Wackersdorf hat einen ganz besonderen Platz auf der Energie-Landkarte der Bundesrepublik: In der oberpfälzischen Kleinstadt sollte in den Achtziger Jahren eine Wiederaufbereitungsanlage (WAA) für ausgediente Brennstäbe aus Atomreaktoren entstehen. Massive Bürgerproteste haben das verhindert.
Rund fünf Kilometer von der geplanten WAA entfernt hat der Regensburger Projektierer Ostwind nun den Solarpark Altenschwand mit 10,4 Megawatt Leistung in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um das erste Solarprojekt des auf Windenergie spezialisierten Unternehmens. Weitere sollen folgen, kündigt Ostwind-Geschäftsführer Stefan Bachmaier an.
Die 19.000 Photovoltaik-Module des Solarparks sollen mehr als elf Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr liefern. Die Netzeinspeisung erfolgt in einem Gewerbegebiet in Wackersdorf. Die Entwicklungsdauer betrug vom Erstkontakt mit dem Flächeneigentümer bis zum Baubeginn 2,5 Jahre, die Bauzeit rund drei Monate.
Die Gemeinde Bodenwöhr, in deren Gemarkung die Anlage steht, erhält von jeder erzeugten Kilowattstunde 0,2 Cent an finanzieller Beteiligung. Zudem profitiert sie von Gewerbesteuereinahmen. Auf der gesamten Fläche des Solarparks hat Ostwind zwischen und unter den Modulen heimisches Saatgut säen lassen. Die extensive Grünfläche dient damit Kleintieren, Insekten und Vögeln als Rückzugsraum und Nahrungshabitat.
Die Kanzlei Sterr-Kölln & Partner hat das Projekt begleitet. Die Unterstützung umfasste unter anderem die rechtliche Beratung bei der Baugebietsausweisung, die rechtliche Ausgestaltung und -prüfung der Projektverträge sowie die gesellschaftsrechtliche Konzeption. Auch die Begleitung der EEG-Ausschreibung war Teil der Arbeit der Fachleute.
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