Zahl der Beschäftigten in der europäischen Solarbranche verdoppelt sich bis 2030

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Die EU-Kommission will die Zielvorgabe für die Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen bis 2030 auf 40 Prozent erhöhen. Das würde die Zahl der Vollzeitstellen in der europäischen Solarbranche von heute 357.000 auf 584.000 in 2025 und 742.000 in 2030 steigen lassen, wie aus dem neuen EU Solar Jobs Report 2021 von Solarpower Europe hervorgeht. Würde sich die EU ein Erneuerbaren-Ziel von 45 Prozent setzen, läge die Zahl der Stellen zum Ende dieses Jahrzehnts gar bei 1,1 Millionen.

Seit Solarpower Europe 2016 erstmals einen solchen Bericht vorgelegt hat, konnte die Solarbranche die Zahl der Vollzeitstellen bereits mehr als vervierfachen. Von den derzeit 357.000 Vollzeitstellen entfallen etwa vier Fünftel auf Tätigkeiten rund um den Einsatz der Photovoltaik, also etwa die Installation von Anlagen. Zehn Prozent der Beschäftigten sind im Bereich Betrieb und Wartung tätig, sechs Prozent in der Fertigung und vier Prozent in Abbau und Recycling.

Von den heute 23.000 Vollzeitstellen in der Fertigung entfällt knapp die Hälfte auf den Bau von Wechselrichtern. Die Polysilizium-Produktion kommt auf knapp 7.000 Beschäftigte, die Modulfertigung auf gut 5.000. Sollte es gelingen, bis 2025 in der EU eine jährliche Photovoltaik-Produktionskapazität von 20 Gigawatt zu schaffen, würden nach den Berechnungen von Solarpower Europe allein dort 74.000 Stellen entstehen. Bei einem „Business as usual“-Szenario würde die Zahl in der Fertigung immerhin auf 32.000 wachsen.

„Solarsysteme auf Dächern von Wohnhäusern sowie Gewerbe- und Industriebauten schaffen mehr Arbeitsplätze als Freiflächenanlagen“, sagt Raffaele Rossi, Senior Policy and Market Analyst bei Solarpower Europe. Gleichzeitig könnten europäische Dächer bis zu 25 Prozent des Energiebedarfs des Kontinents decken. „Deshalb müssen wir rasch Strategien für den Einsatz von Photovoltaik-Dachanlagen entwickeln, um dieses enorme Beschäftigungs- und Energiepotenzial zu erschließen.“

„Obwohl Europa über eine außerordentlich starke Forschungs- und Entwicklungslandschaft im Bereich der Photovoltaik verfügt und führende Hersteller beheimatet, kann derzeit nicht mehr jedes Produkt, das für eine Anlage benötigt wird, in Europa hergestellt werden“, ergänzt Michael Schmela, Head of Market Intelligence bei Solarpower Europe. Seine Schlussfolgerung: „Die Europäische Union muss Investitionen in Produktionsjobs in der Photovoltaik unterstützen. Sie schafft bereits jetzt mehr Stromerzeugungskapazitäten als jede andere Technologie und wird langfristig die Hauptverantwortung dafür tragen, dass in Europa das Licht brennt.“

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