Centrica und Enovos vereinbaren PPA für förderfreien Solarpark in Schleswig-Holstein

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Centrica Energy Trading und Enovos Deutschland haben ein Power Purchase Agreement (PPA) mit zehn Jahren Laufzeit für einen förderfreien Solarpark in Deutschland vereinbart. Wie Enovos auf Anfrage von pv magazine mitteilt, steht die Vier-Megawatt-Freiflächenanlage in der Gemeinde Barlt in Schleswig-Holstein. Der Vertrag sieht demnach vor, dass Centrica den Solarstrom an Enovos liefert. Das Unternehmen will die Energie dann an seine Industriekunden sowie an Stadtwerke weiterverkaufen. Zu den ausgehandelten Preisen machten Enovos und Centrica keine Angaben.

Centrica stuft den Solarpark in Barlt und den abgeschlossenen PPA als ersten Schritt hin zum Aufbau eines Portfolios mit Projekten ein, die außerhalb des EEG realisiert werden können. Der Zugang zu Strom aus erneuerbaren Quellen über PPAs sei besonders für Betriebe und Versorgungsunternehmen mit ambitionierten Klimazielen attraktiv. „Sowohl für die Entwickler als auch für uns als Energiehandelsunternehmen ist dies eindeutig die Zukunft der erneuerbaren Energien in Europa“, sagt Jens Tang, Head of Route-to-Market and Origination bei Centrica Energy Trading.

Diese Sicht teilt Tobias Schuh, Head of Product and Service Development bei Enovos Deutschland. Er beobachtet unter den Enovos-Kunden ein spürbar steigendes Interesse an Strom aus erneuerbaren Energien – zum einen im Rahmen von Richtlinien zur Vermeidung von CO2-Emissionen, zum anderen aber auch angesichts der Möglichkeit von PPAs, den bezogenen Strom einer konkreten Erzeugungsanlage zuzuweisen. Wie Schuh gegenüber pv magazine erläutert, fremdeln Unternehmen jedoch noch ein wenig mit dem Modell PPA. „Das ist ein neues Modell für die Stromversorgung. Und bis sich in Unternehmen neue Modelle durchsetzen, braucht es Zeit“, erläutert Schuh. Zwar erfülle ein solches Projekt die hohen Versorgungsstandards auf dem Strommarkt. Aber einige Aspekte seien ungewohnt. Schuh: „Der Preis für erneuerbaren Strom über einen PPA ist etwas höher als bei einem konventionellen Stromvertrag – das muss ein Unternehmen bewusst wollen. Zudem laufen einige Prozesse etwas anders. Und außerdem schwanken die Strommengen, die die Erneuerbaren-Anlage erzeugt, so dass Unternehmen im Vorfeld nie ganz genau kalkulieren können, wieviel Strom aus anderen Quellen sie eventuell noch zukaufen müssen.“ Technisch oder organisatorisch sei das alles kein Problem, müsse aber bedacht und besprochen werden. Grundsätzlich seien PPAs jedoch ein zukunftsfähiger und vielversprechender Weg zur Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen.

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