Gegenwärtig haben wir in Deutschland Dürre und Hitze in einer noch nie dagewesenen Qualität. Man möchte meinen, dass – analog zum GAU in Fukushima, der die Erneuerung des Atomausstiegs bewirkte – dieses unmittelbare Spürbarwerden des Klimawandels ebenfalls einen energiepolitischen Aufbruch auslöst: Endlich Schluss mit der Hinauszögerung des Kohleausstiegs, Bremsen los für die Erneuerbaren!
Das Gegenteil ist der Fall
Netzbetreiber sind zwar heilfroh, dass die Photovoltaik die Stabilität sichert, da Kühlwassermangel die Wetterabhängigkeit von Atom- und Kohlekraftwerken offenkundig macht, doch Energieminister Peter Altmaier (CDU) freut sich über etwas ganz anderes: beim Windkraftbauer Enercon werden 132 Beschäftigte entlassen, insgesamt sollen in Deutschland mehr als 800 Arbeitsplätze abgebaut werden. Laut Altmaier schützt das vor Strompreiserhöhung!
Im Unterschied hierzu kann sich die kanadische Firma „Central European Petroleum GmbH“ (CEP), die im brandenburgischen Erholungsgebiet Schwielochsee (Lieberose/Oberspreewald) 30 Jahre lang Gas und Öl fördern will, des Wohlwollens der Regierung sicher sein. Es bleibt den Menschen vor Ort überlassen, durch bürgerschaftlichen Kampf das völlig anachronistische Vorhaben möglicherweise zu stoppen. Ebenso in Niedersachsen, wo in Wasserschutzgebieten nach Gas gebohrt werden soll und dringender Verdacht besteht, dass Krebshäufungen durch Emissionen der Gasförderung verursacht werden.
Parallel zum Pipeline-Ausbau für russisches Gas leitet EU-Kommissionspräsident Junker auch noch die Einfuhr im großen Stil von gefracktem LNG aus den USA nach Europa ein. Dieses Produkt dürfte der klimaschädlichste Brennstoff überhaupt sein. Die Vorkettenemissionen des Erdgases sorgen schon dafür, dass seine Klimabilanz schlechter ist als die der Kohle. Und etwa ein Viertel der in ihm enthaltenen Energie wird allein für die Verflüssigung durch Kompression und Abkühlung auf -163 Grad aufgebraucht.
Studien, wie die von der RWTH Aachen „Braunkohleverstromung kann sicher durch Gaskraftwerke ersetzt werden“, liefern von wissenschaftlicher Seite eine wohlfeile, aber unrealistische Untermauerung der „Energiewende durch Erdgas“, da sie nur das Gaskraftwerk betrachten, nicht aber, was geschieht, bevor das Gas dort ankommt. (Siehe hierzu: https://www.pv-magazine.de/2016/12/12/bitte-ganzheitlichkeit/ und https://www.pv-magazine.de/2017/11/27/eingestaendnis-zwecks-image-politur-erdgas-industrie-gelobt-besserung/)
Hinderliche Denkstrukturen
Wo bleibt also der Aufschrei, die Offensive für die Erneuerbaren, die allein eine Chance für eine Begrenzung der Erwärmung darstellen? Er bleibt aus – stattdessen „Anpassung an den Klimawandel“: Entschädigungszahlungen, Gesundheitsschutz, Hitzeschutz, Waldbrandschutz, Hochwasserschutz, Moor-Renaturierung, Anpassung der Landwirtschaft fordert unter anderem die Grünen-Vorsitzende Baerbock. Warum hauen auch die Grünen jetzt nicht auf den Tisch?
Es hat etwas zu tun, mit unserer Struktur zu denken und zu handeln. Wir brauchen immer einen Nutzwert. Wenn wir etwas tun, dient es einem Zweck, muss eine ganz bestimmte Wirkung hervorrufen. Bei Maßnahmen zum Schutz vor bestimmten Auswirkungen der Klimaerwärmung ist das der Fall.
Wenn wir einen Windpark bauen, bedeutet es jedoch nicht, dass an dieser Stelle die Temperaturerhöhung reduziert wird. Möglicherweise ist sogar der Klimawandel insgesamt gar nicht mehr zu beeinflussen. Die Erneuerbaren wirken gegen die Klimaerwärmung, aber ein sicheres Resultat gibt es nicht. Die Ursache-Wirkung-Kette mitsamt dem klassischen Belohnungsschema ist „gestört“.
Indem wir trotzdem auf die erneuerbaren Energien umsteigen, wechseln wir nicht nur die Technik der Energieerzeugung, sondern begeben uns auf eine Ebene von Sinnhaftigkeit, die bisher in Technik und Ökonomie keine Rolle spielt. In anderen Lebensbereichen schon: In einem sportlichen Wettkampf weiß man auch nicht vorher, ob man gewinnt. In der Musik, im Tanz oder in zwischenmenschlicher Dynamik gibt es überhaupt kein Resultat, sondern nur das aktuelle Geschehen im Moment – welches allerdings über die Maßen erfüllend sein kann.
Konstruktion und Bau einer Erneuerbaren-Anlage müssen selbstverständlich den Gesetzen der Zweckhaftigkeit folgen. Die Auswirkung im globalen Gesamtsystem entzieht sich aber dem Sicherheitsdenken. Da dieses in unserer Gesellschaft zutiefst implantiert ist, ist eine Änderung von Mustern gefragt, die kaum schlagartig erfolgen kann.
Wir dürfen aber davon ausgehen, dass der aktuelle Genuss der Sonnengeschenke: Befreiung von Krach, Staub, Gestank, Umwelt-, Landschafts- und Gesundheitszerstörung und vom Regime krankhafter Profitmaximierung auch bei der Energiewende (wie beim Klimawandel) einen Prozess des Sichselbstverstärkens auslösen kann. Eine Garantie gibt es aber auch hierfür nicht. So bleibt die Sache spannend – soll sie auch!
— Der Autor Christfried Lenz war unter anderem tätig als Organist, Musikwissenschaftler und Rundfunkautor. Politisiert in der 68er Studentenbewegung, wurde „Verbindung von Hand- und Kopfarbeit“ – also möglichst unmittelbare Umsetzung von Erkenntnissen in die Praxis – zu einer Leitlinie seines Wirkens. So versorgt er sich in seinem Haus in der Altmark (Sachsen-Anhalt) seit 2013 zu 100 Prozent mit dem Strom seiner PV-Inselanlage. Nach erfolgreicher Beendigung des Kampfes der BI „Kein CO2-Endlager Altmark“ engagiert er sich ganz für den Ausbau der Ereneuerbaren in der Region. Als Mitglied des Gründungsvorstands der aus der BI hervorgegangenen BürgerEnergieAltmark eG, wirkte er mit an der Realisierung einer 750 Kilowatt-Freiflächenanlage in Salzwedel. Lenz kommentiert das energiepolitische Geschehen in verschiedenen Medien und mobilisiert zu praktischen Aktionen für die Energiewende —
Die Blogbeiträge und Kommentare aufwww.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com.
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion@pv-magazine.com.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Das ist wunderbar! Zu 100% Selbstversorger mit kostenlosem Strom aus Sonne! Da hat er sicher keinen Anschluss ans öffentliche Stromnetz, aber vielleicht nur noch eine Windmühle?
Sonst würde doch nur noch so ein gieriger Netzbetreiber für die nicht benötigte Vorhalt von Leistung Geld verlangen.
Aber er hat doch hoffentlich kein Dieselaggregat dort stehen!
Denn mehr als Strom für Licht braucht man nicht. Na, ja, und für den PC.
Wärme und Kochen machen wir mit Holz.
Und das mit der Profitmaximierung ist ein guter Tipp für 95% der Klimaretter-Investoren!
An peter rentfort
Ich bin gewiss nicht daran interessiert, andere – und damit ja auch mich – zu betrügen!
Die Fakten:
3 KWp-Inselanlage mit Batteriespeicher (Blei-Säure). Keine Netznutzung, keine Windmühle, kein Dieselaggregat.
Stromkosten nur durch Anschaffung der Anlage (gebrauchte Module, weitere Komponenten aus der Yachtzubehörbranche) in Höhe von knapp 5.000 Euro.
Verbraucher: Licht, Laptop, Kochplatten, Waschmaschine, Rasenmäher, Kettensäge, Werzeugmaschinen, Elektrofahrzeug „CityEl“ etc….
Fernseher, Gefrietruhe, Wäschetrockner, Spülmaschine habe ich nicht.
Ebenso wie die erneuerbaren Energien bin auch ich „volatil“: Arbeiten mit Starkverbrauchern lege ich auf Sonnenstunden. An trüben Wintertagen schone ich mitunter die Batterien durch abendliche Nutzung der Stirnlampe. Zur Ladung von deren Winzig-Akkus reicht der Strom immer.
Die Wärme lasse ich mir auch zu einem großen Teil von der Sonne schenken durch eine Solarthermieanlage mit 20m² Kollektorfläche und 6.000 Ltr. Wasserspeicher. Im Winter heize und koche ich mit Abfallholz aus dem nahen Wald, das andernfalls beim Verrotten auch CO2 emittieren würde.
Soweit mir und meinem Budget möglich, richte ich meine Lebensweise auf Klima- und Umweltschutz aus und kann das nur weiter empfehlen, da es neben der Stromkosteneinsparung weitere schöne Begleiterscheinungen mit sich bringt.
Organist und Musikwissenschaftler aus der 68 iger Studentbewegung. Alles klar. Und woher hat der Kollege sein fundamentiertes Wissen über Energieerzeugung und Übertragung her ? Bestimmt aus den Medien. Die liegen ja auch bloß auf dieser Schiene. Macht nur weiter so dann wird es öfter dunkel bleiben in Deutschland. Ihr Phantastik.
Es wäre bei einem derart heftigen Vorwurf („doch Energieminister Peter Altmaier (CDU) freut sich über etwas ganz anderes: beim Windkraftbauer Enercon werden 132 Beschäftigte entlassen, insgesamt sollen in Deutschland mehr als 800 Arbeitsplätze abgebaut werden. Laut Altmaier schützt das vor Strompreiserhöhung!“) erforderlich, die Quelle anzugeben. Ich finde jedenfalls keine Freudensbekundungen von Herrn Altmaier dazu. Ersatzweise sollte der Autor die eigene Sicht der Dinge (also die Unterstellung der Freude) als solche herauszustellen. Herr Altmaier ist nachweislich kein Beschleuniger der Energiewende, aber Arbeitsplatzverluste wird reflexartig jeder Politiker bedauern.
Wer durch Norddeutschland fährt kommt am Eindruck nicht vorbei, dass die Grenzen der Windkraft in Deutschland an immer mehr Orten erreicht ist. Internatinal gibt es noch Millionen von geeigneten Standorten, dort liegt die Zukunft der deutschen Windkraftanlagenhersteller… Der Exportanteil eines deutschen Mittelständlers im Maschinenbau überschreitet nicht selten die 70%-Marke, warum sollte es bei der Windkraft nicht auch möglich sein.
Die Zukunft der deutschen (europäischen) Energieversorgung liegt auf den Dächern der EU. Ohne Windkraft geht es im Winter nicht, aber für den Winter liegt der Schlüssel m.E. nach klar in der KWK.
Quelle der „Freude“:
„In Deutschland werden weniger Windkraftwerke als früher neu gebaut. Weil das den Anstieg des Strompreises gebremst habe, wertet das Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) als Erfolg.“ ( taz vor 6 Tagen.)
Danke für die Quelle, die aber meine Sicht bestätigt.
Herr Altmaier freut sich laut taz nicht über die verlorenen Arbeitsplätze, sondern über gebremsten Strompreisanstieg. Ob er dies auf reduzierten Zubau zurückführt, klärt der taz-Artikel nicht, da die taz Herrn Altmaier ebenfalls nicht zitiert, sondern interpretiert.
Herr Lenz interpretiert also eine Interpretation. Unschärfe/Unwahrheit garantiert!
Peter rentfort sagt:
ist wunderbar! Zu 100% Selbstversorger mit kostenlosem Strom aus Sonne! Da hat er sicher keinen Anschluss ans öffentliche Stromnetz, aber vielleicht nur noch eine Windmühle?
Sonst würde doch nur noch so ein gieriger Netzbetreiber für die nicht benötigte Vorhalt von Leistung Geld verlangen.
@ peter rentfort.
Legen Sie die Ironie zur Seite.
Sie sind nicht auf dem Laufenden. Zu theoretischen 100% Selbstversorgung aus Strom von der Sonne laden doch gerade die „gierigen“ Netzbetreiber mit einem virtuellen Speicher ein.
Schauen Sie mal hier.
https://www.eon-solar.de/eon-solarcloud
ja, aber dann habe ich 100%-Autarker den verpönten Netzanschluss aber natürlich immer noch 100% Autarkie ( von Zeit zu Zeit).
Was für eine bestechende Logik.
Klimaerwärmung? Schon mal daran gedacht dass , dass die Tausenden von Windrädern sein können….Windrad bedeutet weniger Wind, weniger Wind bedeutet Erwärmung, Erwärmung bedeutet Hitze, Hitze bedeutet weniger Wasser…Windrad bedeutet, dass die schädlichen Abgase in die Atmosphäre gelangen, Klimaziele werden nicht erfüllt, dass wissen Die schon lange…
Windräder beeinflussen das Wetterradar , wir im Osten vertrocknen, im Westen Unwetter Oberflächenwasser, Geröll ,Überschwemmungen , schon einmal etwas von Physik gehört, alles eine Frage des Geldes, der Mensch ist zu allen fähig!
Und die Erhitzung durch Windräder wird durch die Photovoltaik dann noch gesteigert: Schwarz saugt die Wärme auf, und die wird nachts dann in die Atmosphäre abgestahlt. – Oder?
Ich kann Sie beruhigen Frau Herold: Der Energientzug aus den Windströmungen durch Windkraftanlagen in den ersten 200 Meter über Grund sind völlig unbedeutend.
Die Frage „schon einmal etwas von Physik gehört“, muss sich eben jeder stellen…. idealerweise vor dem Veröffentlichen eines Kommentars im Netz…
„Netzbetreiber sind zwar heilfroh, dass die Photovoltaik die (Netz…)Stabilität sichert…“ Es ist traurig, dass angeblich seriöse Medien solchen journalistischen Unfug verbreiten. Ich empfehle einen Blick auf die Statistiken der letzten Wochen, zB.
http://www.energy-charts.de
Hallo Herr Rentfort,
das Kohlekraftwerk Chemnitz steht trotz guter Bösenpreise zwischen 4 und 8 Cent. Fakt ist auch,
dass der ökologische Mindestabfluss der Zschopau bei Frankenberg/Sachsen nicht mal zur Hälfte gesichert ist. Ein Stadtrat hat die entsprechenden Fragen an die Chemnitzer OB als Eilsache gestellt.
Außerdem läuft eine Anfrage über den dortigen Wasserkraftbetreiber RWE/envia. Mal sehen, welche Gründe von eins energie genannt werden. Sieht aber doch ganz danach auch, als ob damit das erste Braunkohlekraftwerk wegen Wassermangel runtergefahren wurde. Sieht so aus, dass die Chemnitzer Fernkälteversorgung mit Gaskesseln ohne Kraftkopplung erfolgt. Ich halte Sie auf dem Laufenden.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich finde es schön, wenn Jemand mit der Verkleinerung seines CO²-Fussabdrucks so weit fortgeschritten ist – vorbildlich.
Ansonsten gibt es da noch zum weiterdenken: Ein Mädchen erdachte eine Taschenlampe, die mit Körperwärme funktioniert (lässt sich googlen); ein Thermosplitter ( bei “ einfach genial“) und was ist mit Peltierelementen? Ich bin nur ein Gärtner, finde es jedoch besser, wenn sich Menschen mit Vordenken/Erdenken beschäftigen, anstatt sich über andere zu mokieren.
Mit freundlichen Grüßen,
ein Mitdenker
Ein
Jens sagt:
Organist und Musikwissenschaftler aus der 68 iger Studentbewegung. Alles klar. Und woher hat der Kollege sein fundamentiertes Wissen über Energieerzeugung und Übertragung her ? Bestimmt aus den Medien. Die liegen ja auch bloß auf dieser Schiene. Macht nur weiter so dann wird es öfter dunkel bleiben in Deutschland. Ihr Phantastik.
@ Jens
Wozu brauch man bei diesem paradoxen System Wissen über Energieerzeugung, da reicht doch schon gesunder Menschenverstand.
Nehmen wir nur ein Beispiel, wo auch einem Organisten auffallen muss, dass da was faul ist.
Wenn seit Jahren die Börsenpreise, sprich die Strom Beschaffungskosten für die Versorger sinken, und deswegen für die Verbraucher die EEG Umlage steigt, muss man doch nichts über Energieerzeugung und Übertragung wissen, um zu erkennen, dass da was gemauschelt wird.
Schauen Sie mal hier:
http://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Haben Sie in all den Jahren davon was auf Ihrer Stromrechnung gemerkt. ???
Sie vermitteln den Eindruck als gehören Sie zu denen von der Versorgerseite, die der Meinung sind mit ihrem Wissen über Energieerzeugung und Übertragung, könnten sie dem ahnungslosen Verbraucher alles unterjubeln.
jawohl, Herr Diehl, sie haben Recht, dass da etwas nicht stimmt.
Wieso erhalten die EEG-Nutzer garantierte Preise?
Wenn sie an der preisreduzierung beteiligt wäre, wäre es besser.
1. Wer Photovoltaik-Anlagen benutzt ist KEIN Selbstversorger, solange er nicht auch die gesamte technische Infrastruktur und die die Herstellung, von der Rohstoffgewinnung bis hin zum Endprodukt selbst bewerkstelligt und dabei nur die von ihm selbst produzierte Energie nutzt.
2. Ein Umdenken und Bewusstseinswandel wird eher in dem Sinne nötig sein, dass man sich wesentlichen Errungenschaften und Werten unserer Zivilisation verabschiedet. Man wird sich z.B. zunehmend darüber bewusst werden, dass die Formulierung und Proklamation der universellen Menschenrechte ein gigantischer Fehler war, weil dazu die Ressourcen fehlten und auch in Zukunft fehlen werden. Sich das ein zu gestehen ist aber ein Tabu. Man könnte auch sagen, die universellen Menschenrechte und die „westlichen Werte“ sind Doktrinen im Sinne von William Graham Sumners Essay „Earth Hunger“. Eine Übersetzung und Links dazu finden sich in https://www.freizahn.de/2016/04/landhunger/ .
Deutschlands Zukunft dürfte ziemlich gut in der Prognose und den Updates der Deagel-Liste abgebildet sein: https://www.freizahn.de/2018/07/updates-der-deagel-liste/ . Danach wird die Bevölkerung Deutschlands in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts um mehr als 50 Millionen schrumpfen, während die für die Restbevölkerung pro Kopf verfügbare Kaufkraft ebenfalls auf einen Bruchteil des heutigen Wertes schrumpfen und schließlich geringer sein als in vielen heutigen Entwicklungsländern. Damit wird natürlich auch die von Deutschland verursachte Umweltbelastung drastisch sinken.
Peter Rentfort sagt:
Jawohl, Herr Diehl, sie haben Recht, dass da etwas nicht stimmt.
Wieso erhalten die EEG-Nutzer garantierte Preise?
Wenn sie an der preisreduzierung beteiligt wäre, wäre es besser.
@ Peter Rentfort.
Damit sie einigermaßen gleichbehandelt den Konventionellen gegenüberstehen.
Wissen Sie, z.B. warum man abgeschriebene AKW im Volksmund Gelddruckmaschinen nennt.
Ich fürchte nein, sonst hätten Sie das nicht geschrieben.
An der Strombörse entstehen die Preise nach Angebot und Nachfrage, dem Merit Order Prinzip.
Siehe hier:
https://www.google.com/search?client=firefox-b&ei=WoBxW_uGIOiKlwSO2IL4Cg&q=merit+order&oq=merit+order&gs_l=psy-ab.3..0l10.3920190.3926865.0.3927395.11.8.0.3.3.0.203.763.6j1j1.8.0….0…1c.1.64.psy-ab..0.11.801…0i131k1j0i10k1.0.uxrxbv5S5IA
Das letzte noch für die Nachfrage benötigte Kraftwerk ( Grenzkraftwerk ) bestimmt den Preis.
Alle anderen werden nach diesem Preis bezahlt, ein so genannter Mitnahmeeffekt wird wirksam.
Da AKW mit den niedrigsten Gestehungskosten auf der Angebotskurve stehen, erzielen sie logischerweise den größten Mitnahmeeffekt.
Machen Sie sich mal vertraut mit dem Merit Order Effekt.
Bei dem Merit Order-Modell handelt es sich um ein statisches Beschreibungsmodell, das für die Darstellung der kurzfristigen Strompreisbildung gut geeignet ist. Um die langfristige Entwicklung von Strompreisen kalkulieren zu können, bedarf es jedoch eines modifizierten Strommarktmodells, das langfristige Effekte berücksichtigt. Ein solches Strommarktmodell bezieht die Einsatz-, Zubau- und Stilllegungsentscheidungen der Anlagenbetreiber mit ein und berücksichtigt auch die Fixkosten. Schließlich wird kein Kraftwerksbetreiber mehr Kraftwerke bauen, wenn mit dem Stromverkauf nur die Grenzkosten gedeckt werden könnten. Die enorm hohen Investitions- und Rückbaukosten von Atomkraftwerken bilden sich im Merit Order-Modell nicht korrekt ab – ebenso wenig wie die tatsächlichen Gesamtkosten der Erneuerbaren Energien.
Merrit Order Effekt
Das Modell setzt außerdem eine Vermarktung des gesamten Stroms über die Börse voraus – was aber nicht immer der Fall ist. Manche Anlagenbetreiber verbrauchen ihren produzierten Strom selbst. Ohne diese Wechselwirkungen zu betrachten, kann das Merit-Order Modell das Potential der Erneuerbaren Energien, nämlich Preise zu beeinflussen, überschätzen. Das Merit Order-Modell spiegelt somit keinesfalls vollkommen die Realität wieder und über das tatsächliche Ausmaß des Merit Order-Effekts wird viel diskutiert und spekuliert.
Und wenn es so einfach wäre mit der Verdrängung, müssten in einem freien Markt zuerst die hohen garantierten Kosten der EE weg.
Die einen fahren garantierte hohe Gewinne ein, die anderen Verluste?
Sorry. Die Quelle für v.g. Aussage ist:
https://www.next-kraftwerke.de/wissen/strommarkt/merit-order
Und überhaupt eriinert mich diese Logik an den TV-Film von Sonntag namens „Pompej“. Die gesponserten Zuschauer sitzen auf der Tribüne und geben den Leuten unten in der Arena gute Ratschläge und fordern mehr Leistung.
Markus Real, „Wie kam die Sonne ins Netz“
Teile daraus könnten sich, mit Zustimmung des Autors, als Fortsetzungsgeschichte für eine Artikelserie für das http://www.pv-magazine.de eignen.
Schön wär’s.
Hallo Herr Rentfort,
aus Kreisen von Envia erfuhr ich, dass der Betreiber des BKW Chemnitz nur noch 100 bis 150 l/s aus
dem Fluss Zschopau entnehmen darf (sonst 200 bis 250). Für unsere Gegend sieht es nach weiteren 14 Tagen ohne nennenswerte Niederschläge aus. Vielleicht erleben wir dieses Jahr ja noch den Offenbarungseid der fossilen Kraftwerke was die so gepriesene Versorgungssicherheit angeht. Der Krug geht so lange zu Brunnen, bis kein Wasser mehr drin ist.
Peter Rentfort sagt.
Bei dem Merit Order-Modell handelt es sich um ein statisches Beschreibungsmodell, das für die Darstellung der kurzfristigen Strompreisbildung gut geeignet ist. Um die langfristige Entwicklung von Strompreisen kalkulieren zu können, bedarf es jedoch eines modifizierten Strommarktmodells, das langfristige Effekte berücksichtigt.
@ Peter Rentfort.
Genau… um kurzfristige Strompreisbildung geht es doch auch bei der Energiewende.
Deshalb ist ja auch der Merit Order Effekt den die EE bewirken das A und O in diesem Prozess.
Kurzfristige Strompreisbildung ist der Parameter bei der Kostenbetrachtung EE vs Konventionelle.
Denken Sie an den berühmt berüchtigten Zappelstrom, der „kurzfristige“ Preise von nahe „NULL“ oder gar darunter auslöst. .
Nach dem Merit Order Prinzip entstehen die aktuellen Börsenpreise an der Strombörse, und die wiederum sind Grundlage für die EEG Umlage.
Die EE senken nach dem Merit Order Prinzip die Großhandelspreise an der Strombörse.
Zuerst am kurzfristigen Spotmarkt, und dann zeitversetzt auch am langfristigen Terminmakt.
Siehe hier:
http://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Sie, als Verbraucher, merken nur nichts davon, weil nach dem paradoxen System, für Sie die EEG Umlage steigt, wenn die EE die Preise senken.
Mit anderen Worten, je billiger sich Ihr Versorger Strom beschaffen kann, desto höhere EEG Umlage müssen Sie bezahlen.
Merken Sie jetzt, warum bei uns die Strompreise so hoch sind ???
Denken Sie mal in aller Ruhe drüber nach.