Weitere 100 Millionen Euro Förderung für Batterieforschung in Deutschland

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Das Bundesforschungsministerium hat weitere 100 Millionen Euro in die Batterieforschung an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen investiert. Die Mittel würden auf vier Batterie-Kompetenzcluster verteilt, die alle Teil des Dachkonzepts „Forschungsfabrik Batterie“ seien, hieß es am Mittwoch aus dem Ministerium in Berlin. Sie sollten dazu beitragen, die Batterieforschung in Deutschland entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu stärken. „Die Batterie ist für unseren Innovations- und Wirtschaftsstandort von vielfältiger Bedeutung. Deshalb hat mein Ministerium die Batterieforschung am Standort Deutschland und den Transfer in die industrielle Anwendung konsequent gestärkt“, erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Nach ihrer Auffassung ist Deutschland „mittlerweile wieder im besten Sinne ein ‚Hotspot‘ in der Batterieforschung“.

Jeweils etwa 30 Millionen Euro gibt es für die Projekte „Intelligente Batteriezellproduktion“ (InZePro) und „Recycling/Grüne Batterie“ (greenBatt). Rund 20 Millionen Euro fließen an die Projekte „Batterienutzungskonzepte“ (BattNutzung) und „Analytik / Qualitätssicherung“ (AQua). Alle Forschungsprojekte unterstützen den Transfer in die industrielle Anwendung, wie es vom Ministerium weiter hieß.

Im Fokus von „InZePro“ stehe die Erhöhung und Flexibilisierung der Zellproduktion durch eine ganzheitliche Optimierung des Produktionssystems und Industrielösungen 4.0. Daran beteiligt sind federführend die Technische Universität (TU) München, Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die TU Braunschweig und die RWTH Aachen. Für die Batterie-Recyclingkonzepte arbeiten die TU Braunschweig, das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme und die RWTH Aachen zusammen. Ziel von „BattNutzung“ ist ein tieferes Verständnis von Batteriezuständen und -verhalten sowie die sinnvolle Zweitnutzung. Daran forschen die RWTH Aachen, die TU München und das Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie zusammen. Beim Projekt „AQua“ geht es vor allem um die Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Lebensdauer sowie die Sicherheit der Batterien. Darum kümmern sich des ZSW, das KIT und die TU München. Insgesamt seien deutschlandweit mehr als 40 Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen an den Kompentenzclustern beteiligt. Offiziell starten sie im Oktober mit ihrer Arbeit.

Auf den Forschungsergebnissen aufbauend soll dann die industrielle Produktion erforscht und mit der Industrie umgesetzt werden, wie es weiter heißt. Auch dazu gebe es bereits drei Kompetenzcluster zu den Themen Batteriezellproduktion „ProZell“, Festkörperbatterien „FestBatt und Batteriematerialien „ExcellBattMat“.

Die Entscheidung des Bundesforschungsministeriums vor gut einem Jahr, die „Forschungsfabrik Batteriezelle“ am Standort Münster anzusiedeln, hatte im vergangenen Jahr für einiges Aufsehen und Kritik gesorgt. Die Südländer Bayern und Baden-Württemberg hatten sich im Vorfeld der Vergabe große Hoffnungen auf den Zuschlag gemacht. Recherchen des „Spiegels“ zeigten, dass die Kritik am Ministerium nicht ganz zu Unrecht aufkam.

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