Getec und Greencom Networks wollen alte elektrische Speicherheizungen durch neue, steuerbare Systeme ersetzen

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Derzeit versorgen in Deutschland mehr als fünf Millionen elektrische Speicherheizungen über 1,4 Millionen Haushalte mit Wärme. Hier liegt ein großes Potenzial für energiewirtschaftliche Systemdienstleistungen – bieten die Geräte doch eine Speicherkapazität von insgesamt 15 Terawattstunden pro Jahr. Allerdings ist kaum eine dieser Speicherheizungen in der Lage, digital zu kommunizieren. Eine Fernsteuerung, etwa über die Einbindung in ein Virtuelles Kraftwerk, ist damit unmöglich.

Ein neues Joint Venture von Getec – ein Energiedienstleister für Industrie und Immobilienwirtschaft  mit Stammsitz in Magdeburg – und Greencom Networks – ein Energie-IoT-Unternehmen mit Niederlassungen in München und im französischen Sophia Antipolis – namens Getec Green Heating sieht hier ein attraktives Geschäftsmodell: Die Partner wollen alte elektrische Speicherheizungen durch neue, steuerbare Systeme ersetzen.

Dabei konzentrieren sie sich auf Wohnungsunternehmen. Auf deren Liegenschaften entfällt nach Angaben der Unternehmen fast die Hälfte des Bestands an Speicherheizungen. Ihr Durchschnittsalter liegt bei über 20 Jahren – was geringe Wirkungsgrade, stetig steigende Energiekosten und wenig Komfort für die Mieter bedeute. Wohnungen mit einer alten Speicherheizung seien schwerer zu vermieten, so Michael Lowak, Segment CEO Immobilienwirtschaft der Getec Group.

Contracting-Angebot: Wärme als Service

Konkret bietet die Getec Green Heating GmbH ein Contracting-Produkt für Wärme als Dienstleistung an. Alte Speicherheizungen werden durch neue, digital angebundene und regelbare Speicherheizsysteme ersetzt. Mit dem Abschluss eines 15-jährigen Wärme-als-Service-Vertrages fallen keine Installationskosten an. Der Vertrag umfasst alle notwendigen Leistungen wie Hardware-Demontage und -Installation sowie Betriebsführung, Wartung und Abrechnung. Die Heizungen sollen mit Ökostrom betrieben werden. Nach Angaben von Getec-Manager Lowak soll das Angebot im Schnitt jährlich fünf Tonnen CO2 pro Wohnung einsparen.

Greencom Networks wiederum vernetzt mit seiner Energie-IoT-Plattform alle beteiligten Speicherheizungen, optimiert die Energieflüsse und sorgt für die Betriebsüberwachung der Heizungsanlagen inklusive des virtuellen Kraftwerks, in das die Elektroheizungen integriert werden. Über das virtuelle Kraftwerk können Greencom Networks und Getec die Last- und Speicherflexibilität der Anlagen zu nutzen.

Das Produkt ‚Wärme als Dienstleistung‘ schafft Vorteile für alle, meint Peter Müller-Brühl, COO der Greencom Networks AG: „Mieter genießen mehr Komfort und die Planungssicherheit eines langfristigen Vertrages mit einem festen Wärmepreis über Jahre. Wohnungsunternehmen steigern Immobilienwerte durch eine verbesserte Emissionsbilanz, und zwar ohne Zusatzkosten oder Mietausfälle durch Renovierungen oder Neuinstallationen.“ Und das Energiesystem gewinne eine zusätzliche dezentrale Speicherkapazität und vermarktbare Flexibilität.

 

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