Bis zu 1,4 Gigawatt Photovoltaik-Zubau in Österreich 2022

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Österreich ist zum Kreis der Nationen gestoßen, die mindestens ein Gigawatt Photovoltaik-Leistung im einem Jahr neu installiert haben. Das schätzt der Bundesverband Photovoltaic Austria, der von einem Zubau von 1 bis 1,4 Gigawatt ausgeht. Endgültige Angaben werden im Sommer vorliegen, erklärte der Verband auf Nachfrage von pv magazine. Die kumuliert installierte Leistung würde sich damit auf bis zu circa 4,2 Gigawatt erhöhen. 2021 lag der Zubau noch bei 740 Megawatt, kumuliert kam Österreich damit auf knapp 2,8 Gigawatt Photovoltaik-Leistung.

Auch die Österreichische Photovoltaik-Technologieplattform TPPV geht von einem Zubau von mehr als einem Gigawatt im vergangenen Jahr aus. Dem europäischem Photovoltaik-Verband Solarpower Europe zufolge zählte Österreich dagegen 2022 jedoch nicht zu den Gigawattmärkten und wird erst in diesem Jahr dazugehören.

Niederösterreich: weniger Fläche, höhere Ausbauziele

Die österreichische Bundesregierung hat mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) den Rahmen für einen schnelleren Zubau der Photovoltaik geschaffen, doch bei der Umsetzung kommt auch viel auf die Bundesländer an. In Niederösterreich hat die Landesregierung das Ausbauziel bis 2030 auf 3 Gigawatt angehoben. Gleichzeitig reduzierte sie die Flächen für Solarparks, die größer sind als zwei Hektar. Die nutzbaren Zonen wurden im Vergleich zu einem ursprünglichen Begutachtungsentwurf um 15 Prozent gesenkt. Es stehen nun in Niederösterreich 1090 Hektar für Photovoltaik-Anlagen bis maximal 10 Hektar zur Verfügung.

„Die PV-Zonierung müsste stärker als Waffe gegen die Energiekrise und den hohen Strompreis eingesetzt werden. Bedauerlicherweise wurden die Flächen für Sonnenstromanlagen aber reduziert und so wird das Photovoltaik-Ziel sicher nicht erreicht“, sagt  Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender des Bundesverband Photovoltaic Austria.  Unklar sei zudem, wie viele der ausgewiesenen Zonen tatsächlich nutzbar sind. Dies liege an konkurrierenden Flächennutzungen, ausstehenden naturschutzrechtlichen Prüfungen, komplexen Eigentümerstrukturen oder fehlenden Stromnetzkapazitäten. „Die Aufgabe der zukünftigen niederösterreichischen Landesregierung wird es sein, einerseits eine engmaschige Kontrolle der tatsächlichen Flächennutzung durchzuführen und andererseits rasch weitere Zonen für die Sonnenstromproduktion auszuweisen“, so Paierl.

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