Polarstern setzt Photovoltaik-Mieterstromprojekte in Freiburg um

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Die Freiburger Stadtbau GmbH setzt derzeit mehrere Photovoltaik-Mieterstromprojekte im Stadtgebiet um. Diese beziehen sich auf Neubauten und Bestandsgebäude. Unterstützt werden die Städtebauer von dem Münchner Unternehmen Polarstern. Bis Ende des Jahres sei vorgesehen, zwölf Wohngebäude mit gesamt 72 Wohnungen zu sanieren und dabei um 24 weitere Wohnungen aufzustocken. Über zwölf miteinander vernetzte Photovoltaik-Mieterstromanlagen, mit einer Gesamtleistung von 320 Kilowatt, soll ein Großteil des benötigten Stroms erzeugt werden, wie es von Polarstern am Dienstag hieß.

Die Investitionssumme, die von dem Unternehmen getragen wird, liegt bei knapp 500.000 Euro, wie das Unternehmen auf Nachfrage von pv magazine erklärte. Nach den aktuellen Planungen soll für die Projekte auch der Mieterstromzuschlag beantragt werden. „Mit umgerechnet drei Kilowatt pro Haushalt ist es eine große Anlage. Wir rechnen damit, dass bei hoher Teilnahmequote rund 34 Prozent des erzeugten Stroms direkt vor Ort genutzt werden und eine Stromautarkie von 45 Prozent erreicht wird“, erklärt Florian Henle, Geschäftsführer des Münchner Ökoenergieversorgers. Insgesamt könnten durch den verringerten Netzbezug die Stromkosten für die Mieter deutlich gesenkt werden.

Allerdings besteht keine Verpflichtung für die Mieter, den Solarstrom zu beziehen. Die Teilnahmequote sei gerade bei Bestandsgebäuden eine der großen Herausforderungen. Eine hohe Quote von mindestens 50 Prozent ist zugleich auch wichtig für den Erfolg des Projekts, wie es von Polarstern auf Nachfrage von pv magazine weiter heißt. Auch Andreas Horn vom Beratungsbüro Energiewendeplaner, der die Freiburger Stadtbau bei der Ausschreibung des Projektes in Freiburg-Haslach beraten hat, bestätigt dies: „Nur so kann ein hoher Anteil des erzeugten Stroms auch vor Ort genutzt werden und die Stromkosten entsprechend sinken.“

Die Freiburger Stadtbau GmbH hat noch viel größere Pläne für die Zukunft. 2000 neue Wohnung sollen bis 2025 gebaut und 440 Mietwohnungen saniert werden. Dabei werde bei Baumaßnahmen in Neubau und Bestand kommunaler Liegenschaften inzwischen grundsätzlich geprüft, ob zum mit einem Blockheizkraftwerk oder mittels Fernwärme geheizt werden könne, und zum anderen, ob im Gebäude Photovoltaik sinnvoll sei. „Das ist ein starkes Signal auch für andere Städte“, sagt Andreas Horn weiter.

Polarstern-Geschäftsführer Florian Henle sieht noch viel mehr Möglichkeiten. „Photovoltaik und Mieterstrom lässt sich perfekt mit Blockheizkraftwerken, Elektromobilitätskonzepten und Sharing-Modellen kombinieren“, sagt er. Mieterstrom übernehme eine immer aktivere Rolle bei der städtischen Entwicklung. „Dank der technologieoffenen Schnittstellen können so weitere Dienstleistungen und Anlagen in Mieterstromprojekte integriert, die Energieeffizienz gesteigert und die CO2-Emissionen gesenkt werden“, so Henle weiter.

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