Solarwatt will mit neuem Premium-Programm Handwerksbetriebe enger an sich binden

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Wann ist das neue Premium-Partnerprogramm von Solarwatt gestartet und an wen richtet es sich?

Detlef Neuhaus (Foto): Wir haben das neue Programm Anfang Juni gestartet. Kernzielgruppe sind die Handwerkspartner, mit denen wir bereits seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten. Diese Betriebe wollen wir in Zukunft noch enger an uns binden, indem wir ihnen Lösungen an die Hand geben, die ihnen die Arbeit weiter erleichtern. 2020 haben unsere Partner bereits rund 16.000 Solarwatt-Anlagen allein in Deutschland installiert. Doch das Potenzial gerade in unserem Kernsegment der Einfamilienhäuser ist noch riesig.

Was sind die Unterschiede zum bestehenden Partnerprogramm? 

Da gibt es eine ganze Menge! Wir haben beispielsweise ein neues Bonussystem entwickelt, in das alle Umsätze der Handwerksbetriebe fließen. Unsere Partner sammeln also ‘Coins‚ über uns, die sie dann für Marketing- oder Serviceleistungen einsetzen können. Auch das gesamte Portal auf der Solarwatt-Webseite haben wir für unsere Installateure vereinfacht, so dass die gesamte Auftragsverarbeitung noch reibungsloser funktioniert. Zudem können unsere Partner zukünftig die von ihnen installierten Anlagen auch selbst in Betrieb nehmen, ohne dass sie auf den Netzbetreiber warten müssen. Das beschleunigt den Prozess von der Installation bis zur Inbetriebnahme noch einmal deutlich.

Sie sagen, die Installateure können die Photovoltaik-Anlagen ohne Netzbetreiber in Betrieb nehmen. Was sind die konkreten Voraussetzungen dafür?

Die Installateure müssen von Solarwatt für den Messstellenbetrieb zertifiziert werden. Sobald das geschehen ist, können die Installateure bei den entsprechenden Kunden parallel zur AC-Installation auch den 2-Richtungszähler setzen, über den dann eine regelmäßige Meldung von Zählerdaten an den lokalen Netzbetreiber und den Stromlieferanten erfolgt. Die Anlage ist so deutlich schneller am Netz. Bei diesem Service arbeiten wir mit einem externen Messstellenbetreiber zusammen.

Sie wollen auch eine Solarwatt Academy starten. Für wen sind die dortigen Angebote bestimmt und wie sehen die Inhalte aus?

Wir alle wissen ja, dass der Fachkräftemangel für die meisten Handwerksbetriebe aktuell die zentrale Herausforderung ist – und das ist dann wiederum  schlecht für die Energiewende, weil viele Solarprojekte nicht zeitnah umgesetzt werden können. Auch wir bekommen von unseren Partnern immer wieder gesagt, dass sie eigentlich noch viel mehr Anlagen umsetzen könnten, wenn sie nur mehr Personal zur Verfügung hätten. Daher werden wir an unserem Standort in Dresden zukünftig Installateure aus- und weiterbilden, um unsere Partner zu unterstützen. Inhaltlich wird es neben den klassischen Solarteur-Tätigkeiten auch viel darum gehen, wie die Bereiche Photovoltaik, Wärme und Elektromobilität zusammenwachsen. Das Thema Sektorenkopplung wird in den kommenden Jahren immer mehr auf die Installateure zukommen und darauf müssen sie vorbereitet sein. Der Elektroauto-Boom geht ja gerade erst los. Und wirklich Sinn machen Elektroautos eigentlich erst dann, wenn sie auch tatsächlich mit Grünstrom geladen werden – am besten natürlich mit Solarstrom.

Helfen Sie auch anderen Handwerksbetrieben beim Recruiting?

Dieses Angebot richtet sich exklusiv an Handwerksbetriebe, mit denen wir auch als Premiumpartner zusammenarbeiten. Unabhängig davon werden wir auch eigene Trupps aufbauen, die Installationen in Regionen ausführen werden, in denen wir noch keine bestehenden Partnerschaften mit Handwerksbetrieben haben – transparent und in vollständiger Abstimmung mit unseren Premiumpartnern. Sobald das jeweilige Gebiet von einem Premiumpartner bearbeitet wird, ziehen wir uns wieder zurück.

Podcast zum Thema

Ex-Sonnen-Manager Philipp Schröder erläutert im pv magazine-Podcast, was für ein schnelles Wachstum von Installationskapazitäten nötig ist und wie er mit seiner Neugründung 1Komma5° dazu beitragen will. Dafür sucht er Unternehmer, die bereits erfolgreiche Installationsbetriebe leiten und zusammen mehr erreichen wollen.

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Sie bilden somit künftig auch eigene Handwerker aus, die dann Solarwatt-Systeme installieren? Wird Installation damit künftig eine eigene Sparte unter dem Dach des Unternehmens?

Als eigene Sparte würde ich das nicht bezeichnen. Wir wollen einfach dafür sorgen, dass so viele Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sich so schnell wie möglich mit selbst erzeugtem Sonnenstrom versorgen können. Dabei können wir unterstützen. Unser Ziel ist aber in keinem Fall, unsere Partner durch eigene Trupps zu ersetzen – ganz im Gegenteil. Wir wollen gemeinsam mit unseren Partnern zum größten Netzwerk für dezentrale Energiesysteme werden.

Planen Sie größere Investitionen in die Weiterentwicklung des Unternehmens in der nächsten Zeit? Wenn ja, können Sie schon etwas zu den Plänen verraten?

Wir werden in den kommenden Jahren mehr als 100 Millionen Euro in die Weiterentwicklung von Solarwatt stecken. Ein Teil dieses Geldes wird dabei in die Erweiterung unserer Fertigungskapazitäten im Modul- und Speicherbereich fließen, ein weiterer Teil in die Weiterentwicklung unserer Produkte und den Aufbau neuer Lösungen. Wir werden auch definitiv noch zusätzliches Personal einstellen. Aktuell arbeiten etwas mehr als 500 Menschen für Solarwatt, Ende 2025 sollen es im Idealfall mehr als 1000 sein.

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