Auf frischer Tat ertappt: Photovoltaik-Diebesbande in Brandenburg geschnappt

Teilen

Erfolg für die Ermittler in Brandenburg: Am 22. März gingen ihnen sechs Diebe ins Netz, die zuvor 18 Wechselrichter aus einer Photovoltaik-Anlage nahe Storkow entwendeten. Es handelt sich um polnische Staatsbürger im Alter zwischen 25 und 49 Jahren, die auf frischer Tat festgenommen werden konnten, wie es in einer gemeinsamen Erklärung der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) und dem Polizeipräsidium vom Freitag heißt. Bereits zuvor habe es Ermittlungen nach Diebstählen in Photovoltaik-Anlagen gegeben, die die Ermittler auf die Spur der Bande führte.

Die 18 Photovoltaik-Wechselrichter fanden die Ermittler auf der Ladefläche des Transporters.

Foto: Polizei Brandenburg

In der Nacht zum 22. März habe das Landeskriminalamt, konkret das Dezernat Schwere grenzüberschreitende Eigentumskriminalität, die Einreise der Verdächtigen nach Deutschland festgestellt. Kurzfristig sei daher ein Einsatz organisiert worden, um die Täter auf frischer Tat zu erwischen. Beamte von Landes- und Bundespolizei konnten die Täter lokalisieren, als der Fahrer eines polnischen Transporters den möglichen Tatort verließ. Er sei in der brandenburgischen Kleinstadt Storkow kontrolliert worden. Auf der Ladefläche befanden sich die 18 Photovoltaik-Wechselrichter. Die fünf anderen Mitglieder der Bande seien dann auf der Autobahn an der Anschlussstelle Müllrose festgenommen worden, hieß es weiter.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) habe wegen des Vorwurfs schweren Bandendiebstahls gegen alle sechs Beteiligten Haftbefehle beantragt. Sie befänden sich nun in verschiedenen Gefängnissen. Die Ermittler konzentrierten sich derweil darauf, Zusammenhänge mit weiteren Diebstählen in Brandenburg herzustellen. Allein der Wert der Photovoltaik-Wechselrichter aus Storkow schätzt die Polizei auf etwa 80.000 Euro. Dazu kommen weitere Schäden, wie zerschnittene Kabel oder beschädigte Zäune.

Gerade grenznahe Gebiete zu Polen werden immer wieder von Photovoltaik-Diebesbanden heimgesucht. Bereits seit einigen Jahren gibt es eine Zusammenarbeit zwischen brandenburgischen und polnischen Behörden bei der Ermittlung der Täterbanden, die immer wieder Wechselrichter und Solarmodule aus den Photovoltaik-Anlagen im Land stehlen. Die Polizei-, Grenz- und Zollbehörden gründeten im Dezember 2020 die Operative Ermittlungsgruppe (OEG) „Solar“. Der aktuelle Erfolg basiere auf dem intensiven gegenseitigen Informationsaustausch der Ermittler.

Es ist auch nicht der erste Schlag gegen Photovoltaik-Diebesbanden aus Polen. So führten die gemeinsamen Ermittlungen des Landeskriminalamtes und des CBSP Zielona Gora bereits im Juni vergangenen Jahres zur Festnahme eines 27-Jährigen, der Diebesgut transportierte. Er wurde mittlerweile zu einer Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten ohne Bewährung verurteilt. Gegen einen weiteren 24-jährigen Tatverdächtigen sei zudem am 22. Oktober 2021 Haftbefehl erlassen worden. Die Ermittler haben nach eigenen Angaben gegen ihn einen Tatverdacht zu 29 Fällen des Angriffs auf Photovoltaik-Anlagen mit einem Schaden von etwa 350.000 Euro erarbeitet.

Allein in diesem Jahr hat es nach Polizeiangaben bereits bei fünf Photovoltaik-Anlagen Diebstähle gegeben, bei denen Equipment im Wert von etwa 263.000 Euro entwendet wurde. Im vergangenen Jahr seien 49 derartige Angriffe auf Photovoltaik-Anlagen registriert worden. Dabei hätten die Täter Diebesgut in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro erbeutet.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Jens Spahn
VDI kritisiert Wärmepumpen-Pläne der CDU
03 Dezember 2024 Der Verband spricht sich angesichts der Äußerungen von Fraktionsvize Jens Spahn zum Heizungsgesetz und zur Wärmepumpenförderung für „technisch-wissens...