IHS Markit: Batteriepreise werden nicht vor 2024 fallen

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IHS Markit prognostiziert im Zuge seiner Cleantech-Vorhersagen für 2022 unter anderem, dass die Preise für Lithium-Ionen-Batterien bis 2024 nicht sinken werden. Grund dafür seien die steigenden Metallpreise, die rasant wachsende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und Chinas Beinahe-Monopol in der Branche.

Angesichts der starken Nachfrage nach Lithium-Ionen-Phosphat-Batterien für Elektrofahrzeuge sagt IHS Markit auch voraus, dass ein Preisanstieg von fünf Prozent bei Batterien in diesem Jahr die Gesamtkosten für stationäre Batterieprojekte um etwa drei Prozent erhöhen wird.

Die Analysten haben einen Preisanstieg bei Lithium-Ionen-Batterien von 10 bis 20 Prozent in den „letzten Monaten des Jahres 2021“ ermittelt. Sie prognostizieren, dass die Preise erst in zwei Jahren wieder sinken werden – und das hänge davon ab, ob die Hersteller ihre Produktionskapazitäten ausbauen und die Nachfrage der Hersteller von Elektrofahrzeugen befriedigen können.

Wasserstoff-Pläne nicht ambitioniert genug

Desweiteren erwartet das Londoner Analystenhaus, dass die derzeitigen Zeitpläne für grüne Wasserstoffprojekte zu einem globalen Engpass bei diesem Energieträger im Jahr 2025 führen wird.

Zum Teil sei dies das Ergebnis von Projektankündigungen, die im vergangenen Jahr Pläne für fast 250 Gigawatt Elektrolyseur-Kapazität umfassten – gegenüber 70 Gigawatt Ankündigungen in 2020 und weniger als 15 Gigawatt in 2019. IHS Markit sagte jedoch voraus, dass weitere Pläne für die Produktion von Elektrolyseuren in diesem und im nächsten Jahr dazu beitragen werden, etwaige Versorgungsengpässe zu lindern. Zudem wiederholen die Analysten ihre Einschätzung, dass allein für die Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Europa in diesem Jahrzehnt bis zu 250 Gigawatt an Photovoltaik-Kapazität erforderlich sein werden.

Niedrige Finanzierungskosten

Trotz der Tatsache, dass die USA und Indien vermehrt Produktionskapazitäten für Photovoltaik-Anlagen aufbauen, gehen die Analysten davon aus, dass die Logistik-Kosten die Modulpreise auch in diesem Jahr – insbesondere in den ersten vier Monaten – in die Höhe treiben werden. Kostendämpfend wirke sich aus, dass neue Produktionskapazitäten für Polysilizium schneller als erwartet in Betrieb genommen werden, Solarwafer effizienter werden und neue Waferhersteller auf den Markt kommen.

Auch wenn die Preise für Solar- und Windenergie in diesem Jahr weiter steigen könnten, so IHS Markit, blieben die Erneuerbaren wettbewerbsfähig – auch dank der niedrigeren Finanzierungskosten. Als Gründe dafür nennen die Analysten, dass die Banken nun vertrauter mit solchen Projekten seien und die Welt sich weiterhin für grüne Finanzierungen begeistere.

Trend zu kleineren Photovoltaik-Projekten

Nach Angaben der Experten werden in diesem Jahr 45 Prozent der neu installierten Leistung auf Projekte mit einer Leistung von höchstens 5 Megawatt entfallen. Mehr als 60 Prozent der Nachfrage in diesem Segment hätten China und Deutschland inne.

In Brasilien würden weiterhin Projekte mit einer Leistung von weniger als 5 Megawatt nachgefragt, weil für die bis zum nächsten Jahr installierten Net-Metering-Anlagen keine Netzgebühren anfallen. Zu den etablierten kleineren Solarmärkten in den USA und Frankreich würden sich in diesem Segment auch die Märkte in Japan, Indien und Italien stark zeigen.

IHS Markit zufolge sind Dachanlagen für Privathaushalte und Unternehmen trotz steigender Modulpreise weiterhin wettbewerbsfähig – denn schließlich müssen sie mit den Verbraucherstrompreisen konkurrieren und nicht mit den Großhandelspreisen, die für Utility-Projekte maßgeblich sind.

 

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