100-Megawatt-Elektrolyseur von Sunfire soll spanische Keramikindustrie mit grünem Wasserstoff versorgen

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In der spanischen Region Valencia haben viele große Keramikhersteller ihren Sitz. Ein internationales Konsortium von 40 Organisationen aus Spanien, Deutschland, der Schweiz, Italien und Griechenland hat es sich jetzt zum Ziel gesetzt, die gesamte Wertschöpfungskette dieses industriellen Clusters zu dekarbonisieren, indem Erdgas in dem Projekt „Orange Bat“ durch grünen Wasserstoff ersetzt wird. Den dafür notwendigen alkalischen Druckelektrolyseur für 100 Megawatt soll das deutsche Cleantech-Unternehmen Sunfire liefern.

Die Keramikindustrie gilt als energie- und CO2-intensiver Industriesektor. Zu dem Konsortium gehören neben ETRA als Koordinator und den beiden Branchenverbänden ASCER und ANFFECC 26 industrielle Endverbraucher aus dem regionalen Keramik-Cluster der Comunitat Valenciana, außerdem die regionale Regierung, das Instituto Tecnológico de la Energía (ITA) sowie Partner wie Smartenergy, Sunfire und Enel Green Power. So soll das Leuchtturmprojekt die gesamte Wertschöpfungskette abdecken, von der Erzeugung und Speicherung des grünen Wasserstoffs über den Vertrieb bis zu den Endverbrauchern. Für die Finanzierung wurde ein Antrag im Rahmen des „Green Deal Call“ der EU eingereicht, um den Betriebsstart des Elektrolyseurs bis Anfang 2024 zu ermöglichen. Die Anlage soll in der Nähe von Castellón errichtet werden, wo sich 95 Prozent der keramischen Industrie Spaniens und 33 Prozent der CO2-Emissionen der Region Valencias konzentrieren.

Für Christian Pho Duc, Managing Director H2 Projects bei Smartenergy, wird grüner Wasserstoff als Ökosystem mit diesem Projekt wirklich Realität. Das Konsortium könne damit die Dekarbonisierung für eine Industrie ermöglichen, für die es bisher keine Lösung gegeben habe. Auch aus Sicht von Paola Brunetto, Head of Hydrogen Business Unit von Enel Green Power, ist grüner Wasserstoff die einzige wirklich nachhaltige Lösung, um die Dekarbonisierung solcher Sektoren zu unterstützen. „Die Herausforderung der Energiewende besteht darin, erneuerbare Energien in die Bereiche zu bringen, die weitgehend von Öl und Gas dominiert werden“, sagt Sunfire-CEO Nils Aldag. „Mit unseren Elektrolyselösungen helfen wir unseren Kunden, ein grünes Wasserstoff-Ökosystem zu entwickeln und ihren Kohlenstoff-Fußabdruck zu reduzieren.“

Getreu den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft soll „Orange Bat“ auch die Nebenprodukte des Elektrolyseurs verwerten, die im industriellen Prozess verbraucht oder erzeugt werden. Es soll also nicht nur Erdgas durch grünen Wasserstoff ersetzt werden, um CO2-Emissionen zu vermeiden. Zudem soll der erzeugte Sauerstoff zur Verbesserung des Brennprozesses verwendet und die erzeugte Wärme für die Beheizung von Industrie und Haushalten genutzt werden, um eine maximale Energieeffizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen.

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