BNEF: Photovoltaik dominierte 2019 den Zubau von Kraftwerkskapazitäten weltweit

Photovoltaik-Anlage in Kasachstan

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118 Gigawatt betrug der weltweite Photovoltaik-Zubau im Jahr 2019. Nach Zahlen vom BNEF hat die Photovoltaik damit bei den neu errichteten Kraftwerkskapazitäten alle anderen Technologien übertroffen. Dem erstmals herausgegebenen Bericht „Power Transition Trends 2020“ zufolge hat die Photovoltaik zudem in den vergangenen zehn Jahren enorme Fortschritte gemacht: Die gesamte installierte Kapazität ist demnach von 43,7 Gigawatt im Jahr 2010 auf 651 Gigawatt zum Jahresende 2019 gestiegen. Damit habe die Photovoltaik auch die Windkraft übertroffen, die Ende 2019 auf 644 Gigawatt kam, und belege inzwischen in der weltweiten Betrachtung den vierten Platz hinter Kohle (2089 Gigawatt), Gas (1812 Gigawatt) und Wasserkraft (1160 Gigawatt).

Wie BNEF weiter mitteilt, haben 2019 insgesamt 81 Länder mindestens 1 Megawatt Photovoltaik installiert. Photovoltaik und Windkraft zusammen hätten mehr mehr als zwei Drittel der 265 Gigawatt weltweit neu installierten Kapazität im Jahr 2019 ausgemacht; 2010 sei der Anteil weniger als ein Viertel gewesen. Und während sich in der ersten Hälfte der 2010er Jahre der Zubau von Photovoltaik und Windkraft hauptsächlich auf wohlhabendere Länder konzentriert habe, habe sich das in letzter Zeit geändert. Seit 2016 habe in einer Gruppe von Nicht-OECD-Staaten sowie Chile, Kolumbien, Mexiko und der Türkei Wind und Sonne einen Großteil des jährlichen Zubaus ausgemacht.

 

Die dominierende Technologie bei neu installierten Kapazitäten zur Stromerzeugung in den Jahren 2010 (links) und 2019 (rechts).

Grafik: BNEF

„Ein starker Rückgang der Kosten für Solaranlagen hat diese Technologie für Haushalte, Unternehmen und Stromnetze allgemein verfügbar gemacht“, so Luiza Demôro, BNEF-Analystin und Hauptautorin der Studie. „Photovoltaik ist heute wirklich allgegenwärtig und ein weltweites Phänomen.“ BNEF erwartet, dass der Markt weiter wachsen wird und 2022 etwa 140 bis 178 Gigawatt Photovoltaik zugebaut werden.

Auch zur Stromerzeugung aus Kohle liefert der Report Daten. Demnach sank der Anteil des Kohlestrom von 2018 zu 2019 um drei Prozent – der erste Rückgang seit 2014/15. 2019 seien weltweit mehr Kohlekraftwerke am Netz gewesen als 2010, allerdings würden die Kraftwerke seltener laufen. Die durchschnittliche Auslastung von Kohlekraftwerken ist laut BNEF von 57 Prozent im Jahr 2010 auf 50 Prozent im Jahr 2019 gesunken. Dennoch sei 2019 mit 9200 Terawattstunden 17 Prozent mehr Kohlestrom erzeugt worden als 2010. Und auch die Zahl neuer Kohlekraftwerke steigt: Während 2019 neue Kohlekraftwerke mit insgesamt 19 Gigawatt gebaut wurden, waren es 2019 weltweit 39 Gigawatt neue Kohle-Kapazität.

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