Grün Power: Community mit ausgeförderten Photovoltaik-Anlagen

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Derzeit wird viel diskutiert, wie es für die Photovoltaik-Anlagen weiter geht, die ab dem 1. Januar 2021 nach 20 Jahren Förderung aus dem EEG fallen. Derzeit gibt es noch keine gesetzliche Regelung, die einen sinnvollen Weiterbetrieb dieser Photovoltaik-Anlagen sicherstellt. Nach geltendem Recht würden die Betreiber zu „wilden Einspeisern“, wenn sie den Solarstrom einfach weiter ins Netz einspeisten, ohne sich einen Abnehmer oder Direktvermarkter zu suchen. Außerdem würde für die Anlagen bis 10 Kilowatt Leistung das Eigenverbrauchsprivileg entfallen, bedeutet also der Eigenverbrauch würde mit EEG-Umlage belastet.

Verschiedene Akteure am Markt wollen den Betreibern dieser Anlagen nun eine Perspektive für den Weiterbetrieb schaffen. Zuletzt kündigte Sonnen an, seine Community für diese Post-EEG-Anlagen öffnen zu wollen. Zuvor hatte es auch gemeinsam mit Senec, EnBW und EnviaM ein Direktvermarktungskonzept für diese ausgeförderten Anlagen veröffentlicht. Nun erklärte der Mainzer Ökostromversorger Grün Power, dass er eine bundesweite Gemeinschaft von ausgeförderten Photovoltaik­-Anlagen schaffen wolle. Das Konzept sehe vor, den Solarstrom zu einem fairen Preis abzunehmen. Der Marktwert werde an die Betreiber weitergegeben, sagte Josef Werum, geschäftsführender Gesellschafter der grün.power GmbH, auf Anfrage von pv magazine. Zudem sollen die Gebühren für die Direktvermarktung für Post-EEG-Anlagen entfallen. Die Teilnehmer an der sogenannten „grün.power-Community“ erhielten zudem für den restlichen Bedarf noch echten Ökostrom, der direkt aus Photovoltaik-Anlagen, Windrädern und Wasserkraftwerken in Deutschland komme, hieß es weiter.

Bei vielen der Photovoltaik-Anlagen, die in den nächsten Jahren aus der EEG-Förderung fallen, handelt es sich um sogenannte Volleinspeiser. Grün Power will den Anlagenbetreibern mit seinem Konzept auch Photovoltaik-Eigenverbrauch ermöglichen. „Wir wollen unseren Beitrag leisten, damit die Pioniere der Photovoltaik ihre funktionstüchtigen Solaranlagen nicht abschalten müssen“, erklärt Werum weiter. Auf der Website könnten sich die Betreiber für das Konzept registrieren.

Möglich wird die „grün.power-Community“ durch die Muttergesellschaft In Power. Als Direktvermarkter für erneuerbare Energien hat es die notwendige Infrastruktur aufgebaut und wird sie für das Konzept bereitstellen, wie es weiter hieß. Zum Testen des Angebots vor 2021 haben die beiden Unternehmen bereits vor einigen Monaten eine Photovoltaik-Anlage, die sich auf dem Dach des Mainzer Firmensitzes befindet, auf der EEG-Förderung genommen. Dabei sei auch das Prosumer-Konzept angewendet worden, sprich es findet Eigenverbrauch statt.

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