Neu im Speichervergleich: Kleinere BYD-Hochvoltbatterie mit 6,4 Kilowattstunden

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Die B-Box 6,4 erreicht im pv magazine Speichervergleich einen Wert von 89,2 Prozent. Damit liegt sie 0,2 Prozentpunkte vor ihrer größeren Schwerter mit 10,4 Kilowattstunden Kapazität. Beide Batterien wurden in einem Solar-Heimspeicherssystem mit Solarwechselrichter und Hochvolt-Batteriewechselrichter von SMA eingesetzt. Der pv magazine Speichervergleich beruht auf einem ökonomischen Parameter, dem System Performance Index SPI, der insbesondere verschiedene Einflüsse auf die Effizienz berücksichtigt und die Auslegung.

Wenn eine Photovoltaikanlage mit idealem Speicher beispielsweise die jährlichen Stromkosten 1100 Euro pro Jahr senkt, senkt das reale System mit dem System Performance Index von 89,2 Prozent die Stromkosten nur um 981 Euro. Die Einnahmen aus der Vergütung für den eingespeisten Stroms sind in diese Werte ebenfalls eingerechnet. Wegen der Verluste im Speicher werden also nicht 100 Prozent, sondern nur 89,2 Prozent des ökonomischen Vorteils realisiert. Mit den so ausgerechneten Werten muss die Investition in Photovoltaikanlage und Speicher dann nach Möglichkeit refinanziert werden.

Bisher verläuft der pv magazine Speichervergleich sehr zufriedenstellend. Der Unterschied zwischen den getesteten fünf Systemen ist sehr gering und alle Werte sind nahe an der 90-Prozent-Grenze. Bei zwei identischen Systemen macht ein Prozentpunkt beim SPI ökonomisch in der Realität 10 bis 15 Euro im Jahr aus.

Der SPI sollte daher grundsätzlich weniger als Ranking, sondern eher als Gütesiegel betrachtet werden. Beim heutigen Stand der Technik sind in Bezug auf die Effizienz daher alle bisher getesteten Systeme zu empfehlen.

Erklärende Informationen, Hintergrundartikel und Werte anderer Systeme finden Sie auf der Speichervergleichsseite
Die Tabelle mit den Detailergebnissen finden Sie hier

Ergebnisse bei den Hochvoltgeräten im Detail

Betrachtet man die beiden bisher getesteten Hochvoltgeräte mit den nahe beieinanderliegenden SPIs, gleichen sich zwei Effekte nahezu aus: „Einerseits verbessert sich bei dem kleineren System das Verhältnis der maximalen Batterieumrichterleistung zur Speicherkapazität von 0,25 Kilowatt pro Kilowattstunde pro Kilowattstunde (10-Kilowattstunden-System) auf 0,4 Kilowatt pro Kilowattstunde (6,4- Kilowattstunden-System)“, so Johannes Weniger von der HTW-Berlin, einem der Schöpfer des SPI. Dadurch kann die Speicherkapazität besser genutzt werden. Beim größeren System treten auch dadurch Verluste auf, dass der Speicher länger geladen ist und dann bei schwächeren Leistungen nachts entladen wird.

Andererseits werden in dem kleinen System weniger Batteriemodule in Reihe geschaltet, da man ja weniger Kapazität will. Die Reihenschaltung bestimmt die Batteriespannung, die am Batteriewechselrichter anliegt. Dieser muss die Spannung auf über 400 Volt hochsetzen. Beim kleinen Gerät muss er eine höhere Spannungsdifferenz überbrücken, das führt zu höheren Verlusten. Es ist ja gerade das Prinzip Hochvolt, durch eine Reihenschaltung so nahe an die 400 Volt heranzukommen wie möglich. Das ist auch einer der Gründe, warum es ins Bild passt, dass Niedervoltgeräte im Speichervergleich (etwa auch von BYD die B-Box 5.0) leicht schlechter abschneiden.

Florian Blaser von EFT-Systems, dem Dienstleister für BYD für den Aftersales Service und die Beratung zur B-Box in Deutschland, hat im pv magazine Webinar dargelegt, warum er es für sinnvoll hält, trotzdem auch auf kleine Unterschiede im SPI zu achten (Vorträge aus dem Webinar, Antworten auf Fragen und Video siehe hier). Über zehn Jahre aufsummiert, ergebe ein Prozentpunkt Unterschied schon über 100 Euro (siehe Grafik unten). Experten gehen davon aus, dass manche Systeme einen deutlich schlechterem SPI haben.

Allerdings muss man auch beachten, dass der SPI streng genommen nur dann gilt, wenn die Auslegung in der Realität gleich der in der Simlation ist, mit der der SPI ermittelt wird. Das bedeutet, man sollte nicht zu viel in kleine SPI-Unterschiede hinein interpretieren. Die Auslegung hängt wiederum von Entscheidungen eines Käufers ab, wie viel Autarkie er sich wünscht und für was für einen Haushalt das System gedacht ist. Ein System mit zehn Kilowattstunden Kapazität würde man vermutlich eher mit einer Photovoltaikanlage mit acht Kilowatt oder mehr und in einem Haushalt mit Wärmepumpenheizung einsetzen, und nicht in einem Haushalt mit einer Fünf-Kilowatt-Photovoltaikanlage und weniger Stromverbrauch. Vermutlich würde man sich dann für eine größere Lade- und Entladeleistung entscheiden, als das im Speichervergleich betrachtete 10 Kilowattstunden-System hat.

Tipp für Verbraucher: Diskutieren Sie mit Ihrem Installateur oder Lieferanten erst die passende Auslegung. Dann können Sie anhand des Speichervergleichs ähnliche Systeme vergleichen. Liegen die SPI-Werte nur wenig auseinander, ist es in Punkto Effizienz egal, für welches System Sie sich entscheiden.

 

In dieser Grafik rechnet Florian Blaser von EFT-System, dem Service-Dienstleister für BYD in Europa, hoch, welche finanziellen Einbußen man mit einem Speichersystem B im Vergleich zu einem Speichersystem A im Laufe von 10 Jahren hat, wenn der SPI von B kleiner ist als der von A.

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