Photovoltaik-Zubau im ersten Halbjahr bei 2,75 Gigawatt

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Die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen ist weiter stabil. Für den Juni meldete die Bundesnetzagentur einen Zubau aller Photovoltaik-Anlagen von insgesamt 428,5 Megawatt. Dies ist etwas mehr als im Mai, aber doch deutlich weniger als noch im April und März. Insgesamt ergibt sich für das erste Halbjahr damit ein Zubau von 2,75 Gigawatt Photovoltaik-Leistung, wie auch den aktualisierten Zahlen hervorgeht.

Allerdings verweist Bruno Burger vom Fraunhofer ISE darauf, dass die Bundesnetzagentur die Photovoltaik-Zubauzahlen jeden Monat nachträglich korrigiert. Für Januar sei bereits ein Rückgang um mehr als 20 Prozent zu verzeichnen. Ursprünglich hatte die Bundesnetzagentur für den Monat einen Brutto-Photovoltaik-Zubau von fast 536,4 Megawatt gemeldet. Mittlerweile ist der Wert von der Behörde bis zu 425,2 Megawatt nach unten korrigiert worden, wobei die größte Änderung mit der aktuellen Veränderung zu verzeichnen ist. Der Zubau liegt nun knapp 100 Megawatt niedriger als noch bei der Bekanntgabe der Mai-Zahlen. Auch für die Monate Februar bis Mai verzeichnet Bruno Burger nachträgliche Korrekturen. Bislang sind diese Abweichungen allerdings minimal und wegen sich um bis zu 2,4 Prozent unter den Ursprungszahlen.

Wenn dieser Trend anhält, könnte sich die Frage stellen, ob die Degression der Einspeisevergütung vielleicht doch zu hoch ausgefallen ist. Allerdings lässt sich bei den Korrekturen nicht direkt erkennen, in welchen Segmenten die Änderungen vorgenommen wurden. Nach Angaben der Bundesnetzagentur fließen zur Berechnung der Degression alle Photovoltaik-Anlagen ein, deren Förderhöhe nicht über Ausschreibungen bestimmt wurde. Dies seien also alle Dachanlagen bis 300 Kilowatt sowie zwischen 300 und 750 Kilowatt, sofern sie sich nicht um einen Zuschlag in den Ausschreibungen bemüht haben. Dazu werden auch alle Photovoltaik-Freiflächenanlagen bis 750 Kilowatt zur Berechnung herangezogen, da für diese keine Teilnahme an den Ausschreibungen notwendig ist, wie das Ministerium auf Nachfrage von pv magazine hieß.

Für die Monate August bis Oktober hat die Bundesnetzagentur eine weitere Absenkung um jeweils 1,4 Prozent ermittelt. Sie hat dazu die Zubauzahlen der Monate April bis Juni auf einen Zubau im Gesamtjahr hochgerechnet. Da dieser mit knapp 3,9 Gigawatt deutlich über dem politisch angestrebten Zielkorridor von 2,1 bis 2,5 Gigawatt liegt, bleibt die Degression auf dem weiter hohen Niveau. Die feste Einspeisevergütung, die für Photovoltaik-Dachanlagen bis 100 Kilowatt Leistung gezahlt wird, sinkt demnach im August auf 5,60 bis 7,36 Cent pro Kilowattstunde je nach Größe der Anlage. Für Solarstrom aus sonstigen Anlagen bis 100 Kilowatt Leistung werden 4,89 Cent pro Kilowattstunde gezahlt. In der Direktvermarktung, die für Photovoltaik-Anlagen ab 100 Kilowatt Leistung verpflichtend ist, werden jeweils 0,4 Cent pro Kilowattstunde mehr gezahlt. Der Zuschlag für Photovoltaik-Mieterstrom-Anlagen ist mittlerweile vom anzulegenden Wert entkoppelt, allerdings gilt für diesen der gleiche Degressions-Prozentsatz. Demnach sinkt der Zuschlag auf 2,15 bis 3,43 Cent pro Kilowattstunde – je nach Anlagengröße – im August.

Die Photovoltaik-Dachanlagen, die außerhalb der Ausschreibungen realisiert werden, bleiben in diesem Jahr der große Treiber beim Zubau in Deutschland. Im Juni sind Anlagen mit insgesamt 306,7 Megawatt Leistung neu im Marktstammdatenregister verzeichnet worden. Dieses Segment kam im ersten Halbjahr auf gut zwei Gigawatt Gesamtleistung. Die Freiflächenanlagen bis 750 Kilowatt Leistung verzeichnet im Juni hingegen ihren Tiefststand in diesem Jahr mit nur knapp 15 Megawatt Leistung. Den höchsten Wert gab es für Meldungen für den Mieterstromzuschlag. Mit einer Gesamtleistung der Anlagen von etwas über drei Megawatt verharrt dieses Segment allerdings weiter auf sehr niedrigem Niveau. Im ersten Halbjahr sind Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 14,3 Megawatt im Register verzeichnet worden. Im Juni sind zudem 37 Anlagen mit knapp 122 Megawatt gemeldet worden, für die ein Zuschlag aus Ausschreibungen eingelöst wurde. Im ersten Halbjahr kam dieses Segment nach den aktuellen Zahlen auf einen Gesamtzubau von gut 704 Megawatt.

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