Verbraucherzentrale NRW startet Kampagne „Sonne im Tank“

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Die Elektromobilität in Deutschland kommt voran – wenn auch nur langsam. Dennoch wird das Thema in den kommenden Jahren immer wichtiger werden. Ein Aspekt dabei, die Elektrofahrzeuge möglichst mit sauberem Strom zu beladen, am besten noch mit Solarstrom vom eigenen Dach. Vor diesem Hintergrund startet die Verbraucherzentrale NRW am Montag offiziell die Informationskampagne „Sonne im Tank“. Sie will mit dem aus EU- und Landesmitteln geförderten Projekt aufzeigen, wie Photovoltaik-Anlage und Elektroauto zu einem starken Team werden können.

Ein interaktiver „Solarrechner“ simuliert dabei, welchen Anteil Solarstrom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage Hausbesitzer für die Ladung ihres Elektrofahrzeugs nutzen können. Auch Speicher, sofern vorhanden, werden in die Berechnungen einbezogen. Der Rechner ist in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin entwickelt worden. Die Forscher haben dazu auf der Grundlage realitätsnaher Einstrahlungswerte und Haushaltsverbrauchsprofile jeweils einen Jahresdurchlauf für rund 17.000 Auswahlmöglichkeiten berechnet, wie es heißt. Zudem erklären die Verbraucherschützer, welche technischen Voraussetzungen von der Ladesäule bis zur intelligenten Steuerung dafür geschaffen werden müssen, damit der Anteil des Solarstroms vom eigenen Dach beim Betanken der Elektrofahrzeuge besonders hoch ist.

Im Zuge der Kampagne „Sonne im Tank“ planen die Verbraucherschützer auch einige Sonderaktionen wie persönliche Energieberatung vor Ort, Vorträge und Messestände, die zur Aufklärung beitragen sollen. Online sind bereits ausführliche Informationen und praktische Checklisten verfügbar. Letztere umfassen alle Bereiche – also Photovoltaik-Anlage, Heimspeicher, Elektrofahrzeug und Ladestation.

Interessant dabei die Faustformel: „Ab einem Überschuss von mehr als 1,4 Kilowatt Leistung kann die Solaranlage ein Auto theoretisch auch alleine laden.“ Insgesamt empfehlen die Verbraucherschützer, die Photovoltaik-Anlage nicht zu klein zu dimensionieren. Gut sei eine Anlagengröße zwischen fünf und zehn Kilowatt Leistung. Beim Batteriespeicher wiederum ist auch entscheidend, wann die Besitzer ihre Elektroautos laden und über wieviele Phasen. „Je nachdem, ob Ihr Elektrofahrzeug ein- oder dreiphasig lädt, sollte Ihr Batteriespeicher eine Entladeleistung zwischen 1,4 und 4,2 Kilowatt haben. Dann kann der Batteriespeicher das Auto theoretisch auch alleine laden“, so die Empfehlung an dieser Stelle. Die Elektroautos wiederum müssen über einen Typ-2-Stecker für Wechselstromladung oder einen Combostecker für Gleichstrom-Schnellladungen verfügen. Wer möglichst viel Solarstrom vom eigenen Dach tanken wolle, sollte eher auf eine langsamere Ladung mit kleiner Leistung setzen, heißt es von den Verbraucherschützern weiter.

Bei den Ladestationen wird darauf verwiesen, dass das Land Nordrhein-Westfalen Produkte mit 11 und 22 Kilowatt fördert, die auch für Privathaushalte geeignet seien. Bei der kleineren Variante sehen die Verbraucherschützer gleich zwei positive Aspekte: „11-Kilowatt-Ladestationen haben den Vorteil, dass der Solarstromanteil im Auto höher ausfallen kann. Wahrscheinlich wird der Netzbetreiber bei diesen Ladestationen keinen separaten Zähler fordern.“ Nachteilig sei, dass die meisten Elektrofahrzeuge damit langsamer geladen werden, als möglich wäre.

Abgerundet wird das Angebot der Verbraucherzentrale NRW noch durch Hinweise, welche Förderungen für die Anschaffung von Photovoltaik-Anlagen, Speichersystemen und Elektroautos vorhanden sind. Auch welche Kosten die Verbraucher zu erwarten haben, werden aufgeführt. Zudem geben die Verbraucherschützer noch Tipps für Versicherungen, die abgeschlossen werden sollten, um sich vor Risiken zu schützen.

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