In Baden-Württemberg gibt es rund 4.840 Kilometer Bundesstraßen und etwa 9.650 Kilometer Landesstraßen. Vielerorts könnten auf den unmittelbar angrenzenden Flächen, auf Böschungen oder auch an Lärmschutzwänden, Photovoltaik-Anlagen installiert werden. Um dieses Potenzial zu heben, geht das Landesverkehrsministerium jetzt auf die Energiebranche zu: Versorger können bis zum 30. April 2022 beim Verkehrsministerium ihr Interesse bekunden.
Dies ist formlos per E-Mail möglich unter Nennung der Lage und Größe der gewünschten Projektfläche, die auf oder an Flächen der Bundes- oder Landesstraße liegt. Das Ministerium wird nach Eingang der Interessenbekundungen die entsprechenden Flächen prüfen und anschließend mit den Interessenten Kontakt aufnehmen.
Zudem führt das Ministerium jetzt in Zusammenarbeit mit dem Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg e.V. (VfEW) und dem Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU), Landesgruppe Baden-Württemberg, eine Marktanalyse durch. Deren Ziel ist es, das Interesse von Energieversorgern zu ermitteln.
„Klimaschutz ist ein zentrales Ziel auch der Verkehrspolitik“, betont Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). „Deshalb wollen wir die zahlreichen Flächen entlang der Verkehrswege für erneuerbare Energien nutzen.“ Dieses Vorhaben verbinde Flächenschonung und Klimaschutz auf sinnvolle und vorbildliche Weise.
Neben der Straße? Über der Straße!
Nicht an einer, sondern über einer Straße, konkret der A 81 bei Hegau nördlich des Bodensees, soll ein Pilotprojekt des Fraunhofer ISE entstehen: Die Forscher planen zusammen mit Partner einen Demonstrator, der aus einer 10 mal 17 Meter großen Dachfläche aus Photovoltaik-Modulen besteht. Die Anlage ruht auf einer Stahlkonstruktion, die sich etwa 5,50 m über der Fahrbahn befindet.
Das Schweizer Unternehmen Swiss Energy Pier Group wiederum will Photovoltaik-Dächer für Autobahnen mit kleinen Windturbinen koppeln. Zwei Pilotanlagen sollen im Wallis und im Kanton Zürich entstehen.
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Hat das Land Baden-Württemberg so viel Geld, dass sie es aus dem Fenster schmeißen müssen? Als Vorzeigeprojekt eine Straße zu überdachen mit 14 x 17 m verursacht Kosten mindestens des Fünffachen was diese maximal 20 kWh Anlage auf einem Dach kosten würde. Entlang der Straßen, vorrangig mit Beteiligung der Kommunen und Bürgern, machen PV-Anlagen sehr viel Sinn. Viele Politiker wissen anscheinend noch nicht, wie viel Geld sie die nächsten Jahre für die Energiewende aufwenden müssen, da kann man sich solche Spielereien nicht leisten. Das Ganze auch noch mit Windturbinen auszustatten toppt diesen Schwachsinn.
@Ernst Gruber, ich kann Ihrem Beitrag nur beipflichten!
Die PV-Gemeinde zappelt gerade um die wirtschaftliche PV-Installation auf Freiflächen vs der Installation von bereits überbauten Flächen und dann kommt ein Verkehrsminister um die Ecke und schlägt vor, die Randstreifen der in der Hand der öffentliche Institutionen befindlichen Grundstücke für eine PV-Installation oder die weitgehende Überbauung von Verkehswegen zu bewerben………
War schon Karneval und der verbliebene Restalkohol zu hoch?
Die resultierenden Kosten in der jeweiligen Abstufung sollte sich ein jeder leicht ausrechnen können. In Hinblick des erforderlichen Zubaues an PV und der verursachenden Kosten für „Nebenkonstruktionen“ scheint das Vorhaben wirklich nicht ausreichend durchdacht.
Gibt es in der Verwaltung der BWB-Betriebe keine besseren Ideen?