Polarstern setzt erste Projekte nach neuer Mieterstrom-Förderung um

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Wenn die Zustimmung der EU-Kommission zum Mieterstromgesetz erwartungsgemäß erteilt wird, tritt die Förderung rückwirkend zum 25. Juli in Kraft. Während bislang Photovoltaik-Mieterstrommodelle bei großen Wohngebäuden realisiert wurden, öffnet der Zuschuss nun auch die Türen der Wirtschaftlichkeit für kleinere Projekte. „Durch die Direktförderung rechnet sich Mieterstrom jetzt auch bei Gebäuden mit deutlich weniger Parteien“, sagt Florian Henle, Geschäftsführer von Polarstern. Der Münchner Mieterstrom-Dienstleister habe Photovoltaik-Mieterstrom nun bei zwei Gebäuden mit acht und 25 Mietparteien umgesetzt. Diese Projekte seien gemäß den gesetzlichen Kriterien für die Direktförderung qualifiziert. Bislang seien Photovoltaik-Mieterstrommodelle bei diesen kleineren Mehrparteigebäuden wegen des hohen Aufwands bei der Umsetzung und Abrechnung nicht wirtschaftlich gewesen.

Mit dem neuen Mieterstrom-Zuschuss, der sich abhängig von der Größe der Photovoltaik-Anlage zwischen 2,11 und 3,77 Cent pro Kilowattstunde bewegt, sei nun die verfügbare Dachfläche, das Verbrauchsprofiel der Mieter und die Höhe der Netzgebühren primär dafür entscheidend, ob sich ein Modell lohne. Gerade bei kleineren Gebäuden sei jedoch die Teilnahmequote der Mieter von Bedeutung. „Nicht nur damit sich der administrative Aufwand zur Mieterstromversorgung rechnet, sondern vor allem um die Kosten zum Betrieb des erforderlichen Summenzählers auf möglichst viele Schultern zu verteilen“, erklärt Henle weiter.

Bei dem Mieterstromprojekt mit acht Wohneinheiten nahe München hat Polarstern nach eigenen Angaben eine Photovoltaik-Anlage mit 18,5 Kilowatt Leistung und einen Stromspeicher mit zehn Kilowattstunden installiert. Die Stromautarkie liege damit bei gut 60 Prozent. Die Mieterstromkosten würden voraussichtlich 13 Prozent unter dem lokalen Grundversorgertarif liegen, hieß es weiter. Das zweite Projekte – ebenfalls nahe der bayerischen Landeshauptstadt – werde gemeinsam mit der Bürgerenergiegenossenschaft eG umgesetzt. In beiden Fällen sei geplant, dass die Mieter bis Jahresende einziehen.

Polarstern habe zudem festgestellt, dass die Anmeldung der Direktförderung noch nicht etabliert sei. „Bis die Direktförderung in der Praxis ankommt, wird es noch einige Monate dauern, da die Netzbetreiber ihre Anmeldeformulare erst aktualisieren, wenn die beihilferechtliche Prüfung durch die EU-Kommission abgeschlossen ist“, so Henle. Experten rechnen in einigen Wochen mit der Genehmigung aus Brüssel.

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