Baden-Württemberg fördert Demonstrationsprojekt zum Einsatz von Speichern in Verteilnetzen

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Mit ihrem Projekt „Storage in the Loop – StiL“ wollen das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Fraunhofer Institut für Chemische Technologien (ICT) auf der Verteilnetzebene untersuchen, ob mit Hilfe von Speichertechnologie ein Anteil von 80 Prozent an erneuerbaren Energien erreicht werden kann – und zwar nicht bilanziell, also durch den Einkauf von Grünstromzertifikaten im Ausland, sondern als tatsächliche Leistung aus benachbarten Netzgebieten. Dafür erhalten die beiden Partner jetzt fast 400.000 Euro aus dem Förderprogramm „Demonstrationsvorhaben Smart Grids und Speicher“, welches das Land Baden-Württemberg aufgelegt hat. Die in diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse sollen das Land auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Energieversorgung bis zum Jahr 2050 unterstützen.

„Unsere Energieversorgung wird nicht nur regenerativer, sie wird auch dezentraler – und damit deutlich komplexer“, erklärt der Amtschef des baden-württembergischen Umweltministeriums, Ministerialdirektor Helmfried Meinel. „Damit Angebot und Nachfrage auch weiterhin zu jeder Zeit im Einklang stehen, brauchen wir intelligente Netze.“ Die Technologien dafür stünden bereit, so Meinel. Jetzt gelte es zu zeigen, dass sie in der Praxis funktionieren und an den Markt können.

Mit dem Förderprogramm „Demonstrationsprojekte Smart Grids und Speicher“ unterstützt das Umweltministerium Machbarkeitsstudien und Demonstrationsprojekte, die noch nicht die Marktreife erlangt haben, aber schon über die reine Entwicklung hinaus sind. Die geförderten Projekte sollen zeigen, dass sie in der Praxis funktionieren und sich so später leichter am Markt durchsetzen. Seit dem Start des Programms vor gut vier Jahren hat das Ministerium insgesamt 19 Demonstrationsprojekte mit knapp 6,2 Millionen Euro gefördert. Vier Projekte sind bereits erfolgreich abgeschlossen. Das Förderprogramm hat ein Gesamtvolumen von zehn Millionen Euro und läuft bis Ende 2019. Anträge konnten letztmalig bis 15. April eingereicht werden.

Zu den im Rahmen dieses Programms geförderten Vorhaben zählt zum Beispiel das Projekt „FELSEN“ des Instituts für Energieübertragung und Hochspannungstechnik an der Universität Stuttgart. Darin wird untersucht, inwiefern Logistikzentren dazu geeignet sind, Flexibilität für die Stromnetze bereitzustellen, erneuerbare Energien einzusetzen und Elektromobilität einzubinden.

Das ebenfalls geförderte Projekt „SoLAR“ soll aufzeigen, wie eine hohe Einspeisung fluktuierender erneuerbarer Energien dezentral geregelt werden kann, ohne das Netz verstärken oder ausbauen zu müssen. Die Stadtwerke Radolfzell simulieren dabei gemeinsam mit dem Europäischen Institut für Energieforschung EIFER und dem International Solar Energy Research Center Konstanz e. V. in einer Machbarkeitsstudie ein Regelungsverfahren ohne Lastgangmessung.

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