RWE-Tochter Innogy sichert sich Projektrechte mit insgesamt 460 Megawatt in Australien

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Innogy hat vom australischen Projektentwickler Overland Sun Farming zwei Photovoltaik-Projekte in New South Wales mit insgesamt 460 Megawatt Leistung übernommen. Die Verträge seien bereits unterzeichnet, über weitere Details zum Geschäft herrsche Stillschweigen, teilte die Essener RWE-Tochter am Mittwoch mit. Die Projektgesellschaften sollen nach derzeitigen Plänen im zweiten Quartal übertragen werden. In diesem Zeitraum erwartet Innogy auch den Abschluss der Transaktion. Insgesamt über 400 Millionen Euro will das Unternehmen in die beiden Projekte investieren. Es gibt keinen Stromabnahmevertrag für die Anlagen. „Der dort erzeugte Strom soll am Markt verkauft werden“, sagte eine Innogy-Sprecherin auf Nachfrage von pv magazine.

„Die Umsetzung der beiden Photovoltaik-Projekte geschieht in Einklang mit unseren internen Renditevorgaben und finanziellen Mittel“, sagt Uwe Tigges, Vorstandsvorsitzender von Innogy. Die finale Investitionsentscheidung steht demnach noch aus und wird in Einklang mit den Unternehmenszielen hinsichtlich Verschuldung und finanzieller Stabilität getroffen. Genauere Angaben, wann mit der Entscheidung zu rechnen ist, wollte eine Sprecherin auf Anfrage nicht machen.

„Dank des bestehenden Netzwerks von Belectric konnten wir unsere erste große Investition in Freiflächen-Solaranlagen tätigen und das nicht irgendwo, sondern in Australien – dem Kontinent mit der höchsten Sonneinstrahlung pro Quadratmeter“, sagt Hans Bünting, Vorstand Erneuerbare Energien bei Innogy. Vor einem Jahr hatte Innogy den süddeutschen EPC-Spezialisten übernommen, um sein Photovoltaik-Geschäft zu stärken.

Noch sind einige Fragen offen, wie es bei Innogy weiter heißt: „Der Erwerb steht noch unter einzelnen Vorbehalten, darunter Vereinbarungen das Land und die Planungen betreffend.“ Darüber hinaus müssten noch zwei Regierungsstellen die Projekte beziehungsweise die Investitionen aus dem Ausland prüfen und genehmigen. „Die noch ausstehende Überprüfung beziehungsweise Genehmigung durch das Foreign Investment Review Board und Federal Treasurer sind ein Standardverfahren“, sagt eine Sprecherin auf Nachfrage von pv magazine weiter. Innogy rechnet mit einem Abschluss aller Planungen, Verfahren und Genehmigungen etwa hinsichtlich der Netzanbindung im zweiten Quartal.

Das erste Projekt mit 347 Megawatt Leistung soll in Balranald entstehen. Die Bauarbeiten könnten bereits im zweiten Quartal starten, heißt es bei Innogy. Beim zweite Projekt mit 115 Megawatt Leistung sollen die Arbeiten spätestens im dritten Quartal beginnen. Innogy will beide Photovoltaik-Kraftwerke bis Ende 2019 vollständig in Betrieb nehmen. Die Innogy-Tochter Belectric soll die Anlagen bauen, betreiben und warten.

Neben der Photovoltaik will Innogy in Australien auch bei Batteriespeichern und Onshore-Wind aktiv werden. Für diese Erneuerbaren-Pläne will das Unternehmen in Down Under eine neue Tochtergesellschaft aufbauen. Sie soll voraussichtlich in der Region um Melbourne entstehen, sagt die Innogy-Sprecherin. „Auch unsere Tochtergesellschaft Belectric hat bereits in einem Vorort von Melbourne einen Unternehmenssitz“, so die Sprecherin weiter. In den USA mit Sitz in Chicago habe Innogy bereits ein ähnliches Tochterunternehmen gegründet, dort mit dem Fokus auf Photovoltaik sowie On- und Offshore-Windprojekte. Innogy konnte zuletzt auch auf dem kanadischen Photovoltaik-Markt Fuß fassen und will dort mit einem dortigen Entwickler Projekte mit insgesamt 1000 Megawatt entwickeln, davon 260 Megawatt in diesem Jahr.

Hierzulande sind die geplanten Photovoltaik-Anlagen vergleichsweise klein. „In Deutschland wurden zwei Projekte mit je zehn Megawatt in Ausschreibungen gewonnen sowie 750-Kilowatt-Projekte entwickelt“, sagt die Sprecherin weiter.

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