Fraunhofer ITWM steuert weitgehend autarke Siedlung schwimmender Häuser

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Bereits Ende vergangenen Jahres sind die ersten sieben schwimmenden Häuser an ihren Platz in einem  Kanal nördlich von Amsterdam gezogen worden. Die nächsten werden in diesem Frühjahr folgen. Das war der Startschuss für ein Projekt, an dessen Ende eines der nachhaltigsten schwimmenden Quartiere in Europa stehen soll. Es hat den Namen „Schoonschip“ – zu Deutsch „Klar Schiff“ und entsteht unter anderem mit Unterstützung des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM in Kaiserlautern.

Die Energiegenossenschaft mit 30 Häusern und 47 Wohnungen wird ein eigenes Microgrid betreiben. Alle schwimmenden Häuser sind dabei mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Dazu werden Batteriesysteme und Wärmepumpen als Speicher genutzt. Alle Häuser sind untereinander vernetzt. Um die Versorgung in Spitzenlastzeiten und an sonnenarmen Tagen sicherzustellen besteht, besitzt das Wohnprojekt auch einen Anschluss an das kommunale Stromnetz. Dieser sei mit 135 Kilowatt relativ klein für die Anzahl der Wohnungen, wie es vom Fraunhofer ITWM heißt. Deswegen werden das Energiemanagement „Amperix“ der Forscher eingesetzt. Die selbst entwickelte Plattform für Microgrids und Energie-Communitys übernehme die Steuerung flexibel nach der Verfügbarkeit des Solarstroms sowie die Koppelung mit Batteriespeicher und Wärmepumpen. „Amperix“ ermögliche die Lastverschiebung und das Abfangen von Verbrauchsspitzen, so die Forscher.

Der Demonstrator „Schoonschip“ bei Amsterdam verfolgt das Ziel der maximalen Autarkie.

Foto: Centrum Wiskunde & Informatica (CWI)

„Schoonschip“ gehört zum deutsch-niederländischen Forschungsprojekt „Grid-Friends“, dass sowohl von ERA-Net Smart Grids Plus als auch dem Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird. Dabei gehe es vorrangig um die Optimierung von Koordinationsmechansimen zwischen einzelnen Energieverbrauchern und -erzeugern. Zu den weiteren Projektpartner gehören neben dem Fraunhofer ITWM auch das Karlsruher Unternehmen Evohaus sowie Centrum Wiskunde & Informatica und Spectral aus den Niederlanden.

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