Photovoltaik-Offensive für Berliner Schulen geht voran

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2019 sorgte das Thema in der Hauptstadt für reichlich Wirbel. Die Landesregierung begann eine Offensive beim Bau neuer Schulen, doch Photovoltaik-Anlagen wurden dabei zunächst nicht  mitgedacht. Zur Begründung brachte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Bedenken bei der Wirtschaftlichkeit und den Auswirkungen auf die CO2-Bilanz hervor. Doch mittlerweile hat das Land Berlin seinen Masterplan „Solarcity“ beschlossen und auch auf den Dächern der Schulen tut sich einiges.

In dieser Woche nahmen die Berliner Stadtwerke eine Photovoltaik-Anlage auf einer Schule in Berlin-Mitte offiziell in Betrieb. Bereits sechs der geplanten sieben Anlagen in dem Stadtbezirk sind bereits realisiert, wie die Berliner Stadtwerke mitteilten. Sie haben eine Gesamtleistung von 365 Kilowatt, wobei der erzeugte Solarstrom primär direkt in den Schulgebäuden verbraucht wird. Die Eigenversorgungsquote wird bei rund 77 Prozent erwartet.

Die Berliner Stadtwerke bieten den Schulen sogenannte Solar-Pakete an. Insgesamt seien darüber schon 49 Photovoltaik-Anlagen beauftragt worden. In der Regel stehen die Anlagen ein halbes Jahr nach Vertragsabschluss auf den Dächern, wie es von den Berliner Stadtwerken heißt. Sie installieren, warten und betreiben die Photovoltaik-Anlagen, die auf die Maximierung des Photovoltaik-Eigenverbrauchs ausgelegt sind. Die Bezirksämter verpachten die Schuldächer an die Stadtwerke für einen symbolischen Betrag und pachten anschließend die Photovoltaik-Anlagen. „Durch den eingesparten Netzstrom kosten die Anlagen den Bezirksämtern kein zusätzliches Geld“, heißt es von den Berliner Stadtwerken.

Neun Bezirke haben bereits ein solches Solar-Paket abgeschlossen. Neben Mitte werden so auch in Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Reinickendorf, Spandau, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick neue Photovoltaik-Anlagen auf Schulen gebaut. Mit Steglitz-Zehlendorf gebe es Einzelverträge für die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf Schulen. Zudem werde der Abschluss eines weiteren Solar-Pakets mit dem Bezirk Mitte derzeit vorbereitet.

Unlängst hatten die bayerischen Grünen eine Photovoltaik-Offensive für die insgesamt 4800 Schulen im Freistaat gefordert. Sie präsentierten auch gleich eine Kurzstudie der Münchener Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft (FFE) zum Nutzen einer solchen Investition. Diese ergab, dass auf den bayerischen Schulgebäuden Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 477 Megawatt installiert werden könnten. Dafür müssen etwa 500 Millionen Euro aufgewendet werden. Mit den Anlagen sparen die Schulträger Stromkosten in Höhe von 65 Millionen Euro im Jahr ein. Je nach angenommenem Zinssatz amortisieren sich die Anlagen innerhalb von acht bis neun Jahren.

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