Österreich kürzt Förderung für kleine Photovoltaik-Anlagen erneut

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In Österreich ist am Freitag die vorerst letzte Runde der Investförderung des Klima- und Energiefonds gestartet. Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) kritisiert, dass die Förderung für Photovoltaik-Anlagen auch in diesem Jahr gekürzt wurde. Der Investitionszuschuss ist für freistehende sowie gebäudeintegrierte und Dach-Anlagen bis fünf Kilowatt sowie Gemeinschaftsprojekte bis 50 Kilowatt vorgesehen. Die Förderpauschale liegt für die freistehenden und Dachanlagen bei 250 Euro pro Kilowatt, während es für BIPV-Anlagen 350 Euro pro Kilowatt gibt.

„Zu unserem Bedauern wurden die Fördermittel für PV-Kleinanlagen auch dieses Jahr erneut gekürzt“, erklärte PVA-Geschäftsführerin Vera Immitzer. „Dieses wiederholte Herunterschrauben des Förderbudgets ist bei gleichzeitiger Aufgabenstellung von 100 Prozent erneuerbarer Stromerzeugung bis 2030 sowie der Ankündigung eines 100.000 Dächerprogramms kontraproduktiv und lässt an den postulierten Zielen der Regierung zweifeln.“ Wegen der reduzierten Fördersätze könnten zwar etwa gleich viele Anlagen wie im Vorjahr unterstützt werden. Es seien allerdings nicht genug, wenn Österreich den für das 100-Prozent-Ziel notwenigen Ausbau auf 15 Gigawatt installierte Photovoltaik-Leistung bis 2030 erreichen will.

Im Vorjahr war das Budget bereits nach drei Monaten ausgeschöpft. Der Verband erwartet auch in diesem Jahr, dass die Mittel „im Rekordtempo abgerufen“ werden. „Gerade Kleinanlagen, für die diese Förderung ein wichtiger Impuls zur Anlagenerrichtung ist, fehlen damit für den dringend notwenigen PV-Ausbau. Photovoltaik ist vor 20 Jahren aus einer Basisbewegung entstanden, die von dieser Budgetkürzung am stärksten betroffen ist“, so Immitzer weiter.

Die Regierung in Wien arbeitet derzeit an einem Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG). Es soll ab 2020 den Grundstein für das 100-Prozent-Ziel legen. Der PVA fordert, dass das Fördersystem so umgestaltet werden muss, dass ein großer Zubau in allen Marktsegmenten möglich wird.  „Nur durch zielgerichtete Rahmenbedingungen für die unterschiedlichen PV-Anwendungen, angefangen bei privaten Anlagen, über gewerbliche und gemeinschaftliche Anlagen bis hin zu Freiflächenanlagen, ist eine ambitionierte Entwicklung möglich“, ist Immitzer überzeugt.

Entscheidend für den Erfolg der Energiewende sei die Konkretisierung der Gesetzesinhalte. Gut gemeinte Eckpunkte reichten nicht aus. Im Zuge ihrer Energiestrategie für 2030 hat die österreichische Regierung ein 100.000 Dächerprogramm versprochen. Es soll im EAG enthalten sein.

Am 11. März wird zudem noch die nächste Runde der Photovoltaik-Speicherförderung eröffnet. Ab dann können die Anträge bei der Förderstelle OeMAG eingereicht werden. Wie im Vorjahr stehen auch 2019 in zwei Runden insgesamt 15 Millionen Euro für diese Förderung zur Verfügung, davon mindestens neun Millionen Euro für Photovoltaik-Anlagen. Einen Überblick über die landesweiten und regionalen Fördermöglichkeiten für Photovoltaik-Anlagen und Speicher bietet PVA auf seiner Website.

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