Photovoltaik-Zubau 2017 fast bei 100 Gigawatt

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Über 95 Gigawatt Photovoltaik-Zubau prognostiziert Bernreuther Research für das Jahr 2017 – nach 74 Gigawatt im Jahr 2016. Das starke Photovoltaik-Wachstum werde hauptsächlich vom massiven Installationsboom in China angetrieben, den kein Analyst zu Beginn des Jahres vorausgesehen habe. China hat Bernreuther Research zufolge in den ersten drei Quartalen bereits 42 Giagwatt Photovoltaik ans Netz angeschlossen. Das Marktforschungsinstitut geht davon aus, dass China 2017 die 50-Gigawatt-Grenze überschreitet. Indien spürt demnach bereits einen negativen Effekt der galoppierenden chinesischen Nachfrage, da hohe Modulpreise und stornierte Modul-Lieferungen aus China neben anderen Faktoren den Photovoltaik-Zubau in Indien seit der Jahresmitte gebremst hätten. Dennoch werde Indien beim Photovoltaik-Zubau mit neun Gigawatt zur Nummer drei hinter den USA mit 12,5 Gigawatt aufsteigen. In Japan erwartet Bernreuther Research sechs Gigawatt neu installierte Photovoltaik-Leistung im Jahr 2017.

Der Marktforschungsfirma zufolge würde das Polysilizium-Angebot sogar einen Zubau von 100 Gigawatt erlauben. Allerdings müssten dafür Lagerbestände des Rohstoffs reduziert werden. Bernreuter Research erwartet für 2017 einen globalen Polysilizium-Ausstoß von 460.000 bis 465.000 Tonnen, darin eingeschlossen sind 30.000 Tonnen sogenanntes Electronic-Grade-Material für die Halbleiterindustrie. Johannes Bernreuther geht davon aus, dass der Polysilizium-Spotpreis von gegenwärtig rund 16,60 US-Dollar pro Kilogramm bis zum Jahresende auf 14 bis 15 US-Dollar pro Kilogramm fallen wird, wenn Kapazitäten, die derzeit gewartet würden, wieder in Betrieb gegangen seien. Falls allerdings China im November höhere Zölle auf Polysilizium-Importe aus Südkorea erhebe, würde der Spotpreis wieder nach oben gehen.

Bernreuther Research schätzt unter Berücksichtigung des Zeitversatzes bei Produktion und Lieferung sowie der Lagerbestände in der Wertschöpfungskette, dass die Photovoltaik-Produktion 2017 bei 100 Gigawatt kristallinen Solarzellen und fünf Gigawatt Dünnschichtmodulen liegt. Der Zubau liege nur bei 95 bis 97 Gigawatt, da mehrere Gigawatt an Solarmodul-Lieferungen in die USA für Installationen im nächsten Jahr gehortet würden, um drohende Zölle auf Zell- und Modulimporte zu vermeiden.

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