Im Juli 2020 begann die Installation der insgesamt 1872 Solarmodule auf dem Baggersee nahe Weeze. Im September ist die schwimmende Photovoltaik-Anlage mit 750 Kilowatt Leistung ans Netz gegangen, die Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart nun feierlich einweihte. Es sei die bislang größte Anlage dieser Art in dem Bundesland, hieß es vom Projektentwickler Rheinland Solar. Gemeinsam mit dem Partner Hülskens habe man Neuland betreten, da es für beide Unternehmen die erste schwimmende Photovoltaik-Anlage gewesen sei. Der Projektpartner hat die schwimmende Unterkonstruktion für die Solarmodule selbst konzipiert und gebaut.
Die 750-Kilowatt-Anlage soll künftig rund 637.000 Kilowattstunden Solarstrom jährlich erzeugen. Wegen des Kühlungseffekts des Wassers falle der Ertrag der Module höher aus als bei vergleichbaren Dachanlagen. 75 Prozent des erzeugten Solarstroms könnten direkt vor Ort vom angrenzenden Kieswerk genutzt werden, das von Hülskens-Unternehmensgruppe betrieben wird. Es sollen Saugbagger und Siebmaschinen versorgt werden, wie es weiter hieß. An den Wochenenden werde der erzeugte Solarstrom ins Netz eingespeist. Die Unternehmen rechnen damit, dass sich die schwimmende Photovoltaik-Anlage in etwa sechs Jahren amortisiert hat.
„Wir haben bei der Planung und Installation unserer ersten Floating-Anlage viel Knowhow aufgebaut und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Wir sind bereits mit unserem Projektpartner Hülskens bezüglich der nächsten schwimmenden Anlage in Ostdeutschland im Gespräch“, sagte Oliver Loritz, Geschäftsführer von Rheinland Solar. Auch betreibe Hülskens nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern deutschlandweit Kieswerke.
Pinkwart erklärte bei der Einweihung, er wünsche sich mehr Projekte mit solch einer Innovationskraft. Es sei „extrem wichtig“ auch alternative Flächen zu Hausdächern für die Photovoltaik zu nutzen, um die Klimaziele zu erreichen. In anderen Ländern seien Solaranlagen auf Seen bereits Standard.
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Man fragt sich schon, warum es bei jedem Projekt auf Seen einer Neuentwicklung der Unterkonstruktion bedarf. Wenn wenigstens ein technischer Fortschritt dabei herauskäme, z.B. dass die Anlagen sich mit der Sonne mitdrehen. Nicht als Ganzes sondern Insel für Insel. Das würde die Ausbeute wesentlich erhöhen und auch das Erzeugungsprofil besser an den Bedarf anpassen. Schaut man sich das derzeitige Einsatzprofil der Pumpspeicherkraftwerke an, dann liegt deren Hauptbeschäftigung zur Zeit morgens und Nachmittags, wenn jeweils die Photovoltaik noch nicht bzw. nicht mehr genug liefert. Diese Löcher ließen sich mit einer nachgeführten PV zielgerichtet füllen.