Die Europäische Kommission hebt ihre „Mission, so schnell wie möglich von russischen fossilen Brennstoffen unabhängig zu werden“ auf eine „andere Ebene“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf einer Pressekonferenz zur Vorstellung des EU-Plans “REPower“ am Mittwoch.
Die Kommission in Brüssel schlägt vor, für gewerbliche und öffentliche Gebäude ab 2025 und für neue Wohngebäude ab 2029 eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach vorzuschreiben. „Ich weiß, dass dies ehrgeizig ist, aber es ist realistisch, wir können es schaffen“, sagte von der Leyen. Sie fügte hinzu, dass Investitionen in erneuerbare Energien die „größte Aufgabe“ der EU seien.
Die EU-Kommission erklärte auch, dass sie ihr Ziel für erneuerbare Energien für 2030 von 40 auf 45 Prozent anhebt. Schnellere Genehmigungen für erneuerbare Energien werden eine Schlüsselrolle bei der Erreichung des höheren Ziels spielen, hieß es. Die Kommission will außerdem, dass die Mitgliedstaaten „Anlaufstellen für erneuerbare Energien“ für eine rasche Genehmigung einrichten. „Dort soll der Genehmigungsprozess auf ein Jahr reduziert werden, was eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem derzeitigen Durchschnitt von sechs bis neun Jahren darstellt“, sagte von der Leyen.
Die Strategie sieht auch ein Ziel von 592 Gigawatt AC-Leistung (740 Gigawatt DC-Leistung) für die Photovoltaik in der Europäischen Union bis 2030 vor. „Dieses Ziel ist höher als die Prognosen von Solarpower Europe Global Market Outlook, die von 672 Gigawatt DC-Leistung bis zum Ende des Jahrzehnts ausgehen“, erklärte der europäische Branchenverband.
Nach einem durchgesickerten Dokument, das dem pv magazine vorliegt, soll über Anträge für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in sogenannten „Go-to“-Gebieten innerhalb von 14 Tagen entschieden werden. Für Anlagen in solchen Gebieten müsste die Genehmigung innerhalb von sechs bis neun Monaten erteilt werden. Das Gleiche würde für Anlagen mit einer Erzeugungsleistung von weniger als 150 Kilowatt gelten. Zu den weiteren angekündigten Vorschlägen gehört eine Erhöhung des EU-Energieeffizienzziels für 2030 von 9 auf 13 Prozent.
„Heute erkennt die Europäische Kommission das immense Potenzial der Photovoltaik auf Dächern an – und auch die Notwendigkeit, Arbeitskräfte für den Ausbau der Solarenergie auf Dächern und in Gebäuden in ganz Europa zu beschäftigen“, sagte Dries Acke, Policy Director bei Solarpower Europe. „Wir gehen davon aus, dass bis 2030 bis zu 1,1 Millionen Arbeitsplätze in der Solarbranche in Europa entstehen werden, und die EU Solar Skills Partnership wird dazu beitragen, die Arbeitskräfte vor Ort bereitzustellen.“
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2029, Schneckenwettrennen? Alles sehr mutlos!
So ein Schwachsinn – Solarpflicht? Warum das denn? Solardächer rechnen sich wie geschnitten Brot, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Da bedarf es keiner Pflicht und keinerlei Fördermittel mehr. Zu den Rahmenbedingungen gehört unabdingbar, dass Energiespeicherung ein lohnenswerter Business-Case wird. Die Speicherung bitte den Stadt-Kommunalwerke überlassen, damit die dabei anfallende Abwärme mitgenutzt werden kann. Finanziert via Speicherumlage!
Hallo Herr Schnitzler. Sie beraten doch Kommunen wie sieht die Energiewende am besten gestalten. In der Presse ist sehr wenig zu lesen ob viele Gemeinden und Städte dieses lukrative Geschäft annehmen. Die Nachfrage im privaten Bereich ist explodiert, trotz 6,5 Cent Einspeisevergütung. Zur Zeit sind heimspeicher in unserem Stromsystem noch lukrativ. Die Zukunft wird aber in Quartierspeichern und im E- Auto als Hausspeicher liegen.