Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gibt Tipps zur Planung begrünter Photovoltaik-Dächer

Teilen

Photovoltaik auf das Dach, um sich gegen hohe Strompreise zu wappnen? Oder aber eine Begrünung, die das Innere des Hauses vor der Sommerhitze schützt? Für die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ NRW) ist das keine Frage des Entweder/Oder, sondern des Sowohl/Als auch: Auf vielen Flachdächern lassen sich Photovoltaik und Dachbegrünung kombinieren, so die Verbraucherschützer. Um Hausbesitzern die Planung zu erleichtern, hat die VZ NRW jetzt detaillierte Informationen, Tipps und weiterführende Links online gestellt.

Eine extensive Dachbegrünung mit niedrig wachsenden, trockenheitsverträglichen Pflanzen, so die Verbraucherschützer, kühlt an heißen Tagen das Gebäude und wirkt sich positiv auf das gesamte Mikroklima am Haus aus. Sie gibt Regenwasser nur zeitverzögert an die Entwässerungssysteme ab und kann je nach Ausführung sogar größere Mengen Wasser speichern. In den Pflanzen finden zahlreiche Insekten Nahrung, und nicht zuletzt verbessert das Gründach die Optik.

Vom kühlenden Effekt der Begrünung profitiert auch die Photovoltaik, da deren Leistung mit zunehmenden Temperaturen nachlässt. Anders als auf ziegelgedeckten Schrägdächern benötigen die Module auf dem begrünten Flachdach keine Verschraubung in der Dachkonstruktion. Stattdessen stehen sie fest verbunden auf Basisplatten. Diese werden mit dem Pflanzsubstrat beschwert. Wie hoch beziehungsweise schwer die Substratschicht sein muss, hängt den Experten zufolge davon ab, wie viel Wind auf die Module einwirkt.

Statik des Daches beachten

Die VZ NRW setzt für eine Dachbegrünung im nassen Zustand ein Gewicht von 80 bis 180 Kilogramm pro Quadratmeter an. Mit der Photovoltaik kommen noch 25 Kilogramm oben drauf. Wer die Tragfähigkeit seines Daches nicht kennt, sollte daher bei der Planung einen Statiker zu Rate ziehen, empfehlen die Verbraucherschützer.

Aufbau eines Gründachs mit Photovoltaik in Südausrichtung

Grafik: Verbraucherzentrale NRW

Die Photovoltaik-Module auf dem Gründach stehen etwas erhöht auf Ständern, um den nötigen Abstand zur Begrünung zu gewährleisten. Das hat den Zweck, Licht und Wasser an die darunter liegenden Pflanzen gelangen zu lassen und gleichzeitig eine Verschattung durch diese zu vermeiden. Die Module werden in Reihen aufgestellt – bei der Ausrichtung nach Süden hintereinander, bei einer Ost-West-Ausrichtung schmetterlingsförmig zueinander. Dabei ist es wichtig, zwischen den Reihen ausreichend Platz zu lassen, um die Dachbegrünung pflegen und die Module warten zu können. Bei der Auswahl der Pflanzen sollte man darauf achten, dass diese trockenheits- und hitzeverträglich sind und nicht höher als bis zur Unterkante der Module wachsen, damit sie keinen unerwünschten Schatten erzeugen.

Die Verbraucherschützer weisen zudem darauf hin, dass viele Kommunen für Dachbegrünungen Zuschüsse gewähren. Beim Aufbringen eines Solargründachs sollte man jeweils einen Fachbetrieb für Solartechnik und einen für Dachbegrünung koordinieren, die Hand in Hand arbeiten müssen, so die VZ NRW.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.