Enapter will mehr als 100.000 Wasserstoff-Elektrolyseure pro Jahr bauen

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Bis zu 300 qualifizierte Arbeitsplätze sollen auf dem neuen „Enapter Campus“ im nordrhein-westfälischen Saerbeck entstehen: Enapter will dort eine Massenproduktion für seine Wasserstoff-Elektrolyseure aufbauen und mehr als 100.000 Geräte pro Jahr fertigen. Für die Finanzierung dieser Massenproduktion hatte das Unternehmen im März ein Crowdinvesting für Privatanleger gestartet. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, soll zudem die bereits im italienischen Pisa bestehende Serienproduktion weiter ausgebaut werden und die Produktionskapazitäten ergänzen.

In der automatisierten Massenfertigung in Saerbeck sieht Enapter die zentrale Voraussetzung, grünen Wasserstoff weltweit auch wirtschaftlich konkurrenzfähig zu fossilen Energieträgern zu machen und in den benötigten Mengen bereitzustellen. Dem Unternehmen zufolge sollen die Produktion sowie der Betrieb des Campus nachhaltig sein. Dafür soll das Betriebsgelände vollständig mit erneuerbaren Energien aus den Saerbecker Photovoltaik-, Wind- und Biomasseanlagen sowie aus eigenen Solaranlagen und Wasserstoffspeichern betrieben werden. Zudem seien verschiedene Zero-Waste-Ansätze und eine Anlage für das Recycling von Altelektrolyseuren geplant.

Enapter zufolge nutzen bereits Unternehmen aus 33 Ländern seine AEM-Elektrolyseure, um fossile Brennstoffe durch grünen Wasserstoff zu ersetzen. AEM steht für Anion Exchange Membrane beziehungsweise Anionen-Austausch-Membran. Damit unterscheiden sich Enapters Geräte, welche etwa die Größe einer Mikrowelle haben, von den PEM-Elektrolyseuren mit Protonen-Austausch-Membranen auf dem Markt. Der Vorteil sei, dass bei der Enapter-Technologie keine Säuren zum Einsatz kommen, die stark korrodierend wirken. Dadurch würden für die Elektroden keine teuren Edelmetalle benötigt.

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart sieht in der Ansiedlung der Fabrik einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Wasserstoffland. Noch in diesem Herbst will die Landesregierung laut Pinkwart einen Fahrplan vorlegen, um die Wasserstoff-Technologie gemeinsam mit der Wirtschaft weiter voranzutreiben.

Den Baubeginn auf dem 76.000 Quadratmeter großen Gelände in Saerbeck, das etwa 30 Kilometer nördlich von Münster liegt, plant Enapter für Anfang 2021. Die Fertigstellung und der Beginn der Produktion sollen 2022 erfolgen.

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