Fraunhofer ISE will integrierte PV-Module für Nutzfahrzeuge voranbringen

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Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat gemeinsam mit Partner aus der Logistik- und Automotive-Branche mit der Forschung an integrierten Photovoltaik-Modulen für Nutzfahrzeugen begonnen. Mit den Kostensenkungen für Solarmodule steige auch deren Attraktivität für den Mobilitätsbereich, so die Freiburger Wissenschaftler am Dienstag. Eine Ertragsanalyse für die Photovoltaik-Stromversorgung von Nutzfahrzeugen mit real gemessenen Einstrahlungsdaten habe großes Potenzial gezeigt.

Während der Forschungsarbeiten sollen spezielle Solarmodule entwickelt werden, die auf den Dachflächen von Nutzfahrzeugen installiert werden. Der Solarstrom solle dann für den Antrieb der Fahrzeuge oder die Kühlung der Waren genutzt werden, hieß es weiter. Somit könnten die Photovoltaik-Module helfen, den CO2-Ausstoß im Nutzfahrzeugverkehr zu senken sowie Umwelt- und Klimaziele in diesem Bereich zu erreichen. „Mit der Entwicklung einer solaraktiven Fahrzeughülle wollen wir die Photovoltaik-Technologie für den Straßengüterverkehr verfügbar machen und dazu beitragen, Logistikkosten zu reduzieren“, sagt Matthieu Ebert, Teamleiter Moduleffizienz und neue Konzepte über die Arbeiten am Fraunhofer ISE.

Die zu entwickelten fahrzeugintegrierten Photovoltaik-Module müssten möglichst leicht und gleichzeitig effizient sein. Außerdem sei ein spezielles Design erforderlich, um sie auf dem Fahrzeugdach anzubringen. Sie müssten auch sehr kompakt im Aufbau sein und zugleich dynamisch-mechanischen Belastungen widerstehen, so die Forscher zu den Herausforderungen. Das Projekt werde mit Mitteln des Fraunhofer Zayed Progamm gefördert und in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer CSE in Boston durchgeführt, hieß es weiter.

Das Freiburger Institut habe erstmals eine reale Wirtschaftlichkeitsstudie für den Photovoltaik-Einsatz in Nutzfahrzeugen gemacht. Es habe dafür mit dem Logistikunternehmen Dachser und der Spedition Benzinger zusammengearbeitet und sechs LkW mit Einstrahlungssensoren ausgestattet. Etwa ein halbes Jahr seien die Daten dann erfasst und am Fraunhofer ISE ausgewertet worden. „Führt man die so gewonnenen Einstrahlungsdaten und die potenziell mit PV-Modulen bestückbaren Dachflächen zusammen, lassen sich belastbare Aussagen über die Rentabilität solcher Systeme treffen“, so Ebert dazu. Ein 40-Tonner-Kühlauflieger mit einer Dachfläche von 36 Quadratmetern könne mit Photovoltaik-Modulen mit einer Nennleistung von sechs Kilowatt ausgestattet werden. Damit ließen sich bis zu 1900 Liter Diesel einsparen, sagte Ebert zu den Berechnungen. Die Wissenschaftler haben die Einsparungen in Liter Diesel je Fahrzeug, in Liter Diesel über alle Routen und Fahrzeuge gemittelt sowie in Liter Diesel für drei geographische Regionen ermittelt.

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