In Österreich geht Agri-Photovoltaik-Anlage mit drei Megawatt Leistung ans Netz

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Im Oktober 2021 hat das Projekt „EWS Sonnenfeld Bruck/Leitha“ einen Zuschlag bei der Auktion „Muster- und Leuchtturmprojekt Photovoltaik“ des Klima- und Energiefonds in Österreich erhalten. Im Mai 2022 begann der Bau der Photovoltaik-Anlage, deren hochaufgeständerte Bauweise und die beweglichen Sonnenfänger die landwirtschaftliche Nutzung der Fläche weiter möglich machen. Jetzt ist das Leuchtturmprojekt für Agri-Photovoltaik, das wissenschaftlich von der Universität für Bodenkultur Wien begleitet wird, in Betrieb.

Ziel eines „EWS Sonnenfelds“ ist maximaler Stromertrag bei minimalem Flächenverbrauch zu möglichst geringen Kosten. Wie aus der Mitteilung hervorgeht, wird für die Photovoltaik nur 2 Prozent der Anlagenfläche benötigt; 80 Prozent können weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden, 18 Prozent sollen mit Blühstreifen und Bienenweiden die Biodiversität verbessern. In Bruck/Leitha sind auf 5 Hektar Fläche 5704 Photovoltaik-Module verbaut, sie sollen mit 3 Megawatt Gesamtleistung künftig 3600 Megawattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Die Anlagenbetreiber gehen davon aus, dass knapp ein Fünftel des Gesamtstromverbrauchs in Österreich zukünftig unter anderem von Agri-Photovoltaik-Anlagen wie dem „EWS Sonnenfeld“ in Bruck/Leitha produziert werden könnte.

Die Universität für Bodenkultur in Wien soll das Projekt in den kommenden drei Jahren wissenschaftlich begleiten. „Wir erwarten uns Auskünfte darüber, wie die maschinelle landwirtschaftliche Bewirtschaftung praktisch am besten funktioniert, welche Pflanzenkulturen sich optimal eignen und welche Auswirkungen die Agri-Photovoltaik-Anlage auf die Biodiversität hat“, so Joachim Payr von EWS Consulting GmbH, die das Produkt „Sonnenfeld“ entwickelt hat. „Die beweglichen Sonnenfänger in Verbindung mit einer smarten Steuerungssoftware ermöglichen uns, auf bestimmte Aspekte wie Art der Kultur, Trockenheit, Niederschlag und Teilverschattung zu reagieren und das Optimum aus der Kombination von Solarstromerzeugung und Pflanzenwuchs herauszuholen.“ Die landwirtschaftlichen Flächen sollen mit unterschiedlichen Kulturen bewirtschaftet werden, die für die Region typisch sind.

Die Österreichische Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den heimischen Stromverbrauch bis 2030 aus heimischen erneuerbaren Energien zu decken. „Die Agri-Photovoltaik-Anlage hier in Bruck an der Leitha ist ein tolles Vorzeigeprojekt“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Gerade in Zeiten der Energiekrise müssten alle erneuerbaren Energiequellen gestärkt werden, um von fossilen Brennstoffimporten unabhängiger zu werden. Aus ihrer Sicht zeigt das „EWS Sonnenfeld“ einen zukunftsfähigen Weg auf, der auch andere inspirieren werde.

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