In keinem Februar bisher haben Photovoltaik- und Windkraftanlagen soviel Strom produziert wie in diesem Jahr. Die Erzeugung der Photovoltaik-Anlagen fiel mit 2,2 Milliarden Kilowattstunden dem IWR zufolge rund 20 Prozent höher aus als im Vorjahr. Die rund 130 Sonnenstunden waren fast doppelt soviel wie das normale langjährige Mittel. Die Windkraftanlagen kamen sogar auf ein Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und speisten fast 11 Milliarden Kilowattstunden ein.
Doch all dies ließ das EEG-Konto kalt, aus dem die Übertragungsnetzbetreiber die Vergütungen für die Betreiber der Photovoltaik- und Windkraftanlagen finanzieren. Der Kontostand erreichte Ende Februar mit 5.696.059.727,74 Euro einen neuen Rekordhöchststand. Der Überschuss wuchs damit um fast 613 Millionen Euro weiter an – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar stärken. Zum liegt der Überschuss rund 800 Millionen Euro höher als vor Jahresfrist. Die Marke von sechs Milliarden Euro dürfte das EEG-Konto in diesem Jahr voraussichtlich locker schaffen – wohlgemerkt sechs Milliarden Euro im Plus. Der Höchststand ist für April zu erwarten. Vor einem Jahr betrug der Überschuss zu diesem Zeitpunkt: 5.638.768.359,13 Euro.
Während in der vergangenen Woche der stürmische Wind bereits zweimal für mehrere aufeinanderfolgende Stunden für negative Preise an der Strombörse sorgt, war dieses im Februar nicht zu verzeichnen. Bei sieben aufeinanderfolgenden Stunden mit negativen Börsenpreisen werden die Vergütungen für Anlagen in der verpflichtenden Direktvermarktung nicht gezahlt.
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Eine schwierige Zwickmühle für Herrn Altmaier. Wenn er die EEG-Umlage stärker gesenkt hätte, hätte man im Zuge der Kohleaisstiegsverhandlungen wohl doch zu viele Argumente pro Energiewende gehabt. Die Mär des teuren EEG-Stroms müsste ja erhalten bleiben.
So viel Geld auf einem Haufen, das schreit förmlich nach Zweckentfremdung.
Wenn morgen Neuwahlen wären, würden die Grünen dann sicherlich das Energieressort besetzen und vermutlich als erstes die EEG-Umlage senken. Was für ein Start….
Tim Wolf sagt:
So viel Geld auf einem Haufen, das schreit förmlich nach Zweckentfremdung.
@ Tim Wolf
Mich wundert schon immer, dass diese monetäre Spielwiese der Netzbetreiber, so ungehindert, zu Lasten der Verbraucher, und zum Nachteil der gesamten Energiewende, betrieben werden kann.
Es fallen für diese Milliarden ja auch noch Strafzinsen an.
Siehe hier:
http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/oekostrom-umlage-stromkunden-zahlen-strafzinsen-fuer-netzbetreiber-a-1158290.html
Nach einer Übersicht der vier Netzbetreiber flossen dafür allein bis Juni rund 820 000 Euro ab.
Die EEG Umlage könnte – wenn überhaupt – eine 3 vorm Komma haben, wenn Lobbyisten 2010 nicht die EEG Neuordnung konstruiert hätten.
Der Ex Chef vom Fraunhofer Institut nennt es im folgenden Video, größte Schweinerei der Energiewirtschaft.