei Stress habe, das macht meine Wallbox komplett eigenständig, ich merke es nicht einmal. Die letzten Wochen bei viel Wind hatte ich häufig Preise um die 10-13 Cent die kWh, das rechnet sich also… ich sehe das nicht als Zwang, sondern als tolle Möglichkeit, direkt von der Energiewende mit seinen immer üppigeren Überschüssen profitieren zu können.
Gähn… wo ist das Popcorn? Nichts davon wird kommen. Flexible Stromtarife und fertig….
Flexible Stromtarife helfen da überhaupt nicht, da dann alle auf einmal die volle Momentleistung ( kW ) abrufen.
Und genau das ist ja der eigentliche Sinn dieser Veranstaltung.
Warum sollten dynamische Tarife das Verhalten der Endbenutzer nicht verändern?
Wenn man Preis-Regeln vereinbaren und messen kann, z.B. in kW und kWh, in Abhängigkeit der aktuellen Lastsituation und das nahezu in Echtzeit.
Ich denke, dass ich mein Verhalten durchaus daran anpassen würde bzw. die Steuergeräte entsprechend konfigurieren würde (was dann eine naheliegende Konsequenz ist). Dann dreht die Wallbox eben bei einem entsprechenden Preissignal runter. Dazu brauche ich aber keine neuen Gesetze oder technischen Abschalt-Einrichtungen, man braucht nur die Daten.
Wie soll eine Abregelung bei WP funktionieren. Wenn weniger Strom reinkommt als die WP braucht, bleibt der Kompressor stehen. Also doch eine Abschaltung? Oder muss eine ältere WP ausgetauscht werden gegen eine Inverter WP?
… gute Frage. Eigentlich soll die erzwungene Abregelung ja nur ganz selten (wenn überhaupt) im Jahr vorkommen, aber dennoch werden sich die Pumpenhersteller darauf einstellen müssen. Die Frage ist, ob die 3,7 kW (bzw. 5kW) nur für kleinere Haushalte gelten oder ob es da weitere Grenzwerte bzw. Toleranzen auch z.B. für ältere Pumpen geben wird. Ansonsten muss es dann wohl bei größeren neuen Pumpen einen „Abregelungs-Modus“ geben, der einfach nicht mehr als 3,7 kW zieht…
Die wird komplett abgeschaltet bzw bekommt über einen Steuereingang eine Information das sie abschalten soll. Vom Netzbetreiber über Rundsteuerempfänger. So funktioniert das schon seit über 10 Jahren.
Ein Problem stellt das zumindest bei Fußbodenheizung nicht dar, dar die Heizung eh zu träge ist um festzustellen ob die ein paar Stunden aus ist oder nicht. Warmwasser hat üblicherweise auch einen Speicher.
Google mal nach Wärmepumpen Tarif oder Wärmestrom.
Wer glaubt den bitte, dass die internationalen Hersteller von Wallboxen oder Wärmepumpen extra für den deutschen Markt da was entwickeln? 3,7 kW klingt mach „zwei Phasen wegschauten, eine stehen lassen“. Das wird nix!
So schaffen wir uns dann doch ab…
… glauben Sie wirklich, dass die bedarfsmäßige Abregelung nur ein deutsches Merkmal sein wird?
… im Gegenteil glaube ich, dass der Umgang mit Volatilität global zum Anforderungsprofil gehören wird. Insbesondere in jenen Ländern, in denen das Stromnetz nicht so gut aufgestellt ist. Und es spart nun mal überall ungemein Kosten ein, wenn das Gerät flexibel ist.
Flexible Stromtarife! Ja, ich denke die wird es überall geben, nicht die hirnlose Abschalterei…
Ups… erster Eimer Popcorn ist schon alle…
… wo wird abgeschaltet? … ich lese nur von einer Abregelung. Wie das dann konkret auch zum Beispiel für ältere (nicht invertierende) Wärmepumpen gestaltet wird, ist doch noch gar nicht klar. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht so rigoros gestaltet wird, wie hier so einige reflexartig vermuten. Auf der Gegenseite gibt es ja auch einen Bonus… ich würde mich z.B. gerne sogar generell auf nur 5kW Anschlussleistung einlassen, wenn ich damit ordentlich Bares spare. Die 5 kW beträfen nur die Ladung meines E-Auto’s, wäre aber nicht wirklich ein Problem für mich.
Aus meiner Sicht gilt diese Abregelung primär für die Hersteller bei den Gerätschaften für die Zukunft… die haben dann in neuen Geräten einen Modus für die 3,7 kW einzurichten. Aus Sicht der Energiewende ein absolut sinnvoller Schritt, um nicht alles direkt über-überdimensionieren zu müssen und erhebliche Kosten und Zeit einzusparen. Es soll ja nicht so sein, dass das ein übliches Szenario ist… dieser Notfall-Modus ergibt nur Sinn, wenn er auch nur ganz selten im Notfall passiert… es ist schlicht eine Vorsorgemaßnahme für alle Fälle. Und es wird ja auch mehrfach explizit gesagt, dass das kein Dauerzustand sein darf und bei zu häufiger Abregelung schnell Abhilfe zu leisten ist.
Als E-Autobesitzer würde ich dumm und erbost zugleich dastehen, wenn ich eine große Fahrt vorhätte und der Akku nur zur Hälfte geladen wäre. Also halte ich das Vorhaben für eine Schnapsidee. Zum Glück habe ich selbst es bisher meist geschafft, den Akku zu laden, wenn die überdimensionale PV- Anlage eh zu viel Strom liefert.
Da wird einem beim Lesen schlecht! Diese verantwortlichen Politiker sind so rückhaltlos und lassen sich von der Lobby auch alles einreiben…
Wieso etwas regulieren bevor es fertig ist? Wir sollen das Klima retten,
nehmen privat große Kredite für PV und Wärmepumpen auf, kalkulieren und werden dann mitten in der Umsetzung vom eigenen Staat eines besseren belehrt. Ich sag nur 70% Abregelung oder das Steuerchaos bei PV, keine Förderung mehr auf die extrem teuren E-Autos und nun wollen Sie auch noch fremd bestimmen, wann wir heizen oder laden können.
Wäre es nicht besser die Netzbetreiber in die Pflicht zu nehmen damit jene das, was sie eigentlich tun sollen, ein Netz betreiben, auch tun. Nicht nur Gewinne machen sondern etwas nach vorn entwickeln… Wir zahlen doch den Ausbau über Steuern längst mit. Ständig liest man von Ideen was alles das Netz entlasten soll (wie Speicher und Grid hin und her) aber das einzig wirklich konkrete sind wieder Regeln für andere. Und auch noch politisch unterstützt wird ein weiteres Bürokratie-und Regelmonster geschaffen. Wir alle tragen die Kosten und die kalkulierbare Wertschöpfung, ob für uns Privatleute oder das Klima, schrumpfen…. Manchmal bin ich na dran, meinem Nachbarn recht zu geben. Einfach mal machen und seinen Beitrag leisten… das machen hier nur die Dummen. Denn wer abwartet, der kauft später preiswerter, wird mit Steuergeld entlastet und spart sich zudem noch all den Ärger mit diesen jahrzehntelangen Kinderkrankheiten. Man schafft es ja nicht einmal Förderanträge zeitnah zu bearbeiten bzw. abzurechnen. Da würde ich das Personal ansetzen anstelle noch so eine Baustelle aufzumachen. So grundsätzlich denke ich immer öfter, dass wir verloren sind … wir wollen es nur nicht war haben.
100%
Jede Idee, die mehr Personslaufwand erzeugt, kann man getrost gleich in die Tonne werfen, weil absolut unrealistisch.
Ich zweifle auch so langsam daran, dass die ganze Nummer mit Zukunft, Innovationen und Investitionen noch gut ausgeht. Aber lasse mich sehr gern eines besseren belehren.
Böse Unterstellung:
So lange die Volksparteien und Industrie still und heimlich doch noch auf billiges russisches Gas und Öl hoffen, in welcher Form und welcher Zukunft mit welcher russ. Regierung auch immer, fehlt jeglicher Antrieb für Reformen.
Die Wartezeit wird mit erstarktem Kohleabbau und LNG überbrückt.
Bitte lasst mich damit ganz fürchterlich falsch liegen.
Wow, jetzt sind wir schon Zwei im Club of Nonsense. Ich werde langsam zum Amerikaner – der Staat soll sich raushalten. Altmaier und Co haben alles abgewürgt, da sieht man die Rolle des Staates. Von der Industrie angeleitet führt uns jede Regierung weiter in die nächste Abhängigkeit, wo wir uns mit der Energiewende gerade hätten befreien können.
danke – stimme dem zu – nicht die Steuerung denen in die Hand geben – welche in der Mutterfirma noch herkömmliche Kraftwerke betreiben. Aber im Umkehrschluss wissen die Verteilnetzbetreiber das sie TOT sind. Sie betreiben die Abzocke halt noch so lange wie geht.
Zunächst wäre es doch einmal nötig Transparenz im Verteilnetz herzustellen.
Die Momentanleistung und Energiefluss ist an jedem !!!! Ortsnetztrafo im Web darzustellen !!!
Klappt doch auch mit dem Straßenverkehr, zB Kamener Kreuz, zu jeder Tages- und Nachtzeit !!
Wer glaubt Vorteile mit variablen Tarifen zu erhalten, glaubt an den Weihnachtsmann.
Erstens kostet die Infrastruktur Geld.
Zweitens, wenn „Hinz und Kunz“ diesen Moment nutzen wollen, geht der Preis sofort nach oben.
Damit wird es eine Klassengesellschaft geben, mit Premium gibt es die Info sofort, mit Bronze nur zeitverzögert, wie bei Aktiengeschäften.
Also wozu, Transparenz ist nötig, aber dies verweigern die Netzbetreiber. Stört halt !
„Wer glaubt Vorteile mit variablen Tarifen zu erhalten, glaubt an den Weihnachtsmann.“
… ich habe diese Vorteile… genau jetzt… mit 10-20 Cent pro kWh die letzten 4 Wochen. Die Kosten für die Infrastruktur sind gegenüber einer Extraspeicherung geradezu lächerlich, da es im Wesentlichen nur eines Smartmeters und eines neuen Strommarktdesigns bedarf…
„Zweitens, wenn „Hinz und Kunz“ diesen Moment nutzen wollen, geht der Preis sofort nach oben.“
Auch das halte ich für falsch. Wir haben bis 2030 eine installierte EE-Leistung von um die 400 GW. Schon, wenn wir bei der Wind- oder Solarproduktion nur im unteren Durchschnitt liegen werden, sind bereits bei einem Verbrauch von „üblichen“ 60 GW reichlich Überschüsse vorhanden, da kann man gerne wegen der anreizenden Dynamik in den Sektoren noch 20-30% drauf rechnen.
Man kann alternativ natürlich auch Unmengen Speicher von den Energieversorgern, elitär individuell oder von wem auch immer installieren lassen, sodass sehr viel teurer für eine Glättung gesorgt wird. Aber glauben Sie wirklich, das wäre zum Vorteil des „gemeinen“ Endverbrauchers? … ganz im Gegenteil werden so nur die hohen Strompreise in einer Flatrate verankert und gar niemand hat irgendetwas von den Überschüssen, außer den großen Playern… das ist Energiewende wie schon immer gehabt. Und nur die, die es sich leisten können, rüsten ihr Haus auf maximale Autarkie auf. Das ist dann erst recht eine Zwei-Klassen Energiewende…
Das Narrativ, dass eine Dynamik eine Zwei-Klassen-Gesellschaft mit sich bringt, ist in diesen digitalen Zeiten reine Panikmache. Die hier beschriebene Abregelung betrifft nur den absoluten Ausnahmefall, ansonsten aber wird es kein Mensch merken, ob er dynamisch oder nicht unterwegs ist… das läuft komplett automatisch im Hintergrund und man hat nach wie vor alles selber in der Hand, wenn man es möchte. Das Einsparpotenzial ist aber wirklich groß, wenn bevorzugt Überschüsse und lastärmere Zeiten abgerechnet werden. Aus Sicht der Energiewende ist das ganz sicher die effizienteste und schnellste Methode, voranzukommen…. wenn einfach nur smart das Vorhandene ohne viel Popanz günstigst verteilt wird, statt aufwändig, zeitintensiv und ideenlos allzeit extra zu speichern, was geht.
Also, die versch. Beiträge gehen wirklich quer durch die Wand in die verschiedesten Richtungen.
Mal konkret; merkt ein Hausbewohner, wenn die WP mal für fünf oder 10 min innehalten würde?
Ist es für die 80% der Nutzer von priv. Wallboxen wirklich relevant, wenn deren Leistung für einen Zeitraum von 5 oder 10 min auf Null gesetzt werden würde?
Den Netzversorgern wäre durch eine solche Schaltungsmöglichkeit ein erhebliches Instrumentarium an die Hand gegeben!
Ich denke, hier ist nicht der Gesetzgeber, sondern der Versorger gefragt, ein entsprechendes Tarifmodell anzubieten.
Abschaltbare Stromversorgung für WP u. Wallbox; 30% geringere Leistungskosten!
iss mal so nen Vorschlag.
Bin gespannt, ob da jemand mitmachen würde.
Die Problematik ist doch, dass dazu wieder neue Hardware und Software auf allen Ebenen notwendig ist, weil der Smart-Meter nicht in der Lage sein wird, individuelle einzelne Endverbraucher auf Steckdosenebene so gezielt staatlich reglementiert zu steuern.
Man kann ja schlecht einzelne Steckdosen plombiert da rankrampen und dann sagen „und wehe Sie stecken die WP oder den Laderiegel doch an Stromkreis 3 ran“. Klar, kann man machen, aber wer soll dann bitte das auch noch machen und bezahlen, kontrollieren etc.? Keiner, also kann man es gleich lassen. Meine WP ist ein steckerfertiges Gerät und das schließe ich an an eine Steckdose, fertig. Ob da der Fön dranhängt, die Kälteeinrichtungen f. die Impfstoffe oder oder oder…. sie ahnen die Problematik vermutlich. Das ist irre, wenn man versucht, das auf der letzten Dose im kW-Bereich zu versuchen zu regeln. Alleine der Versuch ist verrückt. Aber über Tarife am Anschlusspunkt wäre das sehr einfach möglich.
Alleine die nötigen Abrechnungsanpassungen für den „Ausgleich der Netzentgelte“ mit Steuer hier Steuer da, hunderten von Schnittstelle, bei hunderten von Energieversorgern. Das sind alleine an Entwickler-Zeit vermutlich „Personen-Jahrzehnte (!!)“, für 100% unproduktives Regelwirrwarr, das sich 6 bis 12 Monate später schon wieder ändert, weil dauert nachjustiert wird an den Gesetzen.
Warum sind die Netzentgelte so gewachsen, fragt man sich?
Wenn man die Millionen-Rechnungen der Programmier-Firmen betrachtet, die den ganzen Regelwust umsetzen, bekommt man eine Ahnung, was zumindest diesen Posten ausmacht. Witzigerweise ist „Netzentgelt“ ein schöner Punkt, wo man nicht so genau hinschaut, weil der Preis pro kWh öffentlich größere Aufmerksamkeit erlangt (siehe div. Preisbremsen etc., bei gleichzeitig teilw. Verdreifachung der Netzentgelte… ooops?).
Pragmatische, effiziente und vor allem kurzfristig umsetzbare Lösungen (vor allem ohne wieder neue Bürokratie) sind wichtiger als gesetzlich vorgeschriebene Perfektion im letzten Detail. Der Gesetzgeber soll den „Rahmen“ vorgeben, aber doch bitte nicht jeden Pinselstrich bis ins letzte Detail durchdeklinieren.
Smart-Meter, den Rest macht der Markt. (habe ich das gerade echt geschrieben?, Wahnsinn).
… verstehe nicht. Wo ist denn das Problem, einen 3,7 kW leistungsbegrenzten Modus in Wärmepumpen einzubauen? … aus dem Smartmeter bzw. vom Versorger kommt doch nur das Signal, dass abgeregelt werden soll. Bei älteren Pumpen wird das aus meiner Sicht auch gar nicht einzuführen sein, das gilt vermutlich dann nur für die Zukunft und (mit Bonus) ggf. für updatefähige Geräte.
Die 3,7 kW beziehen sich ja nur auf das einzelne Gerät, optional kann man auch 5 kW für den ganzen Anschluss machen. Das dürfte aber wirklich nur dort möglich sein, wo ohnehin ein komplettes Energiemanagement für alle Geräte vorgesehen ist.
Ich sehe die selben Fehler wie beim Rollout des intelligenten Messsystem. Man legt wieder in komplizierten Sätzen alles haarklein fest, als ob es genau nur diesen einen Weg gäbe.
Ob die Ziele auf diesem Weg zu erreichen sind, interessiert den Gesetzgeber herzlich wenig. Hauptsache, man tut etwas.
Das wichtigste aber ist, dass man schon einmal definiert, wer etwas wofür zu zahlen hat.
Man beginnt beim schwächsten Verbraucher mit der größten Ausbreitung, und damit mit dem ineffizientesten und teuersten Konzept.
Mein BEV lade ich seit 2019 zuhause zu 100% aus PV. Mein Haushaltsstrom kommt zu 96% ebenfalls aus PV und Batterie. Wallbox ist von außen nicht steuerbar. Es ist also nichts zu erreichen. Soll ich jetzt wegen einer dummen Gesetzgebung schon wieder alle Investitionen über Bord werfen? Wo bleibt denn da die Nachhaltigkeit?
Muß denn der Staat die Aufgaben der Netzbetreiber, Energieversorger und Übertragungsnetzbetreiber lösen?
Wäre es nicht zielführender, wenn jedes Unternehmen selbst geeignete Konzepte entwickeln und auf den Markt bringen würde. Wenn Probleme oder Beschwerden auftreten, müssen die Konzepte nachgebessert werden. Trägt das vorgelegte Konzept nicht, so legt der Staat ein erfolgreiches Konzept fest, welches sich an anderer Stelle bewährt hat. Kommt ein Versorger seiner Aufgabe nicht nach, so wird sein Gebiet in Höhe des notwendigen Investitionsvolumen reduziert und an einen erfolgreichen Versorger veräußert und mit dem Investitionsvolumen die Anlage auf Vordermann gebracht.
Viel wichtiger als eine technische Festsetzung wäre, dass der Staat finanzielle Blockaden zeitnah abbaut. So werden beispielsweise von meinem Grundversorger flexible Strompreise angeboten, die mit extrem hohen Grundpreisen und unwägbaren Strompreisen einhergehen.
Eine einfache Regelung wie: Jeder Energieversorger ab xxx Haushalt muss einen flexiblen Stromtarif anbieten, der im mengengewichteten Tagespreis sowie Grundpreis günstiger als der günstigste Festpreis ist. Die Preise der letzten beiden Jahre müssen transparent dargestellt und mindestens einmal im Qartal aktualisiert werden.
Damit wird sichergestellt, dass
– für jeden Verbraucher ein faires Angebot besteht
– in Dunkelflauten plötzlich die Preise nicht durch die Decke gehen
– der Staat nicht mit Geldmittel eingreifen muss, um konstruktive Fehler zu korrigieren
– genügend Handlungsspielraum besteht
– Versorger Einfluss auf den Verbrauch nehmen kann
– Gewinnmöglichkeit seitens der Versorger besteht
– Gewinnmöglichkeit seitens der Verbraucher besteht
– Technik am sinnvollsten eingesetzt wird
– Technik sehr einfach sein kann (Preise aus Internet, Speicherfahrplan, Zeitschaltuhr, …)
– bereits bestehende Technik eingesetzt werden kann
– einfache Softwareupdates helfen (z.B. Timer in Wallbox)
– es genügend Spielraum für technischen Fortschritt gibt
– hilfreiche Anreize zur Nutzung von Sparpotentialen entstehen ( z.B. Grundverbrauch senken)
Es geht darum, dass
– sich einzelne nicht an der Energiewende bereichern
– die Energiewende von allen finanziell getragen wird
– keiner von der Beteiligung an der Energiewende ausgeschlossen wird (jede Waschmachine bzw. Spühlmaschine zählt)
– die Energiewende so schnell als möglich vollzogen wird
– nicht wieder Jahre ins Land gehen bis Technik fehlentwickelt wurde
– keiner durch die Energiewende behindert oder gar bedroht wird
Die Energiewende muss endlich als Freund verstanden werden, damit sie nicht langsam aber sicher als Feind verstirbt.
Sie müssen sich entscheiden: Wollen sie Preissicherheit, dann schließen sie einen Stromvertrag mit Festpreis ab. Ein seriöser Stromhändler kauft dann die von ihnen angegebene Menge über ein Termingeschäft ein. Das Risiko, dass sich ihr Verbrauchsverhalten ändert, ist im Preis enthalten und wird vom Händler übernommen. Wenn sie variable Tarife wünschen, schließen sie einen variablen Tarif ab. Sie haben dann die Chance auf günstigere Konditionen, tragen aber auch das Risiko, wenn es schlecht läuft. Variable Tarife gibt es heute schon, zum Beispiel bei Tibber.
Was sie aber wollen, ist, dass der Stromhändler das Risiko übernimmt („günstiger als der günstigste Festpreis“) und sie die Chance haben. Wie soll das funktionieren?
@Paolo es geht mir darum, zu zeigen, dass sichere Flexibilität mit wenig Bürokratie und Technik ohne Zocken geht und eine Alternative zu Steuerung durch den Netzbetreiber ist.
Jetzt hat man endlich die 70% Regel abgeschafft, nun will man es den Netzbetreibern überlassen, wieviel Strom unentgeltlich in die Tonne getreten wird. Dabei sollten wir endlich lernen, den Strom sinnvoll einzusetzen.
Wie kann so etwas Wirtschaftlich funktionieren?
Ich beziehe mich in meinem Beispiel auf den Day Ahead Volumengerwichtet, denn damit könnte ein Stromversorger ebenso planen. Außerdem lehne ich mich bei den Verbräuchen an das Handelsvolumen in den Energy Charts an (GWh umgerechnet in MWh, die Dimension spielt letztendlich keine Rolle).
2022 war der durchschnittliche Day ahead Auktion Strompreis bei 23,58 Cent / kWh. Auf dieser Basis errechnet ein Energieversorger einen Festpreis von beispielsweise 40 Cent / kWh.
Am 20.01.2023 ergibt sich folgendes Bild:
Durchschnittlicher Day ahead Auktion Strompreis 18,7 Cent / kWh
0 Uhr 14,4 Cent / kWh, 16 MW Leistung
4 Uhr 14,4 Cent / kWh, 16 MW Leistung
8 Uhr 23,5 Cent / kWh, 23 MW Leistung
12 Uhr 18,1 Cent / kWh, 24,5 MW Leistung
18 Uhr 20,8 Cent / kWh, 23 MW Leistung
24 Uhr 16,0 Cent / kWh, 16 MW Leistung
Der Energieversorger verteilt den Preis wie folgt:
6 bis 10 Uhr 50 Cent / kWh
10 bis 16 Uhr 40 Cent / kWh
16 bis 19 Uhr 50 Cent / kWh
10 Cent / kWh x 7 h x 23 MW verteilt er nun auf 9 h x 16 kWh und kommt so auf einen Nachtstrompreis von 28,9 Cent.
Bis jetzt ist die Rechnung für beide Seiten neutral. Der Verbraucher hat allerdings den Nachteil, dass er zum Kochen um 18 Uhr teuren Strom bezahlen muss, kann aber nachts Wasser zum Duschen bereiten oder das BEV laden. Da der Stom an der Börse nachts günstiger ist, sollte der Stromversorger den Strom nachts noch etwas attraktiver gestalten und gewinnt so an jeder kWh, die nachts mehr verbraucht wird.
Damit verschiebt sich aber der Verbrauch in die Nacht und der Strom am Tag wird an der Börse effektiv günstiger.
Das besondere daran ist, dass wir durch dieses Verfahren quasi Speicherkapazität indirekt ins Netz bekommen.
Das Beispiel zeigt, dass sogar ein fester Fahrplan pro Quartal möglich ist, wenn die Wochenenden richtig berücksichtigt werden.
Alles was man benötigt, ist die Fähigkeit, den Verbrauch dem Preis zu einer bestimmten Uhrzeit zuzuordnen. Der Rest kann unabhängig gelöst werden.
Die „Altgedienten“ wollen die Zügel , sprich unsere Energiepolitik, fest in der Hand behalten. Fällt ihnen auch nicht schwer, weil sie nun mal über die nötige Fachkompetenz verfügen. Und immer die Blackoutkeule in der Hinterhand.
Zwei Zitate aus dem Artikel.
1 ) Um die schnelle Integration steuerbarer Verbraucher in das Netz und den Markt zu gewährleisten, setzt die Bundesnetzagentur auf eine „zeitnahe und vorausschauende Ertüchtigung der Verteilernetze“.
2 )..„Die Integration der Ladeinfrastruktur in das Stromnetz sollte höchste Priorität haben“, kritisiert Adriana Fricke von Chargepoint die angedachte Regelung. Der Vorschlag könnte sich negativ auf das Vertrauen der Verbraucher in E-Fahrzeuge auswirken und den Weg zur vollständigen Elektrifizierung verlangsamen. „ Zitat Ende.
Ist nur interessant zu wissen, dass bei der Integration steuerbarer „ERZEUGER“ weniger Rücksicht auf die Ertüchtigung der Netze genommen wurde. Zu mindestens nicht im Sinne der Energiewende.
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Die Einführung des neuen Ausgleichsmechanismus hatte somit starke Auswirkungen auf die Einspeisung von erneuerbaren Energien und von Kohlekraftwerken. Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden. Zitat Ende.
Beim IWR hat man das wie folgt kommentiert.
Zitat:..Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. GRUND ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt ..„ZUSÄTZLICH“.. auf den Markt und drückt auf die Preise. Zitat Ende.
Und in den einschlägigen Medien klingt das dann wie folgt.
https://www.bild.de/geld/wirtschaft/politik-inland/energie-irrsinn-belgier-daenen-und-oesis-kriegen-unseren-strom-geschenkt-82412206.bild.html
Zitat:…WAHNSINN!Unser Strom wird ins Ausland verschenkt
… und wir zahlen heute Rekord-Preise!
So schaut‘ aus !!!!
Unser Strom wird ins Ausland verschenkt
… und wir zahlen heute Rekord-Preise!
Ich finde es bezeichnend für die Aktien-Lobby-Mentalität der BNA-Geschäftsführung, dass sie nicht einmal auch nur ansatzweise den schnellen Ausbau der dezentralen (!) Energieversorgung mit Speichern in Betracht zieht, die ja auch einen Blackout und die Netzüberlastung unwahrscheinlicher macht, sondern wieder eine Bürokratieaktion mit Gebührensteigerung für die Bürger als alleinige Lösung darstellt.
Neueste Entwicklung:
Netzversorger wirbt mit App „StromGedacht“ in BWB für sorgsamen Umgang von Stromverbrauch für oder im Falle eines möglichen Engpasses!
Was für eine Entwicklung! Leider nur Reaktiv!
Im Norden der BRD wurde aufgrund der Wettervorhersage eine erheblicher Stromproduktion durch Windgeneratoren eine abnorme Stromproduktion und damit einhergehend mit negativen Strompreisen für das ges Bundesgebiet erwartet.
Aufgrund der begrenzten Leitungskapazitäten von Nord nach Süd konnten die im Norden enstehendenden Leistungen nicht entsprechend durchgeleitet werden!
Stromverkauf in angrenzende Länder.
Wg der zu erwartenden neg. Preise für E-Energie der BRD insgesamt wurden im Süden der Republik die Kraftwerksleistungen entsprechend gedrosselt.
Die Verbraucher wurden, dank der Warn-App, vor einem mögliche Black-Out gewarnt!
Gehts noch?
Die Bundesregierungs sollte hier schnellstmöglich klarstellen, wer von den Netzbetreibern, oder im welchem Umfang jeweils für die Stromversorgung verantwortlich ist und mit welchen Regressforderungen im Falle eines Versagens zu kalkulieren wäre.
@ Thomas I.
Das ist auch eine Folge dessen, was ich hier das „Faule Ei“ von 2010 nenne.
Für neu hinzugekommene Leser siehe im Folgenden unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Wenn die konventionellen Kraftwerke noch den EE angepasst werden müssten, wie das bis 2010 der Fall war, hätten wir das Problem nicht.
Siehe hier:
https://www.energiezukunft.eu/politik/braunkohle-und-atomkraftwerke-verstopfen-die-netze/
Wie ich schon öfter geschrieben habe, der „Faule Faden“ von 2010, zieht sich durch alle Bereiche der Energiewende.
Und es ist eine Folge davon, dass jede Partei / Unterschriftensammlung in jedem Pups-Dorf wegen jedem Mist klagt. Sei es gegen den PV-Park an der Autobahn oder die Windmühlen im letzten Winkel von Düsterdeichstrich.
Was für ein Theater z.B. um die Ostküstenleitung von Tennet gemacht wird und wie viele Jahre da ins Land ziehen, ist gruselig. Das Projekt startete 2014. Geplantes Fertigstellung von ~130(?) km Leitung: 2027. Aua, das dauert (mir) zu lange.