Flaxres gelingt Industrialisierung seiner Recyclinganlagen für Solarmodule

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Flaxres hat die Pilotanlage zum Recycling von Solarmodulen nach eigenem Bekunden zur Marktreife gebracht. Seine proprietäre Technologie sei in einen industriellen Prozess überführt worden. Die Basis für den Durchbruch bilde dabei ein erfolgreich abgeschossener Massentest mit dem Recycling von 7,5 Tonnen an Solarmodulen in der Produktionsanlage „Flaxthor“, hieß es weiter. Damit konnten Flaxres zufolge über 200 Kilogramm Silizium und 4 Kilogramm Silber sowie 4,9 Tonnen an Glas in höchster Güte zurückgewonnen werden. An dem neuen Standort in Dresden entstehe damit eine potenzielle Recycling-Kapazität von mehr 1000 Tonnen pro Jahr.*

Der neue Standort diene als reiner Entwicklungsstandort, erklärte ein Flaxres-Sprecher auf Anfrage von pv magazine. Dort soll die Pilot-Produktionsanlage mit einer maximalen Kapazität von 10 Tonnen täglich betrieben werden, um neue und optimierte Prozessschritte für eine Vollautomatisierung zu testen. Auf Basis des Prototyps will Flaxres mobile Anlage entwickeln, die in Überseecontainer passen und an Kunden vermietet werden sollen. „Da ist eine vollumfängliche stationäre Anlage eher kontraproduktiv. Die Erteilung der Betriebserlaubnis ist für Ende 2022 avisiert“, so der Flaxres-Sprecher weiter. Es sei geplant, ab 2024 diese neuen „Flaxthor“-Anlagen mit einer Taktrate von 10 Sekunden pro Modul für das Recycling zu konstruieren. Ab 2025 sollen sie dann verfügbar sein.

Nach Angaben des Flaxres-Sprechers sind bereits mehrere Verträge mit international agierenden Kunden geschlossen worden. „Die Anlagen werden aber nicht verkauft, sondern nur monatsweise mit unserem Personal vermietet.“ Die gesamten Recyclingkapazitäten der fünf neuen Anlagen seien zudem für 2024 bereits zu 100 Prozent vergeben. Für seinen Recyclingprozess setzt das Unternehmen nicht auf Chemikalien, wie es weiter hieß. Die Anlagen seien sowohl für kristalline als auch Dünnschichtmodule geeignet. Dabei spiele es keine Rolle ob die Glasscheibe intakt oder gebrochen sei. Alle Module würden mit einem geringen Energieaufwand in ihre Hauptkomponenten getrennt. Die gewonnenen Materialien seien durch den entwickelten Trennungsprozess von hoher Güte und könnten somit eine echte Kreislaufwirtschaft ermöglichen.

Noch sind die Mengen an Solarmodulen, die jährlich für das Recycling anfallen, mäßig. Bis 2030 wird jedoch für Deutschland eine Menge von rund 400.000 Tonnen dieser Solarmodule erwartet, wie es von Flaxres heißt. Dies entspricht einer Anzahl von etwa 20 Millionen Einzelmodulen.

*Anmerkung der Redaktion: Die Passage ist nachträglich geändert worden, da sie zuvor missverständlich formuliert war. Die 200 Kilogramm Silizium und 4 Kilogramm Silber beziehen sich auf das erfolgte Recycling der 7,5 Tonnen Solarmodule, nicht auf die mehr als 1000 Tonnen. Die mehr als 1000 Tonnen jährlich ergeben sich als potenzielle Kapazität aus der Hochrechnung des erfolgten Recylings im Massentest.

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