Neue Initiative will Europas grüne Wasserstoff-Wirtschaft zu rasantem Wachstum verhelfen

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Am Montag ist die neue Initiative European Green Hydrogen Acceleration Center (EGHAC) gestartet. Sie strebt an, eine grüne Wasserstoff-Wirtschaft in Europa bis 2025 mit einem Marktvolumen von jährlich 100 Milliarden Euro aufzubauen, wie vom Initiator EIT Innoenergy bekanntgegeben wurde. In diesem Zuge sollen europaweit industrielle Großprojekte entstehen. Dies meint den Aufbau von Produktionskapazitäten im Gigawatt-Maßstab. Damit könnten bis zu 500.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze entlang der Wertschöpfungskette entstehen.

Unterstützung erhält EIT Innoenergy von Breakthrough Energy, einem 2015 von Bill Gates und weiteren privaten Investoren gegründeten Netzwerk, das die Energiewende beschleunigen will. Zudem wolle das neue Center mit weiteren bereits bestehenden Initiativen und Projekten der Wasserstoff-Wirtschaft kooperieren, hieß es weiter.

Erstes Ziel sei es, die Preisdifferenz zwischen fossilen Energieträgern und grünem Wasserstoff zu verringern. Damit würde er auch für den Einsatz in energieintensiven Industrieanwendungen attraktiver, die ansonsten nur schwer zu dekarbonisieren wären. Zudem sei grüner Wasserstoff als Speichermedium prädestiniert, um den Ausbau von Photovoltaik und Windkraft zu beschleunigen.

Insgesamt sechs Aufgabenfelder sind definiert, auf die sich EGHAC zunächst konzentrieren will. Dies ist erstens die Förderung und Umsetzung von großen Industrieprojekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette grünen Wasserstoffs. Zweitens gehe es um die Vernetzung mit weiteren Wertschöpfungsketten im Industrie- und Energiesektor. Auch technologische Weiterentwicklungen müssten beschleunigt und der Markt ausgebaut werden. Punkt fünf und sechs zielen auf die Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz sowie die Ausbildung und Qualifizierung von Fachkräften ab.

„Die großflächige Vermarktung grünen Wasserstoffs ist absolut notwendig, wenn Europa sein ehrgeiziges Ziel erreichen möchte, bis 2050 der erste emissionsfreie Kontinent zu werden“, sagte Jacob Ruiter, Vorstandsmitglied bei EIT Innoenergy. Die Initiative werden mit Nachdruck an den definierten Zielen und Aufgaben arbeiten. „Zügiges Handeln ist entscheidend“, so Ruiter weiter. Als Blaupause für eine erfolgreiche Marktentwicklung könne die Europäische Batterieallianz dienen, in der sich EIT Innogenergy ebenfalls engagiert. Diese habe innerhalb kürzester Zeit große Erfolge verzeichnet. Der europäische Batteriemarkt werde ein prognostiziertes Marktvolumen von rund 250 Milliarden Euro 2025 über alle Wertschöpfungsketten hinweg erreichen, hieß es weiter.

„Dank des Green Deal der Europäischen Union sind die politischen Startbedingungen für das European Green Hydrogen Acceleration Center ideal“, erklärte Ann Mettler, Senior Director bei Breakthrough Energy. „Wir wollen mit dem Zentrum die Möglichkeit schaffen, grünen Wasserstoff im großen Stil für eine umfassende Dekarbonisierung der europäischen Industrie einzusetzen: durch eine Reihe richtungsweisender Großprojekte, durch die Initiierung einer neuen Generation von Public-Private-Partnerships und den schnellen Ausbau der Produktion vom Mega- auf den Gigawattbereich.“

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