Agri-Photovoltaik-Projekt mit Biodiversitätsaspekt erhält Zuschlag in österreichischer Ausschreibung

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Die Sieger der ersten Ausschreibung „Muster- und Leuchtturmprojekt Photovoltaik“ des Klima- und Energiefonds in Österreich stehen fest. Insgesamt zehn Projekte erhielten nach der Auswahl durch eine Experten-Jury einen Zuschlag und können sich insgesamt über zehn Millionen Euro Fördermittel freuen. Das Programm richtet sich an Photovoltaik-Projekte zwischen zehn Kilowatt und fünf Megawatt Leistung mit einem hohen Innovationsgehalt, die zudem technisch und ökonomisch multiplizierbar sein sollen, wie es zum Start im April hieß.

Ein Projekt, was nach Ansicht der Experten diese Kriterien erfüllt, ist „EWS Sonnenfeld – Bruck/Leitha“. Es entspringt einer Kooperation des Energieparks Bruck/Leitha GmbH und der EWS Consulting GmbH. Zudem ist als wissenschaftlicher Partner die Universität für Bodenkultur (Boku) Wien beteiligt. Auf rund fünf Hektar soll die Pilotanlage entstehen, an der in den kommenden Jahren geforscht wird, welche Pflanzenkulturen und Bewirtschaftungsformen sich bei einer gleichzeitigen Photovoltaik-Produktion am besten eignen.

Doch es geht nicht nur um Agri-Photovoltaik, sondern auch um Biodiversität. Nach Angaben der Partner stehen mit 80 Prozent der größte Teil der Fläche für den Anbau der Lebensmittel zur Verfügung. 18 Prozent sollen jedoch auch für die Pflanzung von Blühstreifen für die Biodiversität genutzt werden. Gerade einmal zwei Prozent der fünf Hektar macht demnach der Flächenverbrauch für die Photovoltaik-Anlage aus.

„Es freut uns sehr, dass unser Projekt die Anerkennung und Wertschätzung der Expertjury erhält. Wir arbeiten bereits seit zwei Jahren an der Produktenwicklung und können jetzt endlich zur Umsetzung kommen“, so Joachim Payr von der EWS. In dem Projekt sollen nicht nur unterschiedliche Nahrungsmittel angebaut werden. Es sei auch geplant, verschiedene technische Auslegungen für die Photovoltaik-Anlagen zu erproben.

Ingmar Höbarth, Geschäftsführer vom Klima- und Energiefonds, ergänzte: „Das Spannende an innovativen Pilotprojekten ist, dass aus einer Idee ein reales Unterfangen wird. Die Agri-Photovoltaik-Anlage EWS Sonnenfeld – Bruck an der Leitha trifft den Nerv der Zeit und darüber hinaus gleich mehrere wichtige Aspekte wie zum Beispiel der Flächenverbrauch und die Biodiversität mitberücksichtigt.“

Weitere Details zu den Projekten, die ebenfalls einen Zuschlag in der Ausschreibung erhalten haben, will die Behörde in den nächsten Wochen veröffentlichen. Derzeit würden noch die Förderverträge mit den Projektverantwortlichen ausgehandelt, sagte eine Sprecherin des Klima- und Energiefonds auf eine Anfrage von pv magazine. Grundsätzlich gab es neben dem Innovationsfaktor keine Vorgaben und Einschränkungen für die Photovoltaik-Projekte, um sich an der Ausschreibung zu beteiligen.

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